WOHNUNGSPOLITISCHE INFORMATIONEN 48/2015 - page 5

gerschaftlichem Engagement vorbei. „Bür-
gerschaftliches Engagement gehört in den
Verein. Wenn es hier ein Problem mit der
wirtschaftlichen Betätigung gibt, dann muss
das im Vereinsrecht geklärt werden“, so
Ott weiter. Gemeinschaftliches Wirtschaf-
ten mit ehrenamtlicher Tätigkeit sei auch
in der genossenschaftlichen Rechtsform
sehr gut möglich. „Bei der Gründung von
Genossenschaften muss letztlich viel stärker
in den Blickwinkel rücken, wie diese durch
öffentliche Wirtschaftsförderung – so wie
bei Unternehmen in anderen Rechtsformen
auch – unterstützt werden können. Hier
gibt es immer noch einen Nachholbedarf“,
so Gedaschko abschließend.
(wie/schi)
Die Studie finden Sie unter
er direkt unter
diesem Kurz-Link: goo.gl/RWRE14
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BUNDESPOLITIK
NACHHALTIGKEIT
Wohnungsbauprojekt „Treskow-Höfe“
der HOWOGE für nachhaltigen Wohnungsbau ausgezeichnet
Berlin – Der Verein zur Förderung der Nachhaltigkeit im Wohnungsbau hat auf dem „Tag der Wohnungswirtschaft“ des
Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW in Berlin der HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH für den Neubau
der „Treskow-Höfe“ zwei NaWoh-Qualitätssiegel verliehen.
„Das Engagement der HOWOGE ist aus
mehreren Gründen auszeichnungswürdig“,
erklärte
Ingeborg Esser
, Vorstandsvorsit-
zende des NaWoh. „Die Treskow-Höfe zei-
gen anschaulich, wie sich qualitätvolles,
ressourcenschonendes und bezahlbares
Bauen verbinden lässt. Die drei Säulen der
Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie und
soziokulturelle Aspekte – wurden hier vor-
bildlich in Einklang gebracht.“
„Unser Ziel war es, mit den Treskow-Höfen
nachhaltigen und vor allem auch bezahl-
baren Wohnraum zu schaffen. Dass uns
das gelungen ist, belegen zum einen die
Zertifizierung mit dem Nawoh-Siegel und
zum anderen unsere guten Vermietungs-
zahlen innerhalb kurzer Zeit“, sagte
Stefa­
nie Frensch
, Geschäftsführerin der HOW-
OGE Wohnungsbaugesellschaft mbH.
Das Unternehmen erhält zwei Qualitäts-
siegel „Nachhaltiger Wohnungsbau“ für
das neue Wohnquartier „Treskow-Höfe“
in Berlin-Karlshorst: eines für den Neubau
von 378 Mietwohnungen sowie ein zwei-
tes für einen Bestandsbau, der vollstän-
dig entkernt und mit 36 Mietwohnungen
wieder aufgebaut wurde. Die Beurteilung
erfolgte auch hier am Neubaustandard.
Dies ist die größte Wohnanlage, die bislang
ein NaWoh-Qualitätssiegel erlangt hat.
Die besonderen Stärken des Projekts: Barri-
erefreie Zugänge zu allen Wohnungen, die
Wohnungen entsprechen dem energiespa-
renden KfW-Standard „Effizienzhaus 70“
und das gesamte Quartier ist autofrei. Insge-
samt wurden damit bislang 14 Qualitätssie-
gel vergeben, davon sieben an GdW-Unter-
nehmen. Die NaWoh-Systematik eignet sich
insbesondere für den Wohnungsneubau
und berücksichtigt im Gegensatz zu ande-
ren Zertifizierungssystemen die wohnungs-
wirtschaftlichen Besonderheiten.
(schi)
Weitere Informationen zum Qualitätssiegel,
den ausgezeichneten Projekten und dem System
zur Bewertung und Beschreibung der Nachhal-
tigkeit finden Sie unter
Die Treskow-Höfe in Berlin-Karlshorst
Die Geschäftsfüh-
rung des GdW mit
Vertretern des ausge-
zeichneten Projektes,
darunter Stefanie
Frensch (HOWOGE;
3. v. l.), Lars Schröder
und Christian Kemper
(HOCHTIEF)
Foto: HOWOGE
Foto: GdW, Winfried Mausolf
BUNDESPOLITIK
„Die Unterbringung von Flüchtlingen hat höchste Priorität“
Berlin – Liegenschaften, die der Bund nicht mehr benötigt, muss die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) nach
kaufmännischen Grundsätzen wirtschaftlich verwerten. So will es geltendes Gesetz. Derzeit jedoch befindet sich unser Land
in einer Ausnahmesituation: Tausende Flüchtlinge und Asylsuchende strömen nach Deutschland. Die Bundesanstalt ordnet
deshalb alle Aktivitäten dem Ziel unter, freie BImA-Liegenschaften für deren Unterbringung zur Verfügung zu stellen.
Foto: BImA
Axel Kunze
Vorstandsmitglied
Bundesanstalt für
Immobilienaufgaben
INTERVIEW
wi: Wie haben sich Aufgaben und Pri­
oritäten in der BImA durch die Flücht­
lingskrise verändert?
Kunze:
Die Unterbringung von Flüchtlin-
gen hat für uns schon seit längerer Zeit
höchste Priorität, denn aktuell muss für
viele tausend Flüchtlinge und Asylsu-
chende kurzfristig ein Dach über dem
Kopf gefunden werden. Deshalb stellen
wir derzeit alle freien Bundesliegenschaf-
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