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personalmagazin 04/15
SZENE
_ARBEITGEBERATTRAKTIVITÄT
D
as Internet bringt Transpa-
renz für viele Entscheidun-
gen: Wer ein Hotel buchen
will, sucht nach Bewertungen
anderer Reisender. Wer online einkau-
fen will, googelt nach Bewertungen zur
Vertrauenswürdikgeit des Anbieters.
Und wer sich bewerben will, nutzt Platt-
formen wie Kununu oder Glassdoor, um
sich über den potenziellen Arbeitgeber
zu informieren. Doch die Bewertungen
im Internet bergen ein Risiko: Allzu
schnell lässt man sich von anonymen
Einzelmeinungen überzeugen.
Um dem vorzubeugen, hat Kununu ein
Arbeitgeber-Gütesiegel als „Top Compa-
ny“ eingeführt. Die Voraussetzungen,
die ein Unternehmen dafür erfüllen
muss: Es wurde mindestens sechsmal
durch aktuelle oder ehemalige Mitar-
beiter bewertet und erreicht eine durch-
schnittliche Bewertung von mindestens
drei von fünf Punkten.
Gütesiegel ist nicht gleich Gütesiegel
Hier zeigt sich schnell der qualitative
Unterschied zu dem Gütesiegel, das
jedes Jahr von „Great Place to Work“
vergeben wird: Statt auf sechs Einzel-
meinungen setzt das Institut auf eine
Voll- oder zumindest Repräsentativbe-
fragung und eine Datenanalyse durch
Experten. Die Unternehmen, die am
Wettbewerb „Deutschlands Beste Ar-
beitgeber“ teilnehmen, wollen eine
fundiertere Standortbestimmung der
Qualität und Attraktivität ihres Unter-
nehmens als Arbeitgeber erhalten. Es
Von
Kristina Enderle da Silva
(Red.)
Anerkennen, Entwickeln, Fürsorgen,
Feiern, Beteiligen, Integrieren, Inspi-
rieren, Informieren. Der Aufwand für
dieses „Kultur Audit“ beträgt pro Unter-
nehmen etwa acht Tage.
Für Personaldienstleister wurde der
Bewerbungsprozess im vergangenen
Jahr etwas angepasst, um sowohl die
Perspektive der internen Mitarbeiter
als auch der Zeitarbeitnehmer wider-
Wettbewerb der Besten
PREIS.
„Great Place to Work“ hat zum 13. Mal „Deutschlands Beste Arbeitgeber“ aus-
gezeichnet. Das Gütesiegel bleibt weiterhin begehrt, wie die Teilnehmerzahl zeigt.
Am 4. März wurden die 100
„Besten Arbeitgeber“ aus
Deutschland in Berlin gekürt.
geht also um mehr als nur ein Gütesie-
gel für die Karriere-Webseite. Werden
Unternehmen nicht prämiert, können
sie die Rückmeldung zur Verbesserung
ihrer Arbeitsplatzkultur verwenden.
Diese Argumente haben in diesem Jahr
601 Unternehmen überzeugt. Sie haben
sich für die Auszeichnung beworben.
100 von ihnen haben das Gütesiegel, das
vom DDN (Das Demographie-Netzwerk)
sowie von den Medienpartnern Handels-
blatt und Personalmagazin unterstützt
wird, am 4. März in Berlin erhalten.
Aufwendiges Bewerbungsverfahren
Diese Unternehmen haben einigen
Aufwand auf sich genommen, um zu
gewinnen. Sie müssen ein zweiteili-
ges Bewerbungsverfahren aus einer
standardisierten Mitarbeiterbefragung
(„Trust Index“) und einer Maßnahmen­
evaluation („Kultur Audit“) durchlaufen.
Der „Trust Index“ besteht aus 65 Fra-
gen an die Beschäftigten zu den fünf Di-
mensionen eines guten Arbeitsplatzes:
Glaubwürdigkeit, Respekt, Fairness,
Stolz und Teamgeist. In diesem Jahr
haben insgesamt 106.370 Mitarbeiter
an den Umfragen teilgenommen, das
entspricht einer Teilnahmequote von
66 Prozent. Bei den prämierten Unter-
nehmen liegt die Quote bei 79 Prozent.
Beim „Kultur Audit“ bewerten Exper-
ten von „Great Place to Work“ anhand
der eingereichten Dokumentationen in
einem standardisierten Verfahren die
Maßnahmen, Konzepte und Programme
des jeweiligen Unternehmens. Dabei
werden neun Bereiche erfolgreicher
Personalarbeit begutachtet: Zuhören,
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