DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 6/2018 - page 12

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6|2018
Biotope auf Projektflächen
Hochschule, Stiftung undWohnungsunternehmen
arbeiteten bereits beim Anlegen von Projektflä-
chen zusammen, z.B. bei drei neu gestalteten
Biotopen inmitten von Eberswalde. Eine dieser
Projektflächen liegt in einemTrinkwasserschutz-
gebiet. Alle drei Flächenwurdenmit Obstbäumen
– vorzugsweisemit „alten“ Sorten – bepflanzt. Au-
ßerdem wurden die Standorte mit Vogelschutz-
und Nährgehölzen aufgewertet. Nist- und Fleder-
mauskästen wurden angebracht, eine Igelburg
und sog. Insektenhotels errichtet. Zukünftig ist
geplant, Bienenvölker auf einer der Flächen an-
zusiedeln.
Was für die Natur gut ist, wertet auch das
Wohnumfeld auf
Heckengehölze wie Weißdorn, Schlehe, Hainbu-
che und Holunder sind nicht nur wertvolle Futter-
spender und Lebensräume für Insekten und Vögel,
sondern helfen auch dabei, das städtische Wohn-
umfeld lebendiger zu gestalten. Überall dort, wo
eine Zaunanlage nicht erforderlich ist, pflanzt die
WHG Hecken als lebendige Einfassungen. Rund
500 Heckengehölze allein in 2016.
Was die Pflege der Hecken betrifft, so stimmten
sich die WHG als Vermieter, die Mieterinitiative
Wohn Grün und der Mieterbeirat bereits 2015 ab.
Gemeinsamer und in der städtischen Klimaschutz-
vereinbarung festgeschriebener Konsens ist, dass
die Sträucher wachsen, treiben und blühen dürfen.
Großflächig wird auf einen Strauchschnitt ver-
zichtet. Alle Hecken werden maximal einmal im
Jahr – außerhalb der Brutzeit – zurückgeschnitten.
Eine Ausnahme sind die Pflegeschnitte anWegen,
Kreuzungen, Fassaden und Balkonen, welche in ei-
nemkürzeren Turnus und regelmäßig stattfinden.
Zum Handeln verpflichtet
Mit der Verpflichtung zum Klima- und Natur-
schutz will die WHG als kommunales Wohnungs-
unternehmen Verantwortung für nachfolgende
Generationen übernehmen. Für 2018 wird das
Unternehmen 70.000 € für den Klimaschutz be-
reitstellen, weitere 42.000 € für die naturnahe
Umgestaltung vonWohnquartieren und 50.000 €
für einen neuen Spielplatz inklusive Obstgehölzen
und Naschsträuchern. Auch personellen (Mehr-)
Aufwand scheut das Unternehmen in diesem Zu-
sammenhang nicht: Mitarbeiter sollen sich selbst
aktiv einbringen, Pflege und Bewirtschaftung der
Grünflächenwerden nicht mehr nur beauftragten
Dienstleistern überlassen.
„Immobilienwirtschaft ist immer langfristig. Mit
einer naturnahen und ökologisch wertvollen Ge-
staltung sichern wir die Qualität des Wohnumfel-
des unserer Bestände und damit ihre Vermietbar-
keit“, betont WHG-Geschäftsführer Hans-Jürgen
Adam. Das Unternehmen wolle Vorbild sein im
Umwelt- und Naturschutz. Dafür werfe man seine
Flächen von ca. 800.000 m
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in die Waagschale,
um zu zeigen, wie bewusster und achtsamer Um-
gang und Pflege der Grün- und Gehölzflächen
funktionieren.
Grüne Inseln in der Stadt: Auf drei Projektflächen
haben die WHG und ihre Partner neue Biotope
angelegt. Sitzbänke laden zum Verweilen ein
Hainbuchen in der Heidestraße: Die WHG verzichtet bewusst auf immergrüne, nicht heimische Thuja-
und Nadelgehölzhecken, da diese einen geringeren ökologischen Wert haben
Für das Jahr 2015 hat das Wohnungsunternehmen erstmals einen Naturschutzbericht
veröffentlicht, ein weiterer erschien für das Jahr 2016. Auf über 20 Seiten stellt die
WHG neben dem mit der ökologischen Grünflächenbewirtschaftung verfolgten Ziel
auch die entsprechend zur Erreichung dieses Ziels ergriffenen Maßnahmen vor. Es
finden sich Angaben u. a. zu Neu- und Ersatzpflanzungen von Bäumen, Erklärungen zur
heimischen Flora und Fauna, Auszüge aus der Klimaschutzvereinbarung mit der Stadt
Eberswalde und ein Ausblick auf die Ziele der kommenden Jahre. Für das Jahr 2017 ist
der Naturschutzbericht bereits in Arbeit.
NATURSCHUTZBERICHT
STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
Quelle: WHG Eberswalde
Quelle: WHG Eberswalde
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