WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 48/2015 - page 1

Von Januar bis September 2015 wurde in
Deutschland der Bau von 222.800 Woh-
nungen genehmigt. Das waren 4,8 Pro-
zent oder 10.300 Wohnungen mehr als
im Vorjahreszeitraum. Damit setzt sich das
Wachstum bei den Baugenehmigungen
fort, ist aber weniger stark als im Zeitraum
von Januar bis September 2014. Damals
hatte das Plus gegenüber dem Vorjahr
noch bei 5,2 Prozent gelegen. Im Geschoss-
wohnungsbau wurden dieses Jahr von
Januar bis September 97.132 Wohnungen
genehmigt, im Ein- und Zweifamilienhaus-
bau 86.260 Wohnungen.
„Wir brauchen einen Neubau-Boom in den
Städten“, so Gedaschko. „Das Wachstum
bei den Baugenehmigungen reicht hinten
und vorne nicht aus, um das in diesem
Jahr erneut gestiegene Defizit beim Woh-
nungsbau auszugleichen.“ Derzeit beläuft
sich das Wohnungsdefizit in Deutschland
insgesamt auf mindestens 800.000 Woh-
nungen. Das liegt keineswegs nur an der
aktuell hohen Zahl der Flüchtlinge, die nach
Inhalt
2 Mieterstrom:
Was macht die Förde-
rung von im Wohnquartier erzeugtem
Strom zu einem zentralen Baustein
der Energiewende? Nachgefragt bei
GdW-Chef Gedaschko.
4 Interview:
Wie sich die Bundes­
anstalt für Immobilienaufgaben
bei der Flüchtlingsunterbringung
engagiert, erklärt Vorstandsmitglied
Axel Kunze im wi-Interview.
8 Zahlenspiegel:
Mietpreisindex,
Wohnungsbaugenehmigungen und
mehr – die wichtigsten Rahmen­
daten zur Wohnungswirtschaft für
den Monat November.
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Aktuelle Meldungen
Deutschland hat die meisten
Mieter
Im EU-weiten Vergleich wohnen die
Deutschen besonders häufig zur Miete,
berichtet die
Frankfurter Allgemeine Zei-
tung
in ihrer Ausgabe vom 24. Novem-
ber 2015. Angaben des europäischen
Statistikamts Eurostat zufolge, leben
47,5 Prozent der Deutschen in einer
Mietwohnung. Der EU-Durchschnitt
liegt bei 29,9 Prozent. Die Daten bezie-
hen sich jeweils auf das Jahr 2014.
(wi)
Auftragseingang im Bauhaupt­
gewerbe deutlich gestiegen
Der saison-, arbeitstäglich- und preisbe-
reinigte Auftragseingang im Bauhaupt-
gewerbe war nach Angaben des Statisti-
schen Bundesamtes im September 2015
um 7,2 Prozent höher als im August
2015. Im Vorjahresvergleich war der Auf-
tragseingang im Bauhauptgewerbe im
September 2015 um 9,1 Prozent höher.
In den ersten neun Monaten 2015 stieg
er um 1,0 Prozent gegenüber dem ent-
sprechenden Vorjahreszeitraum.
(wi)
Mehr Menschen erhalten
Eingliederungshilfe
Im Jahr 2014 erhielten in Deutschland
rund 860.500 Personen Eingliederungs-
hilfe für behinderte Menschen nach dem
sechsten Kapitel des Zwölften Buches
Sozialgesetzbuch (SGB XII). Wie das Sta-
tistische Bundesamt mitteilte, stieg die
Zahl der EmpfängerInnen gegenüber
dem Vorjahr um 3,1 Prozent. Die Einglie-
derungshilfe für behinderte Menschen
ist finanziell die mit Abstand wichtigste
Leistungsart der Sozialhilfe.
(wi)
Ausgabe 26. November 2015
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Neubau-Dynamik kühlt weiter ab –
Politik muss Wohnungsbau schleunigst anheizen
Berlin – „In Deutschlands Städten steigt die Wohnungsnachfrage immer stärker
an, doch die Dynamik beim Wohnungsbau kühlt immer weiter ab. Gerade ange­
sichts der stark steigenden Zuwanderung muss die Politik sofort wirksame Maß­
nahmen ergreifen, um den Wohnungsneubau anzuheizen“, erklärte Axel Ge­
daschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, zu den
heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes.
Das Wachstum bei den Baugenehmigungen reicht hinten und vorne nicht aus, um das in diesem
Jahr erneut gestiegene Defizit beim Wohnungsbau auszugleichen.
Foto: KfW-Bildarchiv / photothek.net
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