personalmagazin 5/2016 - page 41

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05/16 personalmagazin
mittlung von Managementwissen auch
zwei Projektmodule gibt. Dabei müssen
die Teilnehmer einmal im Team einen In-
novationsprozess von der Ideenfindung
bis zur Entwicklung einer Geschäftsidee
durchlaufen und zum anderen an ihrem
eigenen Projekt arbeiten.
Ein neues Berufsbild entsteht
Auch an anderen Business Schools ge-
winnt das Thema „Innovation“ an Bedeu-
tung. Es gebe eine immer größere Gruppe
von MBA-Teilnehmern, die mit unterneh-
merischen Aktivitäten bei ihrem Arbeit-
geber konfrontiert werden, beobachtet
Professor Christoph Hienerth, Inhaber
des Lehrstuhls für Unternehmertum
und Existenzgründung an der WHU Otto
Beisheim School of Management in Düs-
seldorf. Schließlich habe heute fast jedes
große Unternehmen einen eigenen In-
kubator. „Die brauchen Mitarbeiter, die
Start-ups bewerten können“, sagt der
Professor. Da entstehe schon fast so et-
was wie ein neues Berufsbild, das jedoch
auch solide Managementkenntnisse vo-
raussetze. Gefragt seien aber auch Füh-
rungskräfte mit Start-up-Fähigkeiten, die
dem Unternehmen dabei helfen, neue
Ideen zu kreieren.
Im MBA-Programm gibt es dafür unter
anderem einen Intensivkurs „Application
of Entrepreneurial Tools“, bei demdie Teil-
nehmer verschiedene Werkzeuge kennen
und anwenden lernen. Dazu gehört das
ve MBA neue Wahlfächer wie „Innovation
Strategy & Implementation“ oder „Driving
Digital Transformation“. Bestandteil des
Studium ist schon seit Langem ein „Stra-
tegic Project“, bei dem die Teilnehmer im
Team eine Firmengründung von der Idee
über den Businessplan bis zur Suche nach
Investoren vorbereiten müssen.
Werner Eberhardt, der sein Studium
2013 beendet hat, entwickelte damals
mit seinem Team eine Geschäftsidee, bei
der Verwandte und Freunde mithilfe von
mobilen Geräten einen besseren Kontakt
zu Pflegebedürftigen halten können. Von
seinen Erfahrungen dabei profitiert er
noch heute. „Ich bin viel besser in der La-
ge, ein erfolgversprechendes Geschäfts-
modell zu entwickeln und zu vertreten“,
„Business Model Canvas“, eine Art gra-
fisches Raster, mit dem sich wichtige Teile
einer Geschäftsidee durchdenken lassen.
Auch den „Lean Start-up Approach“ ler-
nen die MBA-Studenten kennen. Statt ein
neues Produkt im stillen Kämmerchen
zu entwickeln, geht man dabei möglichst
früh mit einem Prototyp an potenzielle
Kunden heran und nützt ihre Reaktionen
für die weitere Entwicklung. Das experi-
mentelle Herangehen führe dazu, dass
man sich viel stärker bewusst darüber
werde, was und warum man etwas tue
und welche Ergebnisse man erwarte, er-
klärt WHU-Professor Hienerth.
Auch an der MannheimBusiness School
hat man in Sachen Entrepreneurship auf-
gerüstet. So gibt es imMannheim Executi-
© TUM SCHOOL OF MANAGEMENT
© HHL LEIPZIG/TOM WERNER
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