Region Report Hamburg - page 31

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LOGISTIK
und zum Hafen, die vorhandene Infra-
struktur sei aber sichtbar in die Jahre ge-
kommen. Auf dem Areal sind zahlreiche
Speditionen, Lagerei- undVersorgungsun-
ternehmen angesiedelt. Daneben prägen
vor allemdie Baubranche, dieChemie- und
Kunststoffproduktion, derGroßhandel, der
Maschinenbau und die Lebensmittelpro-
duktion das Gebiet. Erneuerungsbedarf
besteht im Bereich der verkehrlichen In-
frastruktur, der Anbindung des Gebiets an
den überörtlichen Verkehr und der Breit-
bandanbindung. Probleme bereiten zudem
einzelne Nutzungen aus dem Bereich des
Groß- und Außenhandels. Diese sind zwar
in einem Industriegebiet grundsätzlich
zulässig, nehmen aber oft den öffentlichen
Raum in unzulässiger Weise in Anspruch
und beeinträchtigen das Gesamtbild des
Industriestandorts.
NEUES DIENSTLEISTUNGSZENTRUM FÜR
AIRBUS
Die HIH Real Estate (HIH)
entwickelt im Auftrag des Flugzeugher-
stellers Airbus ein Dienstleistungszen-
trum an dessen Produktionsstandort in
Hamburg-Finkenwerder. Unmittelbar an
das Werksgelände angrenzend, entsteht
ein Gebäudekomplex mit rund 20.000
Quadratmetern Bruttogeschossfläche.
Unter anderem sollen dort ein Gesund-
heitszentrum mit Fitnessstudio, eine
Dreifeldturnhalle, Einzelhändler und
Gastronomie einziehen. Zudem werden
ein Apartmenthaus oder Hotel und ein
neues Airbus-Besucherzentrum realisiert
werden. Das Investitionsvolumen für das
Projekt, bei demHIHReal Estate gemein-
sammit der Hamburger „Property Team“
tätig sein wird, liegt bei rund 50Millionen
Euro. Das Areal wird öffentlich zugänglich
sein, sodass auch Bewohner des Stadtteils
die im Zentrum angebotenen Dienstlei-
stungen nutzen können. Der Entwurf für
den Neubau stammt vomHamburger Ar-
chitekturbüro Pbp – Prasch Buken Partner
Architekten. „Das Airbus-Zentrum wird
nicht nur für die Airbus-Beschäftigten
und Werksbesucher attraktive Angebote
bereithalten, sondern der Entwicklung
des Stadtteils Finkenwerder zusätzliche
Impulse geben“, sagt Jens Nietner, Ge-
schäftsführer der HIH Real Estate.
LOGISTIKANSIEDLUNGEN MIT KLIMAMODELL-
CHARAKTER
Im Plangebiet Neuland 23
westlich der Bundesautobahn A1 in Har-
burg entstehen ab Herbst 2016 Flächen
für die Ansiedlung und Nutzung von
Logistik
betrieben. Das gesamte Plange-
biet umfasst rund 34 Hektar, davon kön-
nen 26,6 Hektar vermarktet werden. Die
Inbetriebnahme des „HUB + Neuland“
genannten Logistikstandorts ist für Som-
mer 2020 geplant. „Hamburg ist einer der
dynamischsten Logistikstandorte Nord-
europas.
Um diese Position zu halten und Ar-
beitsplätze nachhaltig zu sichern, müssen
zusätzliche Flächen bereitgestellt werden.
Aufgrund der direkten Anbindung an die
A1 und der Nähe zu den Containertermi-
nals des Hamburger Hafens eignet sich
das Gebiet hervorragend für eine Logisti-
knutzung“, erläutert Rolf Strittmatter, Ge-
schäftsführer der Hamburgischen Gesell-
schaft für Wirtschaftsförderung. Das Ge-
biet wird zudemals Klima-Modellquartier
entwickelt. Daher sind Gründächer in
Kombination mit Anlagen zur Nutzung
solarer Energie und die Betreibung eines
nachhaltigen Entwässerungssystems vor-
gesehen. Für die Eingriffe in Natur und
Landschaft werden Ausgleiche innerhalb
und teilweise außerhalb des Plangebiets
geschaffen. HUB + Neuland ist eines von
19 Klima-Modellquartieren der Stadt
Hamburg.
UMFANGREICHES INFRASTRUKTURPRO-
GRAMM
Im Hamburger Stadtteil Aller-
möhe entsteht auf einem Gesamtareal
von 30.000 Quadratmetern für rund 46
Millionen Euro ein Betriebs- und Büroge-
bäude der Deutschen Post DHL Group. In
unmittelbarer Nachbarschaft bestehen be-
reits weitere Bereiche des Unternehmens.
Der Neubau ist Teil eines umfangreichen
Infrastrukturprogramms, mit dem DHL
Express seine Produktionsstätten in
Deutschland grundlegend modernisiert
und erweitert. In dem Hamburger Neu-
bau werden die bisher räumlich getrenn-
ten Einheiten Produktion und Vertrieb
zusammengeführt. „So können wir Syn­
ergien bei der Betreuung unserer regio-
nalen Kunden durch eine engere Zusam-
menarbeit beider Divisionen noch besser
nutzen“, beschreibt Wolfgang P. Albeck,
Vorsitzender des Bereichsvorstands von
DHL Express Deutschland, die Vorteile
des neuen Hauses. Bisher war DHL Ex-
press in Hamburg mit zwei Standorten in
Wandsbek und Fuhlsbüttel vertreten. „Da-
rüber hinaus erweitern wir die bisherige
Produktionsfläche um rund 40 Prozent
und bereiten uns so auf das prognosti-
zierte Volumenwachstum für die Region
in den nächsten Jahren vor“, so Albeck.
Aufgrund des kontinuierlichen Sendungs-
anstiegs von jährlich drei Prozent und
mangelnder Erweiterungsoptionen sei ein
Verbleib in der bisherigen Servicestation
in Wandsbek nicht mehr möglich.
Künftig werden in der neuen Betriebs-
stätte alle Express-Sendungen für den na-
tionalen und internationalenVersand über
eine hochmoderne Sortieranlage bearbei-
tet. Das Sendungsvolumen beträgt rund
6.000 Stück pro Stunde. Ein weiteres ope-
ratives Plus bieten die so genannten Finger
mit Toren für die direkte Be- und Entla-
dung von gleichzeitig 90 Nahverkehrsfahr-
zeugen und weitere 20 Tore am Hallenge-
bäude. „Dadurch werden wir imVergleich
zum alten Standort kürzere Bearbeitungs-
zeitfenster in der Sendungsabwicklung er-
reichen und damit die Prozesse zugunsten
unserer Kunden erheblich verbessern“, ist
sich Albeck sicher. Die Inbetriebnahme ist
für Anfang 2017 geplant.
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Gabriele Bobka
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