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auf der Zukunft Personal 2017 waren so viele Start-up-Unternehmer
versammelt wie noch nie. Auch vier von den acht Preisträgern des
HR Innovation Awards, die wir in diesem Heft porträtieren, waren
dabei. Die Start-ups mischen die HR-Szene auf: Sie verbreiten Auf-
bruchstimmung, verkörpern eine neue Arbeitskultur und fordern die
Etablierten heraus. Da schwingt die Geschichte aller Geschichten mit,
die mich seit Kindheitstagen begeistert: der Kampf von David gegen
Goliath, von klein gegen
groß, von intelligent gegen
stark. Den Start-ups gehört
meine Sympathie.
Bei aller Begeisterung
sollte man den Verstand
aber nicht ausschalten:
Was ist wirklich neu?
Wo hat man es lediglich
mit altem Wein in neuen
Schläuchen zu tun? Und
wo werden Dinge verspro-
chen, die einer kritischen
Überprüfung nicht standhalten? Auf der Messe in Köln konnte man
leider auch beobachten, wie das Start-up-Label missbraucht wird, um
Humbug zu verkaufen. Besonders heikel finde ich das beim Thema
Personaldiagnostik, wenn Anbieter beispielsweise aus Sprachanaly-
sen Führungspotenziale oder aus Social-Media-Aktivitäten berufliche
Eignung ableiten wollen. Hier werden Korrelationen konstruiert, für
die jegliche empirische Evaluation durch unabhängige Experten fehlt.
Stelle ich zu hohe Ansprüche an Start-ups? Wird dadurch Innovation
schon im Keim erstickt?
Offenbar nicht. Es gibt viele Start-ups, die auf gesichertes Wissen
aufbauen, eng mit Experten zusammenarbeiten und sich evaluieren
lassen. Wir müssen nur unseren Verstand einschalten.
Ihr
Liebe Leserinnen und Leser,
„Start-ups
begeistern
mich. Doch
aufgepasst:
Unter dem
Label Innovation wird
auch Humbug verkauft.“
Reiner Straub, Herausgeber
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EDITORIAL
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