Die Wohnungswirtschaft 7/2018 - page 53

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7|2018
Vermietungs- und Mietschuldenmanagement
Optimierung des Forderungsmanagements
in der Wohnungswirtschaft
Laut GdW verzeichneten die ca. 3.000 im Verband organisierten Wohnungsunternehmen 2015
Mietschulden in Höhe von 387 Mio. € – eine rückläufige Entwicklung. Der Verband führt diesen positiven
Trend u. a. auf ein aktives Vermietungs- und Mietschuldenmanagement der Wohnungsunternehmen zurück.
Dieser Beitrag erläutert, welche Lösungsansätze erfolgreich sind und einen Beitrag bei der Senkung von
Mietschulden leisten können.
Das Thema Mietschulden ist heikel und nicht im-
mer einfach zu lösen. Trotz der oftmals intensiven
Bemühungen seitens der Wohnungsunternehmen
– sei es der Einsatz von Sozialarbeitern oder die
intensive Betreuung einkommensschwacher und
sozial belasteter Mieterhaushalte durch die Ge-
schäftsstellen – sind auflaufende Mietschulden
nicht immer zu vermeiden. Aus diesem Grunde
sollen hier Ansätze vorgestellt werden, die einzeln
oder kombiniert angewendet werden können und
dem Abbau von Mietaußenständen dienen.
Nutzung von Bonitätsdaten
In der Wohnungsvermietung werden Bonitäts-
daten laufend genutzt, um das Ausfallrisiko des
Mietinteressenten einzuschätzen. Auskunfteien
sind hierbei wichtige Partner und unterstützen
bei dieser Risikoeinschätzung, indem sie (DSGVO-
datenschutzkonform) weiche, mittlere und harte
Negativmerkmale bereitstellen. Die Anwendung
dieses Prinzips der Risikobestimmung und die Nut-
Mietschulden gehören für viele Wohnungsunternehmen leider zur alltäglichen Realität –
doch wie kann man ihnen begegnen?
Henrik Riedel
Vertrieb – Key Accounting
Mexxon Consulting GmbH
& Co. KG
zung dieser Bonitätsdaten sind aber nicht nur auf
die Vermietung beschränkt. Auch imForderungs-
management (FM) helfen diese Datenweiter. Hier
können Bonitätsdaten DSGVO-datenschutzkon-
formgenutzt werden, umden Beitreibungserfolg
steigern zu können.
Im Fokus stehen hierbei die Optimierung der
eigenen FM-Prozesse durch Senkung der eige-
nen Prozesskosten und Reduzierung von Bei-
treibungsaufwänden. Hier ist es sinnvoll, die
Bonitätsdaten von Mietschuldnern im aktuellen
Forderungsfall abzufragen und für Entscheidun-
gen zu Grunde zu legen. Je nach Ergebnis dieser
Bonitätsprüfung würden dann unterschiedliche
Prozessschritte im eigenen FM durchgeführt.
Hierbei sind, nach den in einer Reihe von Kun-
denprojekten gewonnenen Projekterfahrungen,
schon zwei unterschiedliche Prozesstypen sinn-
voll und effektiv – und werden anhand zweier
plakativer Beispiele deutlich:
1. Den Mietschuldner, der gewöhnlich ein zuver-
lässiger Zahler ist und dessen Bonität positiv
ausfällt, kann der Forderungsmanager schon
mit einer freundlichen Information erreichen,
um den offenen Posten zu begleichen. Hier er-
reicht das Wohnungsunternehmen, mit sehr
geringem Ressourcenaufwand, eine Zahlung
und erhält die positive Kundenbeziehung.
Fabian Zwanzig
Geschäftsführer
Pantheon Portfolio GmbH
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