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2-01.2016
Auswirkungen auf die Immobilienwirtschaft
Quelle: Redaktion
Gesetze/Maßnahmen
Problem/Änderung
Auswirkung
EU-Richtlinien (allgemein)
Verspätete Umsetzung in Deutschland Handlungsunsicherheit/
Wettbewerbsnachteil
EU-Ökodesignrichtlinie
Seit dem 26.09.2015 mit einem
Energieeffizienz-Etikett für Neuanlagen
Verpflichtung für neue Heizgeräte und
Warmwasserbereiter bis 70 kW und Warm-
wasserspeicher bis 500 l Speichervolumen
Energieeinsparverordnung
(EnEV)
Treibhausgasemissionen
minus 40 Prozent bis 2020.
Gebäudewärmebedarf soll um
20 Prozent abnehmen bis 2020
Mit den bislang realisierten Gesetzen
können die ambitionierten Ziele bei
Klimaschutz und Energieeinsparung bis
zum Jahr 2020 nicht näherungsweise
erreicht werden
Energetischer Gebäudestandard ange-
strebt, der sich nach Gesetzeslage und
Maßgabe des Wirtschaftlichkeitsgebots
nicht erreichen lässt
EnEV 2014
sieht zum 01.01.2016
weitere Verschärfungen im Bereich
der Neubauten vor
Absenkung des Gebäudeprimärener-
giebedarfs um 25 Prozent und die Ver-
besserung der energetischen Qualität
der Gebäudehülle um 20 Prozent
Führt zu einer weiteren Kostensteigerung
von bis zu sieben Prozent im Neubau.
Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben.
Amortisationszeit > 20 Jahre. Führt zur Un-
terversorgung mit bezahlbarem Wohnraum
Kraft-Wärme-
Kopplungsgesetz
(KWKG)
Privilegierung von Fernwärmenetzen Führt zur Verhinderung des Ausbaus
dezentraler Strukturen mit kleineren
Blockheizkraftwerken unmittelbar vor Ort.
Droht Mieterstrommodellen die finanzielle
Grundlage zu entziehen
Nationaler Aktionsplan
Energieeffizienz (NAPE)
Weitere verschärfende Maßnahmen
zu erwarten
Ab 01.01.2016 etwa die Verpflichtung für
ein Effizienzlabel für Heizkessel, die älter
als 15 Jahre sind, Kennzeichnung durch
Energieberater, Schornsteinfeger oder
Heizungsinstallateure bis Anfang 2017
Programme der Kreditanstalt
für Wiederaufbau (KfW) Ener-
gieeffizienzprogramme 276,
277, 278
Einzelmaßnahmen an der Hülle und/
oder an der technischen Gebäude-
ausrüstung förderfähig auch für
Gewerbeimmobilien
Sehr sinnvoll, da auch Übererfüllung
der Normen belohnt wird
Energieleitungsausbaugesetz
(EnLAG/BBPlG)
Stromnetzaus-
bau, Förderung regenerativer
Energien
Nord-Süd-Gefälle bei regenerativer
Stromerzeugung
Erdverkabelung wirkt preistreibend
(die Mehrkosten werden mit etwa acht
Milliarden Euro beziffert)
Fortschrittsbericht zur Energie-
wende
Absenkung des Gesamtprimärener-
gieverbrauchs etwa um die Hälfte
verfehlt
Energiespar-Lücke in etwa einer
Jahresleistung von 45 Großkraftwerken
Schwierige Ressortzuschnitte
der Bundesministerien
(Bau-, Wirtschafts-, Finanz-,
Landwirtschaftsministerium)
Nicht immer als sachdienlich empfun-
dene Aufgabenverteilung
Unklarheiten für die Marktteilnehmer
Steuerpolitik
Mit deutlich über 60 Prozent bestim-
men Steuern und Abgaben maßgeb-
lich die Stromrechnung
Preissenkungspotenziale sind durch wett-
bewerblich organisierten Strombezug dem
Umfang nach stark begrenzt
Digitalisierung der
Energiewende
Quartier und Immobilie werden zum
Ort der Stromerzeugung (beispielswei-
se durch Blockheizkraftwerke betrie-
ben mit nachwachsenden Rohstoffen)
Änderung der Stromflussrichtung. Hierzu
bedarf es neuer Mess-, Informations- und
Kommunikationstechnologien und geeig-
neter Datenverarbeitungssysteme
Sinkende
Energiepreise
Keine Sanierungstreiber
Führen zu Unwirtschaftlichkeit
vorgeschriebener Maßnahmen
Pflicht ab 01.01.2016:
Das Effizienz-Etikett für
alte Heizungskessel
laut Energieverbrauchs-
kennzeichnungsgesetz
(EnVKG)