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2-01.2016
man wirklich bereit sein muss, Exper-
tenwissen zu teilen, und das kostet Zeit.
Es lohnt sich, in Gruppen und Foren mit
Fachbeiträgen vertreten zu sein. Idea-
lerweise kann man täglich etwas Span-
nendes posten, aber mindestens ein Mal
in der Woche ist ein Muss. Es empfiehlt
sich, dafür einen festen Tag und eine feste
Zeit in der Woche zu reservieren. Auch in
der Statusanzeige sollte regelmäßig etwas
Neues stehen – sei es auch nur ein Verweis
auf einen interessanten Fachartikel. Wenn
man kontaktiert wird, sollte man am bes-
ten sofort, spätestens jedoch innerhalb
von 24 Stunden antworten.
Sich bei der Personalsuche allein
auf die sozialen Netzwerke zu verlas-
sen, genügt jedoch nicht. Die einzelnen
Marketingkanäle sind miteinander eng
verknüpft und greifen idealerweise wie
Zahnräder ineinander. Die Anzahl der
virtuellen Kontakte allein sagt nichts
über deren Qualität aus. „Wenn man je-
doch Empfehlungen erhält und darüber
mit den Leuten in Kontakt kommt und
interessante Kandidaten für Stellen über
soziale Netzwerke findet, dann ist es ein
Zeichen von erfolgreichemSocial-Media-
Personalmarketing“, so Kulich.
regelmäßig mit Postings, Nachrichten,
Links und Kommentaren beteiligen. Ei-
nige Unternehmen haben positive Erfah-
rungen damit gemacht, unter allen neuen
„Freunden“ im Netzwerk beispielsweise
iPhones oder iPads zu verlosen, um von
Anfang an viele Nutzer auf die Seite zu
locken. Diesen Verkehr müsste man aber
durch klare Richtlinien regeln: Was darf
gepostet werden, was nicht? Wer ist zu-
ständig für Antworten? Wie reagiert man
auf Kritik undwann? Sich darüber Gedan-
ken zu machen, ist Chefsache und wichtig
für den Erfolg der Profile.
DER ERFOLG KOSTET ZEIT
Doch wie spricht
man potenzielle Kandidaten für vakante
Stellen in sozialen Netzwerken am besten
an? „Gleich mit der Tür ins Haus zu fallen
und eine Stelle anzubieten wäre kontra-
produktiv“, sagt Personalexpertin Kulich:
„Idealerweise hat man miteinander zwei
bis drei Mal in einem anderen Kontext in
sozialen Netzwerken Kontakt, unterhält
sich über irgendein Fachthema oder Fort-
bildungen. Dann empfiehlt es sich, höflich
anzufragen, obman die Person telefonisch
kontaktieren darf. Erst am Telefon sollte
man vorsichtig auf die vakante Stelle zu
sprechen kommen.“ Eine wichtige Regel
für den Erfolg von Social Media ist, dass
«
Irene Winter, Berlin
ANZEIGE
Soziale Netzwerke für Immobilienprofis
WER BIETET WAS?
Xing:
Platzhirsch unter
den Netzwerken für
Business-Kontakte.
Diese entstehen
durch Anfragen. Als
Funktionen stehen eine
Personensuche, viele
kostenlose Gruppen,
Eventkalender, eine
Jobsuche und zahl-
reiche Applikationen
zur Verfügung.
Facebook:
Website für
private Kontakte, aber
auch Immobilienunter-
nehmen können hier
über ihre Schwer-
punkte informieren. Es
ist möglich, Gruppen
zu bilden, Texte in
Blogs zu verfassen,
private Nachrichten zu
verschicken, Veranstal-
tungen zu organisieren.
Besonders interessant:
preiswerte Variante,
Image- und Stellenan-
zeigen zu schalten.
Twitter:
Microblog-
ging-Dienst verschickt
Kurznachrichten, die
über alle internetfä-
higen Geräte abrufbar
sind – zum Beispiel
vakante Stellen und
Praktikumsplätze,
Neuigkeiten aus dem
Unternehmen, Bran-
chennews. Followers
entscheiden, von wem
sie Informationen
beziehen wollen.
YouTube:
Führendes
Video-Community-
Portal im Internet.
Video-Dateien werden
hochgeladen, bewertet
und kommentiert.
Immobilienunterneh-
men können hier zum
Beispiel Image-Videos
einflechten.
LinkedIn:
Netz-
werk zur Pflege von
bestehenden und zum
Knüpfen von neuen
Geschäftskontakten,
richtet sich vor allem
an Fach- und Führungs-
kräfte.
Brainguide:
Experten-
netzwerk, interessant
für Immobilienunter-
nehmen mit einer be-
stimmten Spezialisie-
rung, die sie öffentlich
darstellen wollen.