DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 6/2019 - page 6

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6|2019
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Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
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Integrierte Verkehrslösungen
Gewobag und BVG eröffnen
ersten Mobilitätshub in Berlin
In Berlin-Kreuzberg haben die Gewobag Wohnungsbau-Aktiengesellschaft
Berlin und die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) den ersten Mobilitätshub in
der Hauptstadt eröffnet. Mit der App „Jelbi“ können ab Sommer 2019 ver-
schiedene Sharing-Angebote gebucht werden. Die „Jelbi-Station“ befindet
sich in der Gitschiner Straße 64 am U-Bahnhof Prinzenstraße und bietet
Car-, Bike-, Roller- und Ridesharing sowie die Anbindung an Busse und
Bahnen. Außerdem stehen Ladesäulen für Carsharing-Elektroautos bereit.
Eine anbieteroffene Paketstation soll das Angebot ergänzen.
Mit dem Mobilitätshub möchte die Gewobag insbesondere den eigenen
Mietern einen Mobilitätsservice vor Ort anbieten, um flächeneffizien-
te Nutzungsalternativen aufzuzeigen und die eigenen Wohnquartiere
nachhaltig weiterzuentwickeln. Mit einem ausreichenden, alternativen
Mobilitätsangebot könne auf den privaten Pkw verzichtet werden. Dies
soll die Verkehrsbeslastung reduzieren und die Situation beim ruhenden
Verkehr in den Quartieren entspannen.
Bisher sind 14 Partner beteiligt, weitere sollen dem Netzwerk beitreten.
Nach und nach will die BVG zusätzliche U- und S-Bahnhöfe in der Haupt-
stadt zu Umsteigepunkten vom ÖPNV auf geteilte Mobilitätsangebote aus-
bauen. Die Testphase des Pilotprojekts läuft bis Ende 2021. Die Gewobag
plant weitere Grundstücke für Hubs anzubieten, z. B. am U-Bahnhof Jakob-
Kaiser-Platz sowie in der Landsberger Allee. Auf diese Weise will sie weitere
Erfahrungen mit der Verknüpfung von Wohnen und Mobilität sammeln.
BVG-Vorstand Dr. Henrik Haenecke (r.), Gewobag-Vorstand Snezana Michaelis und
Staatssekretär Ingmar Streese (Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klima-
schutz) eröffnen den ersten Berliner Mobilitätshub
Quelle: City-Press
Allianz für attraktive Städte
Agenda zur Stärkung des ländlichen Raums
Schrumpfung und Wachstum in sächsischen Städten sind schon lange
Gegenstand intensiver Diskussionen. Verschiedene Studien, so auch die
im Jahr 2016 vom Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e. V.
(VSWG) und dem vdw Sachsen Verband der Wohnungs- und Immobilien-
wirtschaft e. V. in Auftrag gegebene „Schwarmstadtstudie“, untersuchten
die Bevölkerungsentwicklungen insbe-
sondere im ländlichen Raum. Sie zeigen:
Die Stärkung der ländlichen Räume kann
nur ressort-, sektor- und branchenüber-
greifend gelingen. Die 2017 vom VSWG
initiierte „Allianz für attraktive Städte“
formulierte daher in Vorbereitung auf
die sächsische Landtagswahl 2019 einen
7-Punkte-Plan, wie ländliche Räume in
Sachsen attraktiver gestaltet werden
können:
1. Stärkung der Attraktivität und Wahrneh-
mung von für die jeweiligen Regionen
wichtigen Ankerstädten
2. Berücksichtigung aller die Attraktivität beeinflussender Faktoren wie
z. B. die gesundheitliche Versorgung, das Angebot an Freizeit- und
Kultur- sowie Bildungseinrichtungen
3. Bessere Finanzausstattung von Kommunen mit mehr Flexibilität bei
der Mittelverwendung
4. Ergänzung des bisherigen Finanzausgleichssystems um zusätzliche,
auf Funktionen aufbauende Zuweisungen
5. Stärkung des ÖPNV in Ankerstädten und bessere Anbindung der um-
liegenden Gemeinden
6. Stärkere Vernetzung aller Verkehrsmittel (Bus, Straßenbahn, Car-
sharing etc.) unter Einbezug der Wohnquartiere und der Wohnungs-
wirtschaft als Partner
7. Ressortübergreifende Stärkung des ländlichen Raumes in allen Fach-
planungen (z. B. Schulnetzausbau, Verkehrsplanung etc.)
Die Allianz, der u. a. der VSWG, Vorstände sächsischer Wohnungsgenos-
senschaften, Vertreter verschiedener sächsischer Staatsministerien, des
Sächsischen Städte- und Gemeindetags und Bürgermeister sächsischer
Städte angehören, setzt sich für die Attraktivitätssteigerung ländlicher
Räume ein. In Wurzen gelang es der Initiative beispielsweise, eine Halte-
stelle der neu geschaffenen und die Schnellbahnverbindungen ergänzen-
den PlusBus-Linien im Quartier der Wohnungsgenossenschaft Wurzen eG
zu installieren. Sie ermöglicht den Bewohnern nun nicht nur eine bessere,
sondern vollständig vertaktete Nahverkehrsanbindung.
In Wurzen wurde dank der Initiative der
„Allianz für attraktive Städte“ eine sog.
PlusBus-Haltestelle installiert
STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
Quelle: Wohnungsgenossenschaft Wurzen eG
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