10/15 personalmagazin
9
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
I
nternet und Digitalisierung in
„freier Wildbahn“ erleben – das
ist das Konzept der HR Safa-
ri in Berlin. Am 1. und 2. Oktober
machen sich rund 20 Personaler in
der Hauptstadt auf die Pirsch und
machen Halt an fünf Stationen. Un-
ter anderem touren die Teilnehmer
durch die Start-up-Szene und treffen
dort die Entwickler von innovativen
HR-Technologien. Sie werfen einen
Blick hinter die Kulissen einer außer-
gewöhnlichen Unternehmensorgani-
sation und lernen die Handhabung
wichtiger Online-Tools kennen. Auch
die Grundlagen von Employer Bran-
ding via Social Media, mobile Rec-
ruiting und Enterprise 2.0 stehen
auf dem Programm. Darüber hinaus
treffen die Teilnehmer Persönlich-
keiten aus der neuen Generation
der Arbeitnehmer und Arbeitgeber
– vom Youtube-Talent-Manager bis
zum Chief Gen Y Officer. Ziel der
HR Safari ist es, den Teilnehmern zu
vermitteln, was die Digitalisierung
mit HR macht und was HR durch
die Digitalisierung erreichen kann.
Anmeldungen nimmt Good School
entgegen.
Die Digitalisierung in freier
Wildbahn kennenlernen
Personaler machen sich auf die Pirsch
in Sachen HR und Digitalisierung.
... Utz Niklas Walter zum Thema „Schlaf bei der Arbeit“
DR. UTZ NIKLAS WALTER,
Leiter des Instituts
für Betriebliche Gesundheitsberatung, forscht
zu Schlafpausen im Betrieb und erlaubt auch
seinen Mitarbeitern einen Mittagsschlaf.
Frage eins:
Sie machen sich für Schlafpau-
sen bei der Arbeit stark. Doch wie soll ein
Schlafender Leistung bringen?
Utz Niklas Walter:
Bei diesem Thema geht
es uns vor allem um Kurzschlafpausen.
Diese verbessern nachweislich die kog-
nitive Leistungsfähigkeit. Die verläss-
lichstenStudienempfehlenSchlafpausen
von fünf bis 15 Minuten, wohlgemerkt
vom Zeitpunkt des tatsächlichen Ein-
schlafens an. Länger als 15 Minuten zu
schlafen, kann einen gegenteiligen Ef-
fekt haben: Erreicht der Schlafende das
erste Tiefschlafstadium, kann Schlaf-
trunkenheit auftreten. Leistungsverbes-
serungen sind dann nicht zu erwarten.
Frage zwei:
Wer schläft, gilt schnell als
faul – warum tun wir uns hier so schwer?
Walter:
Schlafen wird in vielen westli-
chen Industrienationen immer noch als
„Schwäche“ angesehen. Wir stellen je-
doch ein stark wachsendes Interesse am
Thema fest. Dies liegt sicher auch daran,
dass die Unternehmensverantwortlichen
nach neuen Handlungsfeldern für ihr
Betriebliches Gesundheitsmanagement
suchen. Neben dem Akzeptanzproblem
fehlt es aber auch an den entsprechenden
Rahmenbedingungen in den Unterneh-
men sowie an fundierten Informationen.
Frage drei:
Was sind die ersten Schritte, um
Schlafpausen im Betrieb einzuführen?
Walter:
Zunächst einmal sollte der kon-
krete Bedarf fundiert ermittelt werden,
indem beispielsweise das Thema Schlaf
in die bestehende Mitarbeiterbefragung
Drei Fragen an ...
integriert oder eine Gesundheitserhe-
bung durchgeführt wird. Anhand der so
gewonnenen Informationen werden die
weitere Schritte geplant, wie beispielswei-
se die Kommunikationsstrategie oder die
Einrichtung von Ruheräumen mit klaren
Verhaltensregeln. Auch für kleine Unter-
nehmen finden sich kreative Lösungen.