Region Report Hamburg - page 30

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REGIONREPORT
HAMBURG
I
LOGISTIK
generieren, haben die Hamburgische Ge-
sellschaft fürWirtschaftsförderung (HWF)
und die IBAHamburg ein Handlungskon-
zept erstellt. DasMaßnahmenpaket für den
Modernisierungsprozess umfasst vor allem
die Bereiche Flächennutzung, Infrastruk-
tur, Städtebau und Freiraum, Verkehr und
Mobilität, Markt und Unternehmen sowie
Kommunikation und Beteiligung. „Ham-
burg will den Industrieunternehmen ei-
nen Platz im Herzen der Stadt sichern. Sie
sind es vor allem, die in Zukunftsprojekte
investieren. In Hamburgs Osten möchten
wir der Industrie 4.0 eine Heimat geben.
Diesen Prozess wollen wir gemeinsammit
den überwiegend privaten Grundstück-
seigentümern gestalten“, erläutert HWF-
Geschäftsführer Rolf Strittmatter. Das
Industriegebiet Billbrook/Rothenburgsort
mit einer Fläche von rund 770 Hektar und
mehr als 1.000 ansässigen Betrieben profi-
tiere zwar von seiner Lage zur Innenstadt
D
er Online-Handel gewinnt für die
Logistikbranche zunehmend an
Bedeutung. Seit Beginn der 2000er
Jahre weist E-Commerce als neuer Ver-
triebskanal ein kontinuierliches Wachs-
tum auf. Der steigende Umsatz durch On-
line-Käufe geht dabei mit einem zuneh-
menden Sendungsvolumen einher. Für die
Abwicklung dieses Sendungsaufkommens
werden sowohl auf Seiten der Versender
als auch der für die Distribution zustän-
digen Logistikdienstleister entsprechende
Flächenkapazitäten benötigt. Künftig wird
eine größere Anzahl von Angeboten mit
Lieferung am gleichen Tag die Nachfrage
nach zusätzlichen Paket- und Postdiens-
ten sowie örtlichen Vertriebsdepots in
Großstädten anheizen.
HAMBURG ALS TESTGEBIET FÜR ROBOTER-
ZUSTELLUNG
Hamburg ist die erstedeutsche
Großstadt, in der das europäische Techno-
logie-Start-up Starship Technologies und
der LogistikdienstleisterHermes Germany
die Zustellung per Roboter testen wollen.
In denOrtsteilenOttensen, Volksdorf und
im Grindel sollen bis zu drei Roboter von
Starship zunächst bis Ende 2016 reguläre
Paketsendungen an ausgewählte Testkun-
den zustellen. „Dieser Pilotversuch ist ein
wichtiger Baustein für Hamburg auf dem
Weg zu einer Modellregion für eine emis-
sionsarme innerstädtische Belieferung.
Der Innovationsstandort Hamburg bietet
den passenden Boden, um in diesem Feld
sichtbare Zeichen zu setzen“, sagt Andreas
Rieckhof, Staatsrat der Hamburger Behör-
de für Wirtschaft, Verkehr und Innovati-
on. „Mit dem Pilottest von Starship und
Hermes wirdHamburg schon bald als eine
der weltweit ersten Städte die Zukunft der
Paketzustellung live erleben können“, sagt
Wenn der Roboter zweimal klingelt
Zur Minimierung der Transportkosten fragen Logistiker vor allem zentrale Standorte mit
multimodaler Verkehrsanbindung nach. Digitalisierungsprozesse gewinnen zunehmend an
Bedeutung. Hamburg wird zum ersten bundesweiten Testgebiet für Roboterzustellung.
Foto: Deutsche Post DHL Group
Ahti Heinla, CEO von Starship. Transpor-
tiert werden reguläre Sendungen, die im
so genannten „WunschPaketShop-Service“
von Hermes verschickt werden. Anstatt
eine Sendung nach Anlieferung im Shop
persönlich dort abzuholen, können die
Tester per Smartphone einen Roboter da-
mit beauftragen, ihnen die Sendung nach
Hause zu bringen. Die Lieferung per Ro-
boter kann innerhalb von dreißig Minu-
ten erfolgen, die Anlieferzeit bestimmt der
Kunde. Hat das Fahrzeug seinZiel erreicht,
erhält der Empfänger eine SMS-Benach-
richtigung und kann seine Sendung an
der Haustür entgegennehmen. Das Öffnen
des Transportfachs erfolgt über einen in-
dividuellen, verschlüsselten Öffnungslink.
Dank konstantemGPS-Signal und eigener
Lokalisierungstechnologie lässt sich die
Position des Fahrzeugs jederzeit genau
zurückverfolgen. Jeder Zustellroboter ist
während des Betriebs dauerhaft online
und mit einem Mitarbeiter von Starship
verbunden. Dieser so genannte „Opera-
tor“ überwacht die Fahrt des Roboters auf
dem Fußweg und kann im Notfall jeder-
zeit eingreifen. Bei den Tests in Hamburg
ist zusätzlich eine weitere Person vor Ort,
die den Roboter begleitet und für Fragen
zur Verfügung steht. „Wir stellen mit dem
jetzigen Pilottest natürlich noch kein fer-
tiges Produkt auf die Beine“, stellt Frank
Rausch klar. „Vielmehr dient der Testlauf
dazu, wichtige Daten und Erkenntnisse zu
sammeln. Schließlich ist das ein deutsch-
landweit einmaliges Projekt.“
HANDLUNGSKONZEPT FÜR BILLBROOK/
ROTHENBURGSORT
Um die wirtschaftliche
Dynamik des Gewerbestandortes Bill-
brook/Rothenburgsort zu stärken undmo-
derne und zukunftsfähige Arbeitsplätze zu
Im Stadtteil Allermöhe entsteht für rund
46 Millionen Euro ein Betriebs- und Büroge-
bäude der Deutschen Post DHL Group.
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