MARKT UND MANAGEMENT
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7|2018
Datensicherungsstrategien
Generationenprinzip
Die Datensicherung ist zur Einhaltung der Ord-
nungsmäßigkeit der Buchführung unverzichtbar,
deshalb ist es notwendig, die Datensicherungen
vor Verlust oder Zerstörung zu sichern. Aus diesem
Grunde sollte die Datensicherung täglich durch-
geführt werden. Ebenso ist die Kontrolle der ak-
tuellen Datensicherungen auf Fehler unerlässlich.
Um zur Sicherheit mehrere Datensicherungen zur
Verfügung zu haben, ist es empfehlenswert, die
Datensicherungen nicht nur auf einemMedium zu
speichern, sondern für dieDatensicherungmehrere
Medien zu benutzen.
Zur Durchführung der Sicherungen sind verschie-
dene Strategien möglich:
a) Tägliche Sicherung Montag bis Freitag auf ei-
nem Mediensatz bestehend aus fünf Medien,
Verwendung von mehreren Mediensätzen (z.B.
drei Mediensätze). Zusätzlich eine Sicherung für
jeden Monat und eine Jahressicherung. Dieses
Rotationsprinzip kann auch nach Bedarf abge-
wandelt werden.
b) Tägliche Sicherung von Montag bis Donnerstag
(vier Medien), Sicherung am Ende der Woche
(drei Medien) und eine Sicherung am Monats-
ende (12 Medien). Diese Form wird auch als
Generationenprinzip bezeichnet.
Aufbewahrung
Aus Sicherheitsgründen dürfen die Datensiche-
rungsmedien nicht imServerraumgelagertwerden,
da bei einem Schaden (z.B. Feuer) auch alle Da-
tensicherungen zerstört werden könnten. Deshalb
sind dieMedien in einemsogenanntenDatentresor
aufzubewahren, der im Innenraum eine Tempera-
tur von ca. 30° C für einen definierten Zeitraum
garantiert. Diese Tresore sind durch eine Plaket-
te mit dem Eintrag „S 60 DIS“ (60 Minuten) oder
„S 120 DIS“ (90 Minuten) erkennbar. Zusätzlich
empfiehlt sich eine Auslagerung in einem anderen
Brandabschnitt oder das Schließfach einer Bank.
Eine Mitnahme der Datensicherungsmedien nach
Hause wird nicht empfohlen, da dadurch eine Ver-
letzung wesentlicher Ordnungsmäßigkeits- und
Datenschutzprinzipien vorliegen kann.
Fazit
Die regelmäßige Datensicherung ist für die Einhal-
tung gesetzlicher Vorschriften (GoB, GoBD, DSGVO)
unverzichtbar. Zusätzlich kann dieDatensicherung
bei einemVirenbefall oder der Verschlüsselung der
betrieblichen Daten durch Erpressungs-Trojaner
denDatenverlust begrenzen und das entsprechen-
de Risikominimieren. Durch eine ordnungsmäßige
Datensicherung wird die kontinuierliche Betriebs-
bereitschaft gewährleistet.
Die Prüfungsorganisationen des GdWunterstützen
Sie gern bei der Konzeption oder der Prüfung eines
Datensicherungskonzeptes.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
ABB. 4: UMGEKEHRT INKREMENTELLE SICHERUNG DER DATEN
Vollsicherung
…
früherer
Zeitpunkt
vorgestern
Änderung
Datei B
gestern
Änderung Datei C
heute
1. Sicherung
2. Sicherung
Datei A
Datei B
Datei C
Datei B
Datei A
B geändert
Datei C
Datei C
Datei A
B geändert
C geändert
ABB. 5: SPEICHERABBILDSICHERUNG
Original
Betriebssystem
Benutzereinstellungen
Strukturen
Nutzdaten
Abbild (Image)
Betriebssystem
Benutzereinstellungen
Strukturen
Nutzdaten
Flash-Speicher
USB-Sticks und externe SSDs erreichen eine hohe Übertragungsgeschwindigkeit und sind leicht
zu handhaben. Sie sind gegenüber mechanischen Einflüssen weitgehend unempfindlich, aller-
dings können durch die besondere Speicherung und einer Vielzahl von Schreib- und Löschzyklen
Fehler entstehen.
Magnetische Speichermedien
Als magnetische Speichermedien kommen einerseits externe Festplatten (z.B. USB-Festplatten)
und Festplattensysteme (NAS), andererseits verschiedene Magnetbandtypen (z.B. DLT) in Frage.
Magnetbänder können theoretisch eine Kapazität von bis zu 120 TerraByte erreichen. Bei ex-
ternen Festplatten und Festplattensystemen ist die Kapazität nur durch die Größe der verwen-
deten Festplatten beschränkt. Als Nachteile der Magnetbänder können die geringe Schreibge-
schwindigkeit und eine begrenzte Lebensdauer gewertet werden. Bei Festplatten können durch
mechanische Beschädigungen, z.B. durch Erschütterungen oder Stromausfall, die Daten zerstört
werden. Festplatten haben den Vorteil einer hohen Datenübertragungsgeschwindigkeit.
Optische Speichermedien
Die optischen Speichermedien haben eine Kapazität zwischen 700 MegaByte und ca. 100 Giga-
Byte. Die Vorteile eines optischen Speichermediums liegen bei den geringen Anschaffungskosten
und der geringen physikalischen Abnutzung durch berührungsloses Lesen. Als Nachteil ist die
begrenzte Haltbarkeit, deren Grenzen nur bei entsprechender Lagerung erreicht werden kann, zu
betrachten. Bei wiederbeschreibbaren Medien ist die Anzahl der Schreibzyklen begrenzt.
Vollständige Spiegelung auf ein zweites System
Eine Sonderform der Datensicherung stellt die Spiegelung des gesamten Systems auf einem
zweiten identischen System dar, das an einem anderen Ort aufgestellt ist. Beide Systeme müssen
mit einer schnellen Datenleitung (Glasfaser) verbunden sein. Bei Ausfall des Originalsystems
kann das Sicherungssystem nach Bereitstellung aller Schnittstellen sofort die Funktion des aus-
gefallenen Systems übernehmen.
MEDIEN DER DATENSICHERUNG