06/16 personalmagazin
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ie Stadtwerke Jena Gruppe
bündelt als kommunaler Un-
ternehmensverbund mit etwa
1.600 Beschäftigten Dienst-
leistungen und Kompetenzen rund um
Energie, Mobilität, Wohnen, Freizeit und
Services. Für vier Gesellschaften der Un-
ternehmensgruppe und den Zweckver-
band Jena-Wasser mit insgesamt etwa
450 Mitarbeitern werden die Beschäfti-
gungsbedingungen in gleicher Form und
Ausprägung entwickelt und umgesetzt.
Diese sind — da für die Gesellschaften
keine Tarifbindung besteht — in einer Re-
Vergütung mit System
PRAXIS.
Binnen eines halben Jahres setzten die Stadtwerke Jena ein Eingruppierungs-
und Vergütungssystem um, das die bisherige Regelung außerhalb des TVÖD ersetzt.
© STADTWERKE JENA
Stadtwerke Jena Gruppe: Seit Beginn
2016 gilt hier für vier Gesellschaften
ein neues Vergütungsmodell.
Von
Nadine Horn, Aniane Oelsner
und
Niko Lymberopoulos
gelungsabrede festgehalten, die in regel-
mäßigen Abständen im Dialog zwischen
Arbeitgebern und Arbeitnehmervertre-
tungen weiterentwickelt wird.
Das Ziel: Ein transparentes und nach-
vollziehbares Gesamtsystem
Ein Kernthema bei den Verhandlungen
im Jahr 2015 war die Modernisierung
des Eingruppierungs- und Vergütungs-
systems. Bisher ergab sich die Grund-
vergütung aus der Zuordnung zu einer
von neun Vergütungsgruppen, bei de-
nen Unter- und Obergrenze des jeweili-
gen Gehaltsbands festgelegt waren. Die
Stellenbewertung und Eingruppierung
beschränkte sich auf kurze qualifika-
tionsbasierte Textbeschreibungen zu
den Vergütungsgruppen. Beschäftigte
konnten deshalb die Zuordnung schwer
nachvollziehen und empfanden sie zum
Teil als ungerecht. Eine externe Analyse
durch die HR-Strategieberatung Lurse
AG zeigte zudem Handlungsbedarf im
Hinblick auf die systematische Gestal-
tung der Eingruppierungskriterien und
Gehaltsbänder.
Gemeinsames Ziel der Arbeitgeber
und der Arbeitnehmervertretungen war
es, ein transparentes und nachvollzieh-
bares System zur Eingruppierung und
Vergütung der Mitarbeiter zu gestalten.
Es sollte Entwicklungsmöglichkeiten
aufzeigen und flexible Leistungsanreize
ermöglichen. Allen Beteiligten war dabei
die Einheitlichkeit für alle Gesellschaf-
ten und den Zweckverband Jena-Wasser
wichtig. Die Berücksichtigung der Kul-
tur der Stadtwerke Jena Gruppe und
der Besonderheiten im kommunalen
Umfeld waren zusätzliche Rahmenbe-
dingungen. Der Projektzeitraum um-
fasste März bis November 2015. Das
Projektteam bestand aus Mitarbeitern
des Personalbereichs, Mitgliedern der
Arbeitnehmervertretungen und Vertre-
tern der HR-Strategieberatung Lurse AG.
Eingruppierungssystem und
Vergütungsmodell in zwei Schritten
Das Projekt wurde in zwei Teile unter-
teilt: Zunächst wurde ein neues Ein-