Die Wohnungswirtschaft 7/2018 - page 54

MARKT UND MANAGEMENT
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7|2018
BEISPIEL FÜR FM MIT WETTBEWERBSSTRATEGIE UND FORDERUNGSVERKÄUFE
Mahnroutine
Bearbeitung nach Endabrechnung
Ausbuchung
Interne
Mahnabteilung
Forderungs-
verkauf
Tag 1
Tag 90
Tag 360
Übergabe an Inkassodienstleister 1
Übergabe an Inkassodienstleister 2
Forderungsverkauf
2. Bei Mietschuldnern, die regelmäßig zu spät oder
eine zu geringe Miete zahlen und deren Bonität
negativ belastet ist, verbessert eine freundliche
Information i. d. R. nichts. Hier ist es sinnvoll,
direkt mit massiveren Maßnahmen wie z. B. der
Abgabe an ein Inkassobüro zu arbeiten. Sofern
es dieGeschäftsphilosophie desWohnungsunter-
nehmens zulässt, kann neben dem Treuhandin-
kasso auch ein Forderungsverkauf sinnvoll sein.
In diesem Fall wäre der eigene Beitreibungserfolg
durch die negative Bonitätsseite erheblich gerin-
ger. Das Wohnungsunternehmen würde „gutem
Geld schlechtes hinterherwerfen“. Durch die
Abgabe der Forderung an Inkassospezialisten
würden keine weiteren Kosten ausgelöst, der
eigene Schaden erheblich begrenzt und weitere
Erlöse generiert. Mit diesem Vorgehen – der Nut-
zung bonitätsabhängigen FM-Prozesse –, kann
eine nachhaltige Reduzierung der eigenen Pro-
zesskosten bzw. der Aufwände und ein größerer
Beitreibungserfolg erreicht werden.
Nutzung von Adressdaten
Wie schon dargestellt, helfen Daten im eigenen
FMentscheidendweiter, umdie eigenen Prozesse
zu optimieren und den wirtschaftlichen Erfolg zu
steigern. Dies ist auch bei der Suche nach ehema-
ligenMietern der Fall, wenn hierbei Forderungen,
zeitverzögert geltend gemacht werden (z. B. aus
der Betriebskostenabrechnung). Es gilt für den
Forderungsmanager die Frage zu beantworten,
wohin der Mieter verzogen ist.
In Deutschland gibt es kein zentrales Register mit
den Anschriften aller Bewohner, imGegenteil exis-
tieren über 5.000Meldeämter und diverse Daten-
quellen, die (gemäß den datenschutzrechtlichen
Vorgaben der DSGVO) Anschriften von Personen
liefern können. So zeigt allein die schiere Men-
ge dieser Datenquellen, dass eine Datenlösung
sinnvoll ist, die diese Komplexität für das Woh-
nungsunternehmen beherrschbar macht und dem
Forderungsmanager ein Instrument in die Hand
gibt, mit dem effektiv und schnell Mietschuldner
ausfindig gemacht werden können.
In verschiedenen Kundenprojekten ging es daher
vielfach auch darum, dieWohnungsunternehmen
zu unterstützen, ihre Prozesse der Adressrecher-
che zu optimieren und aktuelle Mieteradressen
kostengünstig sowie zügig erhalten zu können.
Effektiver als die Nutzung einer einzigen Daten-
quelle (wie z. B. dem örtlichen Meldeamt) sind
hierbei regelmäßig Datenquellenlösungen, die
stufenweise und automatisch durchlaufen wer-
den und die sinnvoll aufeinander abgestimmt und
aneinandergereiht wurden. Durch eine derartige
(DSGVO-datenschutzkonforme) Adressrecher-
chelösung, die neben diversen Datenquellen auch
eine bundesweite Einwohnermeldeamtsanfrage
beinhalten sollte, spart der Forderungsmanager
Ermittlungszeit und -aufwand und reduziert wei-
terhin die Daten- und Prozesskosten.
Dadurch können Wohnungsunternehmen die Re-
alisierung eigener Forderungen insgesamt effek-
tiver und schneller gestalten sowie die eigenen
Prozesskosten senken.
Zusammenarbeit mit Inkassounternehmen
Während die Bearbeitung der Forderungsbe-
stände in den frühen Mahnphasen meist intern
abgewickelt wird, ist die Einbindung von Inkas-
sounternehmen in den späteren Prozessphasen
zunehmend opportun. In der Praxis reicht das
Spektrum des Einsatzes externer Ressourcen von
einer einfachen Beauftragung eines Anwalts für
die Titulierung der Forderung bis zur umfas-
Quelle beider Abbildungen: Mexxon
BEISPIEL FÜR FM OHNE WETTBEWERBSSTRATEGIE UND FORDERUNGSVERKÄUFE
Mahnroutine
Bearbeitung nach Endabrechnung
Ausbuchung
Interne
Mahnabteilung
Tag 1
Tag 90
Tag 360
Weiterbearbeitung durch internes Forderungsmanagement
Übergabe an Rechtsanwalt oder Inkassodienstleister
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