DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 6/2019 - page 14

STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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6|2019
Resilienz
Hitzeangepasste Stadtentwicklung
Rekordsommer wie der von 2018 geben einen Vorgeschmack auf das, was in wenigen Jahrzehnten
in Deutschland normal sein könnte. Wie steht es unter solchen Bedingungen mit der Lebensqualität
in Städten – vor allem in dicht bebauten Quartieren? Ein Forschungsprojekt untersucht, wie sich
Wohngebäude und die Freiflächen dazwischen so gestalten lassen, dass das Leben in Städten auch
bei längeren Hitzeperioden angenehm bleibt.
Der Sommer 2018 hat in weiten Teilen Deutsch-
lands alle Rekorde gebrochen. Vielerorts war es
so warmund trocken wie noch nie seit Beginn der
Wetteraufzeichnungen. Beste Voraussetzungen
für die Untersuchungen im Forschungsprojekt
HeatResilientCity (deutsch: Hitzeangepasste
Stadt). Noch bis September 2020 dreht sich in
dem vomBundesministerium für Bildung und For-
schung geförderten Projekt alles um die Fragen:
Wie lassen sich Wohngebäude baukonstruktiv
oder gebäudetechnisch so anpassen, dass sie
besseren Schutz vor Sommerhitze bieten? Was
muss sich an der Gestaltung großer Plätze und
anderer Freiflächen in Wohnquartieren ändern?
Welche Anpassungsmaßnahmen empfinden Be-
wohner dicht bebauter Viertel als geeignet und
akzeptabel?
Heike Hensel
Pressesprecherin
Leibniz-Institut für ökologische
Raumentwicklung
Dresden
Quelle: R. Vigh/IÖR-Media
Lebensqualität trotz
Sommerhitze? Der Son-
nenschutz an Gebäuden
hat viele Gesichter.
Was hilft am besten an
heißen Tagen?
Beispielquartier Dresden-Gorbitz
Im Fokus der Untersuchungen stehen die Erfur-
ter Oststadt, geprägt durch gründerzeitliche
Bebauung, und Dresden-Gorbitz, ein typisches
DDR-Plattenbau-Gebiet der 1980er Jahre. „Mit
seiner Bebauung in Plattenbauweise steht Dres-
den-Gorbitz stellvertretend für viele Großwohn-
siedlungen in Deutschland, in Ost wie in West“,
erläutert Verbundleiterin Dr. Regine Ortlepp vom
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
(IÖR) in Dresden. Die Erkenntnisse, die das Pro-
jektteam aus Wissenschaft, Wohnungswirtschaft
Quelle: H. Hensel/IÖR-Media
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