Region Report Hamburg - page 24

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REGIONREPORT
HAMBURG
I
HOTEL
Zimmer), im Hampton by Hilton (161
Zimmer) amHauptbahnhof oder imB&B
(159 Zimmer) an der Borgfelder Allee Al-
ternativen finden.
Das Interesse der Hotelgesellschaf-
ten, in Hamburg Fuß zu fassen oder ihre
Präsenz am Ort zu erweitern, scheint
ungebrochen. In Planung befinden sich
mehr als 6.500 Zimmer, beginnend beim
Geschäftshotel bis hin zum Fünf-Sterne-
Hotel im Überseequartier. In Anbetracht
der starkenKonkurrenz suchen somanche
Hotelbetreiber ihr Alleinstellungsmerk-
mal in noch kaum verbreiteten Konzep-
ten. So kommen mit dem Frasers Suites
am Rödingsmarkt, den Adina Hotels in
der Willy-Brandt-Straße und am Neuen
Wall sowie dem Marriott Residence Inn
in der Hannoverschen Straße gleich drei
Boardinghousekonzepte auf den Markt.
SOLIDE AUSLASTUNGSZAHLEN
Hamburg
punktet vor allem mit soliden Auslas
tungsraten. 2015 erzielte die ansässige
Vier- und Fünf-Sterne-Hotellerie laut
Zahlen von STR Global eine Zimmerbe-
legung von 76,3 Prozent bei einer durch-
schnittlichenNetto-Zimmerrate von rund
145 Euro. Die Auslastung steht auf dem
Dreijahresdurchschnitt. Das Preisniveau
konnte seit 2013 um annähernd zehn
Euro angekurbelt werden. Es ist noch wei-
tere Luft nach oben, doch einfach ist die
Umsetzung im täglichen Business nicht.
Spannend ist, wie sich das tendenziell eher
stärkere zweite Halbjahr entwickelt.
In Anbetracht der erfolgverspre-
chenden Marktlage überrascht es keines-
wegs, dass Investoren bei Hotels in Ham-
burg gerne zugreifen. 2015 wechselten 13
Häuser den Besitzer. Damit trug Hamburg
ein Fünftel zum gesamten Einzeltransakti-
onsvolumen in Deutschland bei. Das rege
Verkaufsgeschehen setzte sich im ersten
Halbjahr 2016 fort. Fünf Hotels wurden im
Rahmen vonEinzeltransaktionen verkauft,
wobei vor allem institutionelles Kapital sei-
nen Hafen fand. So erwarb Union Invest-
ment dasHoliday-Inn-Vorhaben amÜber-
seering, Deka schlug beim Intercity Hotel
Dammtor-Messe zu undPatrizia kaufte das
Hotel Pier 3 in der HafenCity.
D
eutschlands Top-Reisedestinationen
boomen. Das scheint außer Frage.
Selbst die kritischen Jahre infolge
der Finanzkrise konnten dem Touris-
musaufkommen nichts anhaben. Und
diese Resilienz ist gerade jetzt in Zeiten
vermehrt aufkommender politischer
und wirtschaftlicher Fragezeichen für
viele Player noch ein Argument mehr,
auf den deutschen und somit auch auf
den Hamburger Hotelmarkt zu setzen.
2015 verbuchte Hamburg 12,6 Millionen
Übernachtungen in allen Beherbergungs-
betrieben und damit gut 5,3 Prozent mehr
als noch im Vorjahr. Seit 2005 hat sich die
Nachfrage fast verdoppelt (plus 96 Pro-
zent). Entsprechend gelassen nimmt es
der Markt, dass in einzelnen Segmenten
im ersten Halbjahr 2016 eine Stagnation
zu beobachten ist.
VOR ALLEM DEUTSCHE GÄSTE
Hamburgs
Stabilität als Hotelmarkt resultiert nicht
zuletzt aus der Dominanz der deutschen
Gäste. In 2015 wurden rund drei Viertel
aller Übernachtungen über Binnenpo-
tenziale abgedeckt. Zu den wichtigsten
Volle Fahrt voraus
Der Hotel- und der Hotelinvestmentmarkt befindet sich in
einer Hochphase. Die vielen geplanten Neueröffnungen
flößen durchaus Respekt ein. Aber vieles spricht dafür, dass
der Wind rauer wird. Im Moment jedoch regiert noch der
Optimismus.
ausländischen Quellmärkten in der Han-
sestadt zählen Skandinavien, die Schweiz,
das Vereinigte Königreich undÖsterreich.
Der typische Hamburgbesucher von dort
dürfte etwas genauer auf das Reisebudget
achten. Selbstverständlich würde Ham-
burg von mehr zahlungskräftiger Klien-
tel – zum Beispiel aus den USA oder dem
Nahen Osten – profitieren.
AUFENTHALTSDAUER STEIGT
Bemerkens-
wert ist, dass in Hamburg in den vergan-
genen Jahren die durchschnittliche Auf-
enthaltsdauer gegen den Trend gestiegen
ist – und zwar von einem Durchschnitts-
wert von 1,86 Tagen in 2005 auf 2,01 Tage
in 2015. Unverkennbar ist jedoch, dass
Touristen, angetan vom gebotenen Erleb-
niswert und der Aufenthaltsqualität, sich
länger in der Stadt verlustieren können.
Übernachtungsmöglichkeiten gibt es
mittlerweile in großer Zahl: Ende 2015
standen etwas weniger als 58.000 Betten
zur Verfügung, das waren 24.000 Betten
mehr als 2005. Von 2014 auf 2015 hat
sich das Bettenangebot um gut 2.000 er-
weitert. Die größte Neueröffnung stellte
das Vier-Sterne-Ramada-Hotel Ham-
merbrook in der Amsinckstraße mit 254
Zimmern dar. Derzeit befinden sichmehr
als 2.100 Hotelzimmer quer durch alle
Kategorien im Bau (siehe auch Seite 25).
Große Beachtung finden die beiden näch-
sten Fünf-Sterne-Eröffnungen, nämlich
die des 244-Zimmer-Westin Elbphilhar-
monie und die des 130-Zimmer-Grand-
Hotels The Fontenay. Wer nicht ganz so
viel Luxus sucht, dürfte zum Beispiel im
neuen Holiday Inn am Überseering (297
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Richard Winter, Hamburg
Richard Winter
Niederlas-
sungsleiter JLL
Hamburg
AUTOR
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