Immobilienwirtschaft 3/2015 - page 36

36 Szene
Vermarktung & Bewertung
Grafik: Immobilienwirtschaft; Quelle: IVD
IVD: Erschwinglichkeit von Wohneigentum
Ein vom IVD berechneter Index fasst die Faktoren Preise, Zinsen für Baukredite und verfügbares Einkommen zu einer Kenn-
zahl zusammen und gibt Auskunft darüber, inwieweit es für einen durchschnittlichen Haushalt finanziell möglich ist, eine
Immobilie zu erwerben. Ein hoher Wert zeigt eine gute, ein niedriger Wert eine schlechte Erschwinglichkeit an. Der aktuelle
Wert von 139 liegt über dem bisherigen Allzeithoch von Ende 2012, als der Index einen Wert von 134,6 erreicht hatte. Die
erschwinglichsten Eigenheime in deutschen Großstädten gibt es im Osten Berlins, München ist am teuersten.
*IVD-Index (niedriger Wert = schlechte Erschwinglichkeit / hoher Wert = gute Erschwinglichkeit)
Die günstigsten
deutschen Großstädte
*
Die teuersten
deutschen Großstädte
*
1
4
0
20
40
60
80
100
120
140
München
58,65
1
Stuttgart
78,63
2
Düsseldorf
78,95
3
Leipzig
132,59
4
Dresden
135,18
5
Ost-Berlin
139,45
6
2
5
3
6
Kapitalanlage
Bestellerprinzip bremst Interesse
an Immobilien
Das Bestellerprinzip wirkt sich negativ auf die
Attraktivität von Immobilien als Kapitalanlage
aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des
Immobilienportals Immonet. Danach sehen drei
Viertel der befragten Immobilienbesitzer im Be-
stellerprinzip eine starke finanzielle Belastung.
Zwei Drittel befürchten, dass sie mit Einbußen
von bis zu zehn Prozent bei Mieterträgen rechnen
müssen. Weitere Ergebnisse der Immonet-Studie
verdeutlichen die Auswirkungen des Besteller-
prinzips auf denWohnungsmarkt: Aufgrund der
niedrigen Renditeaussichten scheuen Vermieter
Investitionen in ihre Immobilien. So schätzen 48
Prozent der befragten Eigentümer, dass künftig
weniger investiert werde. 40 Prozent rechnen da-
mit, dass aufgrund des Bestellerprinzips die Zahl
der am Markt verfügbaren Mietwohnungen zu-
rückgehen wird.
Immobilienportale
Immowelt und Immonet wollen fusionieren
Der Medienkonzern Axel Springer plant, die Immobilienbörsen
Immonet und Immowelt zusammenzulegen. Wie die „Süddeut-
sche Zeitung“ berichtet, sollen die beiden Portale künftig gemein-
sam in einer neuen Immowelt Holding AG geführt werden. Die
Webseiten werden insgesamt mit 420 Millionen Euro bewertet.
An dem Gemeinschaftsunternehmen wird Axel Springer Digi-
tal Classifieds mit 55 Prozent mehrheitlich beteiligt sein. Axel
Springer Digital Classifieds, die Besitzerin von Immonet, zahle
etwa 131 Millionen Euro an den bisherigen Immowelt-Besitzer,
heißt es in dem Bericht. Mit der Zusammenführung soll die
Position auf dem deutschen Immobilienmarkt gestärkt und der
Marktführer ImmobilienScout24 angegriffen werden. Als CEO
des neuen Unternehmens ist Carsten Schlabritz (derzeit CEO
Immowelt AG) vorgesehen. Jürgen Roth (derzeit CTO Immo-
welt AG), Ulrich Gros (derzeit CFO Immowelt AG) und Philip
Schulze (derzeit Geschäftsführer der Immonet-Gruppe) sollen
ebenfalls Vorstände der neuen Immowelt Holding AG werden.
Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Freigabe
durch die zuständigen Kartellbehörden.
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