Immobilienwirtschaft 11/2015 - page 77

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Immobilientechniker-Programm oder
die Verwalterkurse für Property Manage-
ment. Außerdem können wir Mitarbeiter
mit modularen Programmen gezielt auf
die Übernahme neuer Aufgaben vorbe-
reiten. Diese Programme entwickeln wir
im engen Dialog mit den Unternehmen“,
erzählt Klaus Leuchtmann, Vorstands-
vorsitzender des EBZ – Europäisches
Bildungszentrum der Wohnungs- und
Immobilienwirtschaft: „Frauen, die nach
der Elternzeit wieder in den Beruf ein-
steigen möchten, bieten wir Kurse für
den Wiedereinstieg an. Der Fernlehrgang
„Geprüfte/r Immobilienverwalter/in
(EBZ)“ bereitet beispielsweise auf Karrie-
ren in WEG- und Hausverwaltungen vor
und ist eine guter Start für kaufmännische
Quereinsteiger.“
Auch das Real Estate Management In-
stitute der EBS Universität für Wirtschaft
und Recht (EBS REMI) in Wiesbaden hat
offene Zertifikatsprogramme etabliert, die
zu besonderen Abschlüssen, die modular
aufgebaut sind, und zum Master führen
und sich ideal für Firmenkooperationen
anbieten. „Wir haben unser Vollzeit-Ma-
ster-Programm für Quereinsteiger aus
anderen Bereichen wie zum Beispiel für
Techniker, Architekten und Ingenieure ge-
öffnet, um den Talentpool zu verbreitern“,
erzählt Professor Jan Mutl, Managing Di-
rector vom Real Estate Management In-
stitute der EBS Universität für Wirtschaft
und Recht. Um die Erwerbsbeteiligung
von Frauen zu fördern und diese Gruppe
verstärkt demArbeitsmarkt zurVerfügung
zu stellen, hat die EBS außerdem ein spe-
zielles Stipendienprogramm für Frauen
in der Immobilienwirtschaft eingerichtet.
Außerdem werden diverse Intensivstudi-
engänge angeboten wie etwa Betreiberim-
mobilien, Asset- und Risikomanagement.
„Wir stellen außerdem maßgeschneiderte
firmenspezifische Programme zusammen
und kooperieren stark mit den Unterneh-
men“, erzählt Mutls Kollege Dr. Stefan
Kayser von der EBS Executive Education
GmbH: „Dabei legen wir großenWert auf
die Ausbildung der Führungskompetenz
und der persönlichen Kompetenzen im
Bereich der Teamarbeit, Kommunikation
und Verhandlungsführung.“
Die International Real Estate Business
School (IREBS) setzt sowohl inderGrund-
ausbildung an der Universität Regensburg
sowie in der Weiterbildung für Berufstä-
tige an der IREBS Immobilienakademie
sehr stark auf interdisziplinäre Ausbil-
dungselemente. Für die jüngeren Studie-
renden gibt es den methodenstarken Ma-
ster of Science imVollzeitstudium. Neben
dem Kontaktstudium Immobilienökono-
mie wird außerdem für ältere Praktiker,
die entweder bereits mit Führungsaufga-
ben betraut wurden oder dies anstreben,
ein Teilzeit-MBA angeboten. In diesem
internationalen MBA-Programm lernen
die StudierendenVerhandlungstechniken,
Personalführungsstrategien, die Grundla-
gen einer guten Corporate Governance,
strategische Unternehmensführung und
vor allem, die Komplexitäten internati-
onaler Unternehmen zu managen. Die
internationalenThemen der Immobilien-
entwicklung erarbeiten sich die Studieren-
den an einzelnen Fallstudien im Ausland.
NACHWUCHSWERBUNG DURCH TRAINEE-
PROGRAMME
Ideal für die Nachwuchs-
werbung kann es für Firmen sein, wenn
sie den Interessenten ein Trainee-Studium
oder ein duales Studiumanbieten können.
Die Praxisphasen können hierbei in der
vorlesungsfreien Zeit stattfinden oder in
Teilzeit organisiert werden. In der Regel
beteiligt sich das Unternehmen an den
Studiengebühren und zahlt ein Gehalt
aus. An der Dualen Hochschule Baden-
Württemberg (DHBW) wurden solche
Kooperationen bereits erfolgreich durch-
geführt. Die EBZ Business School bietet
das Werkstudentenmodell an. „Damit
können Abiturienten für den Betrieb
begeistert werden“, erzählt Leuchtmann:
„Der Abiturient arbeitet in Teilzeit circa 19
Stunden die Woche bei dem Arbeitgeber
und studiert parallel. Das Unternehmen
zahlt die Studiengebühren sowie ein Ta-
schengeld. Die Bachelor- oder Masterthe-
sis kann über ein wichtiges Projekt oder
eine Fragestellung des Unternehmens ver-
fasst werden. Diese Erkenntnisse kommen
wiederum dem Unternehmen zugute.“
Doch der Fachkräftemangel ist noch
lange nicht behoben, wenn man die pas-
senden Mitarbeiter gewonnen und in
Kooperationsprogrammen mit Bildungs-
einrichtungen ausgebildet hat. Um die
Mitarbeiter langfristig halten zu können,
ist eine kontinuierliche Fort- und Weiter-
bildung sowie die persönliche Förderung
entscheidend und sollte fest in die Un-
ternehmenskultur integriert werden, um
langfristig im Kampf um Talente wettbe-
werbsfähig zu sein.
«
Irene Winter, Berlin
SUMMARY
»
Die Zahl der Studiengänge
mit immobilienwirtschaftlichem Bezug ist in den letzten Jahren
auf knapp 180 angestiegen.
»
Um des Fachkräftemangels Herr zu werden, bieten die Bildungseinrichtungen die
vielfältigsten Möglichkeiten
wie ein mehrmonatiges Intensivstudium, ein vollwertiges staatliches Masterstudium,
ein duales Studium oder Programme für Quereinsteiger.
Nachwuchskräfte:
Auf die Mangelsitu-
ation der Immo-
bilienwirtschaft
antwortet die Aus-
und Weiterbildungs-
branche mit den
unterschiedlichsten
Angeboten.
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