wirtschaft und weiterbildung 05/2015 - page 50

training und coaching
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wirtschaft + weiterbildung
05_2015
weise Ziel bei der Präsentation? Zum Bei-
spiel mehr Ressourcen bekommen? Oder
der Geschäftsleitung vermitteln „Alles
läuft wie geschmiert“?
2 Einen Zwecksatz
formulieren
Wenn Sie das Ziel Ihrer Präsentation ken-
nen, sollten Sie dieses in einem „Zweck-
satz“ formulieren. Zum Beispiel: „Ich
möchte erreichen, dass …“. Hierfür be-
nötigen Sie vielleicht fünf Minuten. Der
Zwecksatz hilft Ihnen, das für die Prä-
sentation Wichtige und Unwichtige zu
unterscheiden. Das heißt, er reduziert
die Gefahr, dass Sie sich bei Ihrer Präsen-
tation verzetteln und „vom Hundertstel
ins Tausendstel“ kommen. Und weil Sie
wissen, was Sie wollen, können Sie Ihre
Präsentation auch so aufbauen und ge-
stalten, dass sie überzeugend ist. Das er-
höht die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ihr
Ziel erreichen. Angenommen Ihr Projekt
„läuft wie geschmiert“.
Dann kann es Ihr Anliegen sein, genau
darauf hinzuweisen – verbunden mit dem
Ziel, dass Ihr Ansehen bei der Geschäfts-
leitung steigt. Oder dass diese die Zügel
lockerer lässt und Sie seltener zum Rap-
port bittet. Dann könnte Ihr Zwecksatz
lauten: „Ich möchte der Geschäftsleitung
vermitteln, dass das Projekt terminge-
recht fertig wird und wir den Kostenrah-
men voraussichtlich um zehn Prozent un-
terschreiten, weshalb sie …“. Doch Pro-
jekte verlaufen selten wie geplant. Also
kann Ihr Zwecksatz auch lauten: „Ich
möchte der Geschäftsleitung vermitteln,
dass wir aus den Gründen a, b und c, um
den geplanten Termin zu halten, noch
eine Hilfskraft benötigen, und erreichen,
dass uns diese bewilligt wird.“
3 Daten, Fakten und
Argumente sammeln
Wenn der Zwecksatz formuliert ist, be-
ginnt die Stoffsammlung. Nun tragen Sie
alle für Ihr Anliegen relevanten Daten,
Fakten und Argumente zusammen und
schreiben diese jeweils auf ein DIN A7-
Kärtchen – noch unsortiert. Das dürfte
circa 15 Minuten dauern.
4 Die Präsentation planen
und zielführend aufbauen
Nach der Stoffsammlung beginnen Sie,
den Aufbaus Ihrer Präsentation zu pla-
nen. Das ist sehr einfach. Sie müssen
hierfür nur die Kärtchen in eine Reihen-
folge bringen, die aus Ihrer Warte logisch,
psychologisch geschickt und zielführend
ist. Und was zum Erreichen des Ziels
überflüssig ist? Einfach weglassen. Be-
währt hat sich beim Aufbau einer Präsen-
tation die „Problemlösungsformel“:
• Was ist die aktuelle Situation?
• Wie sollte die Situation sein?
• Wie können wir das erreichen?
• Vorteile und Nutzen der vorgeschlage-
nen Lösung
• Auffordernder Schlusssatz („Ich bin si-
cher, dass wir den Termin halten, wenn
Sie uns eine Hilfskraft gewähren.“)
Für das Ordnen Ihrer Kärtchen gemäß
dieser Gliederung benötigen Sie etwa
Mitarbeiter von Unternehmen werden
von ihren Vorgesetzten oft kurzfristig ge-
beten, eine Präsentation vorzubereiten
und zu halten. Solche Schnellschüsse
fallen keinem leicht, aber folgende Tipps
können helfen:
1 Das Ziel sorgfältig und
präzise definieren
Angenommen Ihr Chef bittet Sie morgens
früh um 8 Uhr, der Geschäftsleitung zwei
Stunden später einen zehnminütigen Be-
richt über den Stand Ihres Projektes zu
geben. Dann sollten Sie sich zunächst fra-
gen: Was ist mein Anliegen beziehungs-
Wie Profis kurzfristig eine
Präsentation „basteln“
RATGEBER.
Kurzfristig eine Präsentation planen und halten – vor dieser Heraus-
forderung stehen Berufstätige immer wieder und meist auch noch ganz unverhofft.
Tipps, wie man im Handumdrehen eine überzeugende Präsentation konzipieren kann
und bei ihrer Durchführung seine Ziele erreicht, gibt die Stuttgarter Kommunikations­
trainerin Dr. Gudrun Fey.
Dr. Gudrun Fey
ist Geschäfts-
führende Gesell-
schafterin des
Trainings- und
Beratungsunternehmens Study &
Train. Die Kommunikationstrainerin
und Rednerin ist unter anderem Auto-
rin der Bücher „Gelassenheit siegt“,
„Überzeugen ohne Sachargumente“
und „Sicher und überzeugend präsen-
tieren“.
Study & Train Gesellschaft für
Weiterbildung mbH
Möhringer Landstraße 36
70563 Stuttgart
Tel. 0711 7168286
AUTORIN
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