personalmagazin 06/16
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PERSÖNLICH
_BUCHTIPPS
PERSONALMANAGEMENT.
Die mei-
sten Unternehmen sind sich der
Risiken der demografischen Ent-
wicklung zwar bewusst, aber sie
leiten daraus keine Konsequenzen
für sich ab. Andere Unternehmen
setzen zwar schon Maßnahmen
um, aber sie können dabei nicht
auf eine erprobte Analyse- und
Gestaltungsgrundlage zurückgrei-
fen. Daher hat es sich das Buch
„Demografie Exzellenz“ zur Auf-
gabe gemacht, mittelgroße Unter-
nehmen mit praxisbezogenen Hilfestellungen zu unterstützen.
Die Autoren – Wissenschaftler und Praktiker – erläutern die
Grundlagen demografieorientierten Personalmanagements,
beschreiben ein konkretes Vorgehen zur Konzeption und Ein-
führung eines Demografiemanagements und geben Tipps für
die Umsetzung in der Praxis. Einen Schwerpunkt setzen sie auf
die Intergenerativität, den parallelen Einsatz von jungen und
älteren Menschen. Sie gehen aber auch darauf ein, wie Big Da-
ta innerhalb des Demografiemanagements eingesetzt werden
kann, und präsentieren die Ergebnisse der Studie „Demografie
Excellenz“ aus dem Jahr 2015. Dass Demografiemanagement
keine unlösbare Angelegenheit darstellt, zeigen die Autoren
anhand zahlreicher Praxisbeispiele. Im Anhang wird eine Age-
Kultur-Analyse zur Verfügung gestellt.
BEWERTUNG:
Das Buch nimmt die Angst vor der „Herausforde-
rung Demografiemanagement“ und liefert praxistaugliche Hilfe-
stellungen. Es richtet sich an Personalmanager, Geschäftsführer
sowie andere Personen, die sich mit der Umsetzung eines demo-
grafieorientierten Personalmanagements befassen.
(dfu)
Uwe Schirmer (Hrsg.): Demografie Exzellenz. 275 Seiten. Springer Fach-
medien, Wiesbaden, 2016. 39,99 Euro.
Praxistaugliche Maßnahmen für den demografischen Wandel
DIGITALISIERUNG.
Das gesellschaftliche
Betriebssystem beschreibt, wie wir als
Gemeinschaft Probleme lösen. Eine sei-
ner wichtigsten Aufgaben ist es, Knapp-
heiten zu antizipieren, zu priorisieren
und zu überwinden. In einer Wissens-
gesellschaft sind diese vermehrt imma-
terieller Natur. Doch das Betriebssystem
ist überfordert, wenn es die Komplexität
seiner Umwelt nicht abbilden kann. Das
ist eine Folge der Digitalisierung: Sie
steigert die Komplexität des Handelns.
In der Folge wird die Komplexität der Hilfsmittel der Komplexi-
tät der Probleme nicht mehr gerecht. Joël Luc Cachelin zeigt in
diesem Buch Reformideen auf, um die heutige Gesellschaft fit für
die digitale Transformation zu machen.
BEWERTUNG:
Der Autor beschäftigt sich in seinem Buch mit dem
gesellschaftlichen Kontext des digitalen Wandels. Sein Aufruf
„Das Gesellschaftssystem upzudaten, ist die Pflicht von uns al-
len“, richtet sich indirekt auch an Personalmanager, denn jeder
prägt mit seinen Handlungen die Zukunft, so Cachelin.
(dfu)
Joël Luc Cachelin: Update! Warum die digitale Gesellschaft ein neues
Betriebssystem braucht. 61 Seiten, Stämpfli Verlag, Bern, 21016. 19,90
Euro.
ORGANISATION.
Ziel dieses Buchs war
es, eine praktische Theorie über Unter-
nehmenskultur zu entwickeln, die für
die Reflexion verschiedener Situationen
und Fragestellungen nützlich ist. Mana-
ger und andere mit Organisationsent-
wicklung betraute Personen sollen mit
dem Versuch aufhören, Unternehmens-
kultur direkt zu beeinflussen und ge-
zielt zu verändern. Stattdessen will die
Autorin die Aufmerksamkeit auf andere
Möglichkeiten der Unternehmensentwicklung lenken, die eine
indirekte Veränderung der Unternehmenskultur mit sich brin-
gen. Sie erläutert die „Gestaltungsillusion“ – den Denkfehler
vieler Manager, dass Unternehmenskulturen direkt steuerbar
sind – und erklärt, welche Möglichkeiten es dennoch gibt, Kultur
zu verändern. Zum Schluss des Buchs liefert sie „Zehn Gebote
des erfolgreichen Arbeitens mit Unternehmenskultur“.
BEWERTUNG:
Ein Vorwissen über Systemtheorie wird bei Le-
sern des Buchs nicht vorausgesetzt. Es hilft aber, die komple-
xen Ausführungen nachzuvollziehen.
(dfu)
Christina Grubendorfer: Einführung in systemische Konzepte der Unter-
nehmenskultur. 124 Seiten, Carl-Auer-Systeme Verlag, Heidelberg, 2016.
14,95 Euro.
Das Betriebssystem der
Gesellschaft updaten
Mit Unternehmenskultur
kann man arbeiten