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wirtschaft + weiterbildung
05_2018
aktuell
ÜBERNAHME
Springest kauft „Weiterbildung.de“
Birgit Thedens, Trainerin und Coach aus
Wedel bei Hamburg, die bislang stellvertre-
tende Vorsitzende des Deutschen Verbands
für Coaching und Training (DVCT) war,
rückt ab sofort in das Amt der DVCT-Vor-
standsvorsitzenden auf.
Dies entschieden die Mitglieder des Ver-
bands
de März mit gro-
ßer Mehrheit. In den Vorstand gewählt
wurden zudem Sebastian Mauritz und
Gianni Liscia, der den stellvertretenden
Vorsitz übernimmt. Der Unternehmensbe-
rater aus Paderborn war bereits von 2008
bis 2015 Teil des DVCT-Vorstands und kün-
digt an, den Verband „insbesondere in den
Bereichen digitales Coaching und Training“
positionieren zu wollen. Finanzvorstand
Raimund Paugstadt, der bereits seit 2008
im Amt ist, wurde in seiner Position bestä-
tigt. Die bisherigen Vorstandsmitglieder
Susanne Lübben und Silke Anbuhl (Vorsit-
zende) waren nicht zur Wiederwahl ange-
treten.
DVCT
Neuer Vorstand
INDUSTRIE 4.0/DIGITALISIERUNG
Alle reden von der „Industrie 4.0“, aber sie
steckt in Deutschland noch in den Kinder-
schuhen. Das zeigt die weltweite Studie
„Global Digital Operations Study 2018“ der
Strategieberatung PWC, für die über 1.100
deutsche und internationale Topmanager
von Produktionsbetrieben befragt wurden.
Lediglich ein Prozent der befragten deut-
schen Unternehmen können als „Digital
Operations Champions“ bezeichnet wer-
den. Auf globaler Ebene sind es zehn Pro-
zent und in Asien sogar 19 Prozent.
Die gute Nachricht: Laut PWC sind in den
nächsten fünf Jahren allein auf dem deut-
schen Markt Umsatzzuwächse in Höhe von
rund 276 Milliarden Euro (plus 16,7 Pro-
zent) sowie Effizienzsteigerungen von circa
186 Milliarden Euro (plus 13,4 Prozent)
durch Investitionen in Digitaltechnologien
möglich.
Erst 24 Prozent der deutschen Firmen
haben Robotik-Anwendungen implemen-
tiert. Integrierte End-to-End-Supply-Chain-
Planung nutzen bislang nur 37 Prozent.
Auf vorausschauende Wartungssysteme
und das industrielle Internet der Dinge
Roboter im Anmarsch.
Viele Unternehmen sind
nicht „4.0“, sondern eher
digitaler Kindergarten.
Deutsche Firmen
hinken hinterher
Das niederländische Weiterbildungs
portal „Springest“ hat das deutsche
Portal „Weiterbildung.de“ übernom
men. Springest, gegründet 2008,
schluckt damit einen zehn Jahre
„älteren“ Mitbewerber. Die Niederlän
der verfolgen das Ziel, zum „Amazon
des Lernens“ zu werden und haben
für den Kauf angeblich einen mittle
ren sechsstelligen Betrag ausgege
ben. „Weiterbildung.de“ war eines
der größten Portale im deutschspra
chigen Weiterbildungsmarkt. Die Idee
dazu hatte Gründerin Brigitte Pietsch,
die im Jahr 2000 das Portal zunächst
als reines Informationsportal grün
dete. Ziel war es, mehr Transparenz
auf dem deutschen Weiterbildungs
markt zu schaffen. Dafür gab es
zunächst drei Datenbanken, für Trai
ner, Bildungsanbieter und Tagungs
hotels. 2011 war die Seite zuletzt
überarbeitet worden, um sich den
aktuellen Entwicklungen im Social-
Media-Bereich anzupassen. Aktuell
vermarktet Springest mit 56 Mitar
beitern in Berlin und Amsterdam über
200.000 Bildungsangebote, davon
34.000 in Deutschland. Das Unter
nehmen ist Marktführer in Holland.
setzen immerhin 47 Prozent der Unterneh-
men. Nur 14 Prozent der deutschen Firmen
haben Projekte rund um künstliche Intelli-
genz geplant.
Das Fazit der Studie lautet: Für eine wettbe-
werbsfähige Zukunft muss Deutschland am
Aufbau einer eigenen Digitalkultur arbeiten
und seine Mitarbeiter intensiver weiterbil-
den. Industrie 4.0 ist laut PWC eine große
Chance. Deutschland müsse aber schnell
handeln und das traditionelle Produktions-
Know-how in vernetzte Strukturen übertra-
gen.
Foto: vege / AdobeStock
