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4.2019
ZIA UND KIENBAUM ERMITTELN GEHÄLTER IN DER IMMOBILIENWIRTSCHAFT
Wie ist die aktuelle Vergütungssituation in der deutschen Immobilienwirtschaft? Dieser Frage geht die Personal- und Management
beratung Kienbaum in Kooperation mit dem ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss nach.
Die Anmeldung für die Teilnahme an der Untersuchung
läuft bis Mai 2019; die Ergebnisse werden voraussichtlich im Juli veröffentlicht. Ziel sei es, genaue Vergütungsdaten zu den vier Teilbereichen Gewerbe-,
Retail-, Wohn- und Non-Property-Immobilien zu ermitteln. Diese anonymisierten Daten seien laut Markus Amon, Head of Real Estate bei Kienbaum in
Frankfurt, nur für den Teilnehmerkreis der Umfrage zugänglich.
Anmeldung unter
BRANCHENEVENT
Teilnehmerrekord bei „Quo Vadis 2019“
Mit 440 Teilnehmern bescherte sich die
Heuer-Veranstaltung in diesem Jahr einen
neuen Rekord. Doch in die gute Stimmung
mischte sich Sorge – insbesondere über die
Situation in Europa. Bulwiengesa-Chef
Andreas Schulten forderte die Anwe-
senden beim Thema Wirtschaftsimmo-
bilien auf, nicht mehr in Zyklen zu den-
ken, sondern vielmehr in Szenarien. Die
könnten je nach Standort, Gebäudetyp
und Management-Stil eines Unterneh-
mens völlig unterschiedlich sein.
Harald Simons, Empirica-Vorstand, lenkte
in puncto Bruttoanfangsrenditen bei der
Miete die Aufmerksamkeit weg von Mün-
chen, Berlin & Co. hin zu Mönchenglad-
bach, Herne & Co. Es gebe eine Neube-
wertung des Risiko-Chancen-Profils einer
Stadt. Diverse Städte würden von Inve-
storen kritisch beurteilt, die Mieten seien
hier aber oft konstant geblieben. In diesen
Schwarmstädten gäbe es noch gute Invest-
ment-Chancen. Fazit: Quo Vadis ist, wie
jedes Jahr, eine Muss-Veranstaltung. (La)
Frank Peter Unterreiner
Wie lange trägt die Immobilienkonjunktur noch? Das war auf der Immobili-
enmesse Mipim im südfranzösischen Cannes vermutlich die drängendste Fra-
ge. Bestimmt noch ein bis zwei Jahre, war die Antwort der meisten deutschen
Teilnehmer, bezogen auf die deutschen Boomstädte. Schwächelt die Realwirt-
schaft, kann sich dem die Immobilienbranche nicht entziehen, meinten einige
Kritische. Selbst wenn das Bürovermietungsvolumen sich halbieren sollte,
wäre die Nachfrage immer noch größer als das Angebot, hielten die Opti-
misten dagegen. An der Nachfrage nach Wohnraum werde sich sowieso nichts
ändern. Und nach Investmentobjekten wäre die Nachfrage schon deswegen
weiterhin hoch, weil die Zinsen auf absehbare Zeit niedrig bleiben würden.
Deutschland scheint mehr denn je der sichere Hafen schlechthin zu sein. Der
drohende Brexit, die Gelbwesten in Frankreich und die instabile politische
Lage in Italien sind nur einige von vielen Gründen dafür. Gefühlt war deswe-
gen an den Ständen der deutschen Metropolen noch mehr Englisch zu hören
als sonst. Die hohe Anzahl der asiatischen Investoren fiel auf.
Und einmal mehr war bemerkenswert, dass diejenigen Länder mit die größten
Stände hatten, die in der Heimat mit Problemen zu kämpfen haben. Beispiels-
weise überraschte das wirtschaftlich gebeutelte Ägypten mit einer (Modell-)
Hochhauskulisse, die der Betrachter eher in Dubai vermuten würde. Schott-
land, das gerne in der EU verbleiben würde, präsentierte sich gegenüber dem
restlichen Großbritannien in einem eigenen Zelt. Die Fragezeichen sind im
Vergleich zur Mipim 2018 zahlreicher geworden, und daran dürfte sich wohl
so schnell nichts ändern. Wie lange kann Deutschland davon profitieren?
Wieder ein Fragezeichen mehr …
KOLUMNE
Fragezeichen
nach der Mipim
BODENRICHTWERTE
Kostenloses Informations-
system Boris-D ist online
Grundstückspreise können perMausklick
auf demneuen Internetportal Boris-D ab-
gerufen werden. Das kostenlose Informa-
tionssystem für Bodenrichtwerte gilt (fast)
bundesweit. Die Informationen über die
Bodenrichtwerte (Preis pro Quadratme-
ter auf unbebautem Land) kommen von
den Gutachterausschüssen für Grund-
stückswerte und werden auf der Online-
Plattform erstmals länderübergreifend
einheitlich und webbasiert der breiten
Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Die
Werte dienen etwa zur Orientierung bei
Grundstücks- und Immobilienverkäufen
oder zur Berechnung der Grundsteuer.
Beteiligt am Bodenrichtwertsystem für
Deutschland sind bisher die Bundeslän-
der Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen,
Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vor-
pommern, Niedersachsen, Nordrhein-
Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-
Holstein und Thüringen. Sie wollen ihre
Informationen zu den Grundstücksprei-
sen peu à peu auf dem Portal veröffentli-
chen. Weitere Bundesländer wollen sich
anschließen.
Sie erreichen das Portal unter