Region Report Hamburg - page 29

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BÜRO
Gestaltung und Realisierung des Projekts
zeichnet das Hamburger Architekturbüro
hmarchitekten verantwortlich. Das Objekt
staffelt sich vom Hof mit Terrassierungen
Richtung Westen. Die Struktur der Im-
mobilie ermöglicht die Umsetzung aller
modernen Büroraumkonzepte. „Zusam-
men mit dem in Planung befindlichen
Phoenixkontor 1 fügt sich das ,Land-
mark 7‘ harmonisch in das bestehende
Umfeld ein, das von einem wechselseitig
befruchtenden Zusammenspiel zwischen
historischen Bauten und moderner Ar-
chitektur gekennzeichnet ist“, erklärt Jörg
Essen, Geschäftsführer der Phoenixhof
KG und verantwortlich für die Entwick-
lung des Areals. Als Hauptmieter wird der
Wissensmanager Sabio 2.200 Quadrat-
meter Fläche übernehmen. „Wir wollen
unseren Mitarbeitern außergewöhnliche
Arbeitsplätze bieten – zumeinen natürlich
inhaltlich. Aber auch eine inspirierende
Arbeitsumgebung und Infrastruktur ist
wichtig für das Ergebnis der Arbeit“, so
Sabio-Geschäftsführer Alexander Holt
­
appels. Dafür sorgt die Vielzahl von un-
terschiedlichen Firmen mit ihren Büros,
Läden und Ausstellungsflächen auf dem
Phoenixhof. Der bunteMix wird abgerun-
det durch ein Restaurant, Kochschulen,
Tanz, Theater, eine Kunstakademie und
weitere Mieter aus dem Kreativbereich.
ARBEITEN IM HOCHHAUS
Der Hambur-
ger Immobilienentwickler Dieter Becken
baut zwischen den denkmalgeschützten
Gebäuden Finnlandhaus und Burmah-
Haus das Bürohochhaus Esplanade 40. Es
wird nach seiner Fertigstellung im ersten
Quartal 2017 über rund 5.800 Quadrat-
meter Gesamtmietfläche auf 15 Etagen
und etwa 40 Tiefgaragenstellplätze ver-
fügen. Die Entwürfe stammen vom Büro
Winking Froh Architekten. Das oberste
Geschoss wird als Staffelgeschoss analog
dem Burmah-Haus ausgebildet. Die Fas-
sade ist von den pyramidenartig gefalteten
Aluminiumfassaden an der Nord- und
Südseite und insgesamt 1.600Quadratme-
ter verbautemGlas geprägt. Das denkmal-
geschützte Finnlandhaus gehört ebenfalls
Becken und wird bis 2017 revitalisiert.
D
ropbox eröffnet in Hamburg sei-
ne erste deutsche Niederlassung,
Chiquita Banana verlegt seine Un-
ternehmenszentrale von Duisburg nach
Hamburg. PricewaterhouseCoopers hat
im Juli seinen neuen Standort am Alster
ufer 1-3 bezogen, das Büro-Gebäude „Ü8“
am Überseering 8 in der City Nord ist zu
80 Prozent vermietet.
Die Bauarbeiten der Großprojekte am
Alten Wall und an der Stadthausbrücke
laufen auf Hochtouren. Aus dem Allianz-
Hochhaus am Großen Burstah wird das
„Burstah Ensemble“, das Axel-Springer-
Areal wird zum „Springer Quartier“
umgestaltet. Auch der Commerzbank-
Komplex am Neß und die „City-Hof-
Hochhäuser“ am Klosterwall werden im
Rahmen von Projektentwicklungen zu
neuenQuartieren entwickelt. InHamburg
stehen derzeit viele Projektentwicklungen
in den Startlöchern. Bei allen sind auch
moderne Neubau-Büroflächen geplant
(siehe auch Seite 28).
ZU WENIG AUSWAHL
Und die sind drin-
gend notwendig: Denn in Hamburg gibt
es einen extrem geringen Leerstand. Am
Ende des ersten Halbjahrs lag die Leer­
standsquote inklusive Untermietflächen
bei 5,4 Prozent. Summa summarum ste-
henUnternehmen in der Hansestadt rund
Spekulativer Büro-Neubau tut not
In Hamburg fehlen Büroflächen in Neubauqualität. Das führt
dazu, dass Unternehmen Mietverträge drei bis vier Jahre im
Voraus abschließen, um sich geeignete Standorte zu sichern.
723.000 Quadratmeter Bürofläche zur
Verfügung, die innerhalb von drei Mona-
ten bezugsfertig sind. Das erscheint auf
den ersten Blick viel. Aber: Die Flächen
hängen nicht zusammen und verteilen
sich über das gesamte Stadtgebiet. Die
meisten Unternehmen suchen aber Büros
in zentralen Standorten wie der City oder
der City Süd. Und dort ging das Flächen-
angebot zum Halbjahr nochmals zurück.
50 BIS 70 PROZENT VORVERMIETUNGEN
Zwar wird im Zentrum am meisten ge-
baut. Dieses ist mit einem Volumen von
rund 123.000 Quadratmetern Büroflä-
che 2016 und 2017 auch der räumliche
Neubau-Schwerpunkt. Aber viele der
Neubau-Flächen stehen dem Markt gar
nicht erst zur Verfügung, weil sie bereits
in der Planungs- oder Bauphase vermietet
werden. Entsprechend hoch sind die Vor-
vermietungsquoten mit über 70 Prozent
für dieses Jahr und 50 Prozent für 2017.
Angesichts dieser Zahlen relativiert sich
die Tatsache, dass Hamburg dieses und
nächstes Jahr das höchste Büro-Neubau-
volumen aller deutschen Top-7-Standorte
aufweist.
ABSORPTION IM BAU
Spekulative Büro-
Projekte haben daher hervorragende
Vermarktungsaussichten. Viele Unter-
nehmen mieten „vom Plan weg“, um sich
Flächen und Standorte zu sichern, die zu
ihrer Strategie passen, und dies teilweise
auch drei bis vier Jahre im Voraus. Die
meisten Projekte sind daher bereits vor
Fertigstellung vollständig oder teilweise
vermietet. Mit einem plötzlichen Über-
angebot an neuen Büroflächen bei einem
wirtschaftlichen Abschwung ist daher
nicht zu rechnen.
Andreas Rehberg
ist
seit 2005 Geschäfts-
führer beim Immo-
biliendienstleister
Grossmann & Berger.
Er leitet die gewerb-
liche Vermietung und
den Neubau-Bereich.
AUTOR
«
Andreas Rehberg, Hamburg
«
Gabriele Bobka
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