Immobilienwirtschaft 11/2015 - page 76

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PERSONAL & KARRIERE
I
TITELTHEMA
abschließt. Als Vollzeitstudium bietet die
DHBW Stuttgart ein duales Studium an,
das für Abiturienten geeignet ist, die ein
betriebswirtschaftliches Studium in der
Vertiefung Immobilienwirtschaft absol-
vieren wollen. Neben dem fachlichen
Know-how werden auch sicheres Auftre-
ten, Rhetorik, Vortragsweise, Führungs-
technik und Verkaufstechnik geschult.
„Wichtig ist uns auch, dass die Studieren-
den abstrakte Probleme rasch erfassen,
analysieren und einer Lösung zuführen
können. Dazu haben wir spezielle Inte-
grationsseminare entwickelt, in denen
die Teilnehmer komplexe Aufgabenstel-
lungen der Immobilienpraxis über Wo-
chen selbstständig bearbeiten können“,
sagt Professorin Jenny Arens, die an der
DHBWBWL-Immobilienwirtschaft lehrt.
Das EBZ geht mit seinem Bildungs-
angebot auch sehr gezielt auf die Man-
gelsituation der Immobilienwirtschaft
ein, indem es Programme für Querein-
steiger entwickelte. „Beispiele sind unser
S
pezialisierte Bildungseinrichtungen
steuern mit Maßnahmenpaketen
und Firmenprogrammen gegen den
Nachwuchskräftemangel. Allein die
Zahl der Studiengänge mit immobilien-
wirtschaftlichem Bezug ist in den letz-
ten Jahren auf knapp 180 angestiegen.
Doch Vorsicht: „Der Bildungsmarkt im
Immobilienbereich ist unübersichtlich
und von verschiedenster Qualität. Dies
stellt Bildungsinteressierte und Human
Resources Manager vor neue Herausfor-
derungen, denn keiner weiß, in welchem
Studiengang welcher Schwerpunkt mit
welcher Qualität gelehrt wird. Am Ende
wird es nicht auf den einzelnen Studien-
gang, sondern auf die Bildungseinrichtung
alsMarke ankommen“, sagt der Geschäfts-
führer der IREBS Immobilienakademie,
Markus Amon.
OHNE HOCHSCHULKOOPERATIONEN IST ES
BESONDERS SCHWER
Unternehmen ohne
Hochschulkooperation tun sich bei der
Rekrutierung von Nachwuchs beson-
ders schwer, weil sie „nur die frei schwe-
bendenMitarbeiter amMarkt ansprechen
können“, berichtet Professor Hanspeter
Gondring, Studiengangsleiter Immobili-
enwirtschaft am Institut für Finanzwirt-
schaft der DHBW Stuttgart und wissen-
schaftlicher Leiter der ADI Akademie der
Immobilienwirtschaft.
Und diese frei schwebendeMasse wird
es bald so nicht mehr geben. „Wir haben
uns frühzeitig auf den erhöhten Bildungs-
bedarf der Branche eingestellt und bieten
ein Komplettpaket.“ Berufsbegleitend
können Mitarbeiter, die noch eine immo-
bilienwirtschaftlich intensive Ausbildung
benötigen, an der ADI ein 15-monatiges
Intensivstudium zum Diplom-Immo-
bilienökonom absolvieren und, soweit
sie einen Bachelor- oder vergleichbaren
Abschluss haben, anschließend ein voll-
wertiges staatliches Masterstudium be-
ginnen, das mit einem MBA Real Estate
Kooperationen mit Bildungs-
einrichtungen und die Grün-
dung betriebseigener Akade-
mien zahlen sich aus, wenn
es darum geht, Nachwuchs-
kräfte zu finden. Denn die
heutige Generation fordert
Aus- und Fortbildungsmög-
lichkeiten. Für 60 Prozent von
ihnen ist dieses Kriterium
ausschlaggebend bei der
Arbeitsplatzwahl.
Den Nachwuchs direkt
von der Schulbank holen
„Die Beschäftigten im Alter
von bis zu 35 Jahren ma-
chen in den Unternehmen
der Wohnungs- und Im-
mobilienwirtschaft gerade
einmal einen Anteil von 18
Prozent aus, während der
Anteil dieser Altersgruppe
bei den Erwerbstätigen
insgesamt 29 Prozent
beträgt. Damit besteht
Handlungsbedarf.“
Dr. Hans-Michael Brey,
geschäftsfüh-
render Vorstand der BBA – Akademie
der
Immobilienwirtschaft e.V., Berlin
1...,66,67,68,69,70,71,72,73,74,75 77,78,79,80,81,82,83,84
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