 
          ... Barbara Wittmann zu „Employer Branding Buzzwords“
        
        
          
            Frage eins:
          
        
        
          
            Wie schlimm steht es um die
          
        
        
          
            Unternehmensprofile?
          
        
        
          
            Barbara Wittmann:
          
        
        
          Als schlimm würde
        
        
          ich es nicht bezeichnen. Aber es gibt
        
        
          viele Buzzwords – Wörter, die immer
        
        
          wieder auftauchen. Damit kann sich ein
        
        
          Unternehmen nicht von den anderen
        
        
          differenzieren, sich authentisch und
        
        
          individuell darstellen. Wörter, die im-
        
        
          mer wieder auftauchen, sind „führend“,
        
        
          „global/international“, „innovativ“. Das
        
        
          beschreibt nicht, wofür das Unterneh-
        
        
          men wirklich steht. Buzzwords bringen
        
        
          Unternehmen nicht weiter. Stattdessen
        
        
          sollten sie spezifischer werden und vor
        
        
          allem Mitarbeiter zu Wort kommen las-
        
        
          sen. Zu einer hohen Glaubwürdigkeit
        
        
          trägt nicht die Hochglanzbroschüre
        
        
          bei, sondern das, was im Betrieb gelebt
        
        
          wird. Wenn ein Unternehmen Testimo-
        
        
          nials hat und sein Branding als Arbeit-
        
        
          geber sehr konkret und authentisch ist,
        
        
          kann es diese Dinge transportieren.
        
        
          
            Frage zwei:
          
        
        
          
            Können Sie Beispiele von Fir-
          
        
        
          
            men nennen, die das sehr gut machen?
          
        
        
          
            Wittmann:
          
        
        
          Ein Beispiel ist Kühne + Na-
        
        
          gel. Das Unternehmen ist sehr traditi-
        
        
          onell, aber das Profil muss nicht lang-
        
        
          weilig sein. In einem Post auf Linkedin
        
        
          hat Kühne + Nagel beschrieben, wie
        
        
          ein Dinosaurierskelett in ein Museum
        
        
          transportiert wurde. Solche Aktionen
        
        
          sind spannend für Interessenten, ins-
        
        
          besondere wenn Mitarbeiter zu Wort
        
        
          kommen. Ein weiteres Beispiel ist Bosch
        
        
          Rexroth, ebenfalls ein traditionelles
        
        
          Unternehmen, das aber auch Jobs rund
        
        
          um künstliche Intelligenz und Elektro-
        
        
          mobilität besetzt. Das Entscheidende
        
        
          ist, darüber zu sprechen und zu zeigen,
        
        
          dass es im Unternehmen Dinge gibt, die
        
        
          nicht automatisch mit der Marke assozi-
        
        
          iert werden.
        
        
          
            Frage drei:
          
        
        
          
            Würden Sie je nach Zielgruppe
          
        
        
          
            zu verschiedenen Darstellungen raten?
          
        
        
          Drei Fragen an ...
        
        
          
            BARBARA WITTMANN,
          
        
        
          Direktorin
        
        
          Talent Solutions und Mitglied des Füh-
        
        
          rungsteams bei Linkedin Deutschland,
        
        
          Österreich, Schweiz, hat mit ihrem Team
        
        
          die Unternehmensprofile untersucht. Die
        
        
          Untersuchung ergab, dass sich nahezu
        
        
          alle Firmen als „führend“ in ihrem Be-
        
        
          reich bezeichnen.
        
        
          
            Wittmann:
          
        
        
          Auf alle Fälle. Bei Linkedin ist
        
        
          möglich, mehrere Videos hochzuladen
        
        
          und wir steuern dann, wer welche sieht.
        
        
          Ein Manager sieht dann andere Inhalte
        
        
          als beispielsweise ein Berufseinsteiger.
        
        
          Oft sind die Inhalte in den Firmen bereits
        
        
          vorhanden. Pressemeldungen werden zu
        
        
          einem Zeitpunkt veröffentlicht und gera-
        
        
          ten dann in Vergessenheit. Ein Unterneh-
        
        
          men könnte solch spannende Inhalte in
        
        
          seinem Profil am Leben erhalten. Natür-
        
        
          lich muss es manchen Content und man-
        
        
          che Videos auch neu erstellen.
        
        
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