Immobilienwirtschaft 2/2016 - page 8

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Markt & Politik
IW-STUDIE
Hohe Grunderwerbsteuer hemmt Neubau
53 Prozent der reinen Ländersteuern (rund neun
Milliarden Euro) entfielen 2014 auf die Grunder-
werbsteuer. Zu diesem Ergebnis kommt eine Stu-
die des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln
(IW). Die Steuer verhindere den Neubau, führe
zu hohen finanziellen Belastungen und verzerre
den Markt, kritisiert das Institut. 2006 eröffnete
der Bund den Steuerwettbewerb, und alle Bundes-
länder – außer Bayern und Sachsen – erhöhten die
Steuer auf mittlerweile bis zu 6,5 Prozent.
Durch die hohe Steuerlast komme es zu so ge-
nannten Lock-in-Effekten, zeigt die IW-Expertise,
die imAuftrag des DeutschenVerbandes entstand:
Der Handel mitWohnungenwerde gebremst. Teil-
weise werde die Grunderwerbsteuer mehrfach fäl-
lig, etwa wenn ein Grundstück an einen Bauträger
geht, der es bebaut und Eigentumswohnungen
weiterverkauft. Inklusive der Umsatzsteuer, die
auf Bautätigkeiten fällig wird, liege die Steuerlast
teilweise bei über 18 Prozent des Kaufpreises.
Grafik: phoelix/shutterstock.com; Quelle: BIS; Institut der Deutschen Wirtschaft, Köln
Wohnimmobilienentwicklung
ausgewählter Länder
Die in den letzten Jahren stärker verlaufende Preisentwicklung von Wohnimmobilien
in Deutschland ist im internationalen Vergleich als moderat einzustufen. Dabei ver-
lief der inflationsbereinigte Anstieg der Hauspreise in Deutschland deutlich stetiger
als in Frankreich, dem Vereinigten Königreich oder den USA.
Index (
Ausgangspunkt: 1. Quartal 2003 = 100)
Immobilienpreise bereinigt um Verbraucherpreisänderungen
HAMBURG
Baustopp für Flücht-
lingsunterkunft
Hamburg darf im Stadtteil
Klein Borstel keine Flücht-
lingsunterkunft bauen. Die
Anwohner haben beim Ver-
waltungsgericht einen so
genannten Hängebeschluss
erwirkt, mit dem der Bau mit
Ausnahme der Erschließungs-
arbeiten des Geländes vorläu-
fig gestoppt wird.
Die Stadt hatte die Unterkunft
für 700 Flüchtlinge nach An-
gaben eines Gerichtssprechers
zunächst per Polizeirecht
durchsetzen wollen. Als sie
damit vor Gericht scheiterte,
erteilte sie eine sofort voll-
ziehbare Baugenehmigung.
Die Anwohnerinitiative „Le-
benswertes Klein Borstel“ ging
dagegen mit einem Eilantrag
vor. Nun folgte der gerichtliche
Baustopp.
„Es soll verhindert werden,
dass für die Dauer des Eilver-
fahrens vollendete Tatsachen
geschaffen werden“, sagte der
Sprecher des Gerichts.
FRANKREICH
GROSSBRITANNIEN
DEUTSCHLAND
USA
ITALIEN
53
%
DER LÄNDERSTEUERN
(rund neun Milliarden Euro)
entfielen 2014 auf die
Grunderwerbsteuer.
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