Immobilienwirtschaft 3/2015 - page 34

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Investment & Entwicklung
i
interview
Foto: Bilfinger Real Estate
es 50 Prozent, die anderen 50 Prozent
kommen aus der Beratung.
Das ist aber schon mehr als nur ein klei-
ner Umbau …
Ja, das stimmt. Die Bera-
tungsleistungen bieten uns aber völlig
andere Perspektiven. Sie sind wichtig, ge-
rade vor dem Hintergrund zunehmender
Volatilität. Das war einGrund für uns, uns
für GVA zu entscheiden, weil wir durch
die Leistungsvielfalt auch in wechselnden
Konjunkturzyklen sehr gut aufgestellt
sind.
Dass der Name Bilfinger von jetzt an
mit Maklerleistungen in Verbindung
gebracht wird, ist ziemlich gewöh-
nungsbedürftig ...
Weder Bilfinger Real
Estate noch GVA sind ein reiner Makler.
Unsere Services verdeutlichen das auch.
Die breite Dienstleistungspalette, die wir
anbieten, unterscheidet uns deutlich von
einem klassischen Makler.
Sie bieten auch Restrukturierung von
Immobilienportfolios an. Das geht
über das reine Immobilienmanage-
ment hinaus.
Ja klar. Wenn es einer Im-
mobilie oder einem Portfolio schlecht
geht, braucht es einen Experten. Wenn
ein notleidender Kredit dazu führt, dass
die Bank ihre Portfolio-Immobilien
vor die Füße geschmissen bekommt,
dann ist sie ganz dankbar, wenn es
jemanden gibt, der diesen Ball aufnimmt,
einen Businessplan entwickelt und der
dann auch in der Lage ist, ihn umzusetzen,
um am Ende mit einem Exit abzuschlie-
ßen. Solche Szenarios konnten wir für un-
sere Kunden bereits erfolgreich auflösen.
Welche Rolle spielt der Markt Deutsch-
land für Bilfinger Real Estate?
Vom
Selbstverständnis her sind wir kein glo-
baler Player. Wir sind ein deutsch-britisch
geprägtes Unternehmen mit einer sehr
starken Präsenz in unseren Kernmärkten
„Wir versuchen den Balanceakt“
Bilfinger Real Estate ist seit
Anfang des Jahres ein ei-
gener Bereich im Bilfinger
Konzern. Nach dem Umbau
will man weiter die großen
Institutionellen betreuen,
zusätzlich aber auch kleine-
re und mittelgroße Unter-
nehmen, erklärt CEO
Aydin
Karaduman
. Dienstleistung
für die Kleinen – das nimmt
der Markt oft nicht wahr.
Herr Karaduman, seit Anfang des Jahres
bieten Sie Ihren Kunden neue Leistun-
gen an. Und seit über einem Jahr ist Ihr
Unternehmen ein eigener Bereich im
Bilfinger Konzern. Ist das alles schon
angekommen im Markt?
An unserem
Außenauftritt hat die Tatsache, dass wir
ein eigener Konzernbereich sind, nichts
geändert. Der Name Bilfinger Real Estate
ist amMarkt bekannt. Neu ist, dass wir mit
Beginn 2015 unser Leistungsangebot ge-
bündelt und erweitert haben. Unsere Ser-
vices umfassen nun fünf Kernleistungen,
die wir unseren Kunden anbieten – dazu
zählen die Bereiche Transactions & Ca-
pital Markets, Property Development
Consulting, Real Estate Consulting, Real
Estate Management Services und Center
Management. Unser Ziel ist es, unsere
Services nach außen hin noch bekannter
zu machen.
Ist das notwendig?
In Deutschland
wird Bilfinger Real Estate vor allem mit
Immobilienmanagement-Leistungen in
Verbindung gebracht. Wir können aber
viel mehr – durch den Kauf der bri-
tischen GVA letztes Jahr haben wir viel
Beratungs-Know-how dazugewonnen.
Diese Botschaft werden wir jetzt stärker
in den Markt tragen.
Inwieweit werden sich durch die Über-
nahme des britischen Dienstleisters
GVA Ihre Schwerpunkte verschieben?
Die deutsche Bilfinger Real Estate ist stark
imAsset- und Property-Management, die
britische GVA bietet Immobilienberatung
für Unternehmen, die öffentliche Hand
sowie bei Planungen und Projekten. Die
Übernahme zeigt zwar, dass die Immo-
bilienberatung für die Bilfinger Real Es-
tate Gruppe immer wichtiger wird. Das
Rückgrat unseres Geschäfts in Deutsch-
land bleiben jedoch unsere Management-
leistungen. Ihr Anteil am Gesamtumsatz
betrug früher fast 80 Prozent. Heute sind
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