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PERSONALquarterly 03/16
einen entsprechenden Abschluss bereits nach weniger als vier
Jahren amortisiert. Gemessen an der Wirtschaftslage sei, so die
Ergebnisse der GMAC-Befragung, der ROI eines zweijährigen
MBA-Vollzeitstudiums in 19 der vergangenen 20 Jahre bereits
nach drei Jahren positiv gewesen.
Bei den weiblichen Absolventen scheint die Zufriedenheit
mit dem abgeschlossenen Business-Studium besonders hoch
zu sein: 96 Prozent der befragten Absolventinnen schätzten den
Wert ihres Abschlusses als gut bis hervorragend ein und gaben
an, das Studium habe sich für sie persönlich, beruflich wie auch
finanziell als lohnenswert erwiesen. Dennoch kann offenbar
auch ein Business-School-Abschluss die Problematik des soge-
nannten „Gender Pay Gap“ nicht auflösen: Obwohl der Mehr-
verdienst infolge des Studiums bei den weiblichen Befragten
annähernd derselbe war wie bei den männlichen Absolventen
– imMedian lag der Differenzwert bei circa 20.000 US-Dollar –,
blieb der Gehaltsunterschied zwischen den Geschlechtern auch
in den Daten des GMAC deutlich sichtbar. So verdienten die
befragten Absolventinnen im Vergleich zu ihren männlichen
Kommilitonen auch weiterhin weniger. Dies sei allerdings, so
die Vermutung der Studienverantwortlichen, dem vergleichs-
weise geringeren Gehalt geschuldet, mit dem die weiblichen
Befragten ihr Business-School-Studium aufgenommen hätten.
Zum Abschluss des alten Jahrs hat der „Graduate Management
Admission Council“ 179 Arbeitgeber weltweit nach ihren Plä-
nen zum Recruiting von Business-School-Absolventen befragt.
Die Untersuchung fand im Zeitraum Oktober bis November
2015 statt. Das Ergebnis ist eine Trendstudie, die — obwohl
nicht repräsentativ — einen Einblick in kommende Entwick-
lungen verspricht und Tendenzen im Arbeitsmarkt aufzeigt.
Eine interessante Feststellung der Studie ist etwa, dass die
Unternehmen den Business-School-Absolventen offenbar wert-
schätzend gegenüberstehen: So sagte eine deutliche Mehrheit
der befragten Unternehmensvertreter (96 Prozent) aus, dass
die Business-School-Alumni, die sie beschäftigten, zur Wert-
schöpfung ihres Unternehmens beitragen würden. Diese posi-
tive Grundeinstellung zeigt sich im Rahmen der Untersuchung
auch noch an anderer Stellte — nämlich bei der Personalbe-
schaffung: Gut zwei Drittel der befragten Personaler gaben an,
dass in ihrem Unternehmen das Recruiting von MBA-Alumni
Gute Aussichten nach dem Studium
Die Absolventen von Business Schools sind mit ihrem Studi-
um offenbar mehrheitlich zufrieden. Das legt eine Befragung
des „Graduate Management Admission Council“ (GMAC) na-
he. Für den diesjährigen „Alumni Perspective Survey Report“,
einen turnusmäßigen Stimmungstest unter Absolventen, hat
das GMAC 14.279 Alumni befragt, die in 275 verschiedenen
Lehrprogrammen an 70 internationalen Business Schools stu-
diert haben. Die Datenerhebung fand zwischen Oktober und
November 2015 statt.
Im Ergebis bewerteten die Absolventen ihr Studium fast
durchweg positiv: So ergab die Untersuchung, dass jeweils eine
klare Mehrheit der Befragten davon überzeugt war, persönlich
(93 Prozent), beruflich (89 Prozent) sowie auch finanziell (75
Prozent) von ihrem jeweiligen Studienabschluss profitiert zu
haben. Von der Gesamtheit der über 14.000 befragten Absol-
venten waren zum Zeitpunkt der Untersuchung 92 Prozent
erwerbstätig – davon zehn Prozent selbstständig. Vor diesem
Hintergrund erscheint es kaum mehr verwunderlich, dass
neun von zehn (93 Prozent) Studienteilnehmern angaben, sie
würden in Anbetracht des Resultats ihr Studium noch einmal
aufnehmen, wenn sie erneut vor die Wahl gestellt würden.
Was den Return on Investement (ROI), also die Rentabilität der
Investition in ein Business-School-Studium, angeht, hält die
GMAC-Befragung ebenfalls einige interessante Zahlen bereit:
Im Durchschnitt hätte sich beispielsweise die Investition in
Alumni würden es wieder tun
sowie Absolventen von spezialisierten Masterprogrammen
Priorität habe. Mit Blick auf die Vorjahresdaten stellen die
Studienautoren außerdem fest, dass der Anteil der Arbeitgeber,
die planten, Absolventen von Accounting- und Management-
Masterprogrammen einzustellen, gestiegen sei. Zudem hätten
die Absolventen entsprechender Studiengänge nicht nur gute
Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt, auch die Gehaltsentwick-
lung sei positiv: Mehr als die Hälfte der befragten Arbeitgeber
plane, so die Studienergebnisse, die Grundgehälter für neu
rekrutierte Mitarbeiter mit MBA zu erhöhen. Die Übertrag-
barkeit auf den deutschen Arbeitsmarkt ist hierbei allerdings
einigermaßen fragwürdig: Aus verschiedenen Studien ist be-
kannt, dass sich MBA-Absolventen hierzulande mit insgesamt
geringeren Gehältern zufriedengeben müssen als ihre ehema-
ligen Kommilitonen etwa aus dem nordamerikanischen Raum.