hunderttausende von Flüchtlingen kommen ins Land, manche verfolgt,
andere aus wirtschaftlicher Not. Sie alle eint: Sie wollen hier eine
Existenz aufbauen. Die Bundesregierung und Arbeitgeberverbände
betrachten die Zuwanderung zurecht als Chance, können die Flücht
linge uns doch helfen, den Fachkräftemangel, den demografischen
Wandel und die Globalisierung erfolgreich zu bewältigen. Für die vielen,
die hier bleiben dürfen, wird die Arbeit der Schlüssel zur Integration.
Bundesarbeitsministerin
Andrea Nahles, die dafür die
rechtlichen und finanziellen
Voraussetzungen schaffen
muss, steht vor ihrer bislang
größten Herausforderung.
Ihre ersten Schritte ist sie
beherzt angegangen: Für
junge Asylsuchende und
Geduldete wurde der Zugang
zu mindestlohnfreien Prak
tika dereguliert, geduldete
Flüchtlinge bekommen leich
ter Berufsausbildungsbeihilfe und werden während der Ausbildung
faktisch nicht abgeschoben. Noch wichtiger: Asylbewerber dürfen nach
einer Sperrfrist von drei Monaten eine Leiharbeit aufnehmen. Weitere
Schritte, etwa die Abschaffung der Vorrangprüfung, müssen folgen. Die
Qualifikationen der Flüchtlinge sollen zwar die Jobcenter aufnehmen,
doch die Betriebe brauchen jetzt Konzepte, wie sie bei der Personalbe
schaffung mit Flüchtlingen umgehen, die keine Zeugnisse im Koffer ha
ben. Die Integration der Flüchtlinge sollten auch die Personalbereiche
als eine besondere Herausforderung für sich selbst betrachten.
Ihr
3
EDITORIAL
10/15 personalmagazin
Liebe Leserinnen und Leser,
„Flücht
linge, die
ohne Zeug
nisse im
Koffer kom
men, stellen Recruiter vor
Herausforderungen.“
Reiner Straub, Herausgeber
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