Die Wohnungswirtschaft 7/2018 - page 51

gespeichertwerden. ImvereinfachtenBeispiel sind
dies dieDateienBundD. Je länger dieVollsicherung
zurückliegt, umso größerwird die Anzahl der zu si-
cherndenDaten, das Datenvolumen steigtmit jeder
differentiellen Sicherung an (siehe Abbildung 2).
Inkrementelle Sicherung (Inkrementelles Backup)
Bei der ersten inkrementellen Sicherung werden
ausgehend von einer Vollsicherung nur die Daten
gesichert, die sich imVergleich zu dieser Vollsiche-
rung geändert haben. Anschließendwerden nur die
Daten in die inkrementelle Sicherung einbezogen,
die sich seit der letzten Sicherung geändert haben
oder neu hinzugekommen sind. Im vereinfachten
Beispiel werden nur dieDateienA, BundCbetrach-
tet. Bei einer Vollsicherung werden also alle drei
Dateien gesichert. Wenn sich einen Tag später nur
die Datei B geändert hat, dann wird bei der ersten
inkrementellen Sicherung auch nur dieDatei B ein-
bezogen. EinenTag späterwird dieDatei Cgeändert
und dieDatei D ist neu hinzugekommen, sodass bei
der zweiten inkrementellen Sicherung die Dateien
C und D gesichert werden.
Sollen bei einer Rücksicherung alle Daten wie-
der hergestellt werden, so muss aus der zweiten
inkrementellen Sicherung die geänderte Datei C
und die neueDatei D, aus der ersten inkrementellen
Sicherung die geänderte Datei B und aus der Voll-
sicherung die unveränderte Datei A zurückgespei-
chert werden. Bei einer inkrementellen Sicherung
sind deshalb zur vollständigen Wiederherstellung
alle Sicherungen bis hin zur letzten Vollsicherung
notwendig, also die Vollsicherung, die erste inkre-
mentelle Sicherung und die zweite inkrementelle
Sicherung (siehe Abbildung 3).
Als weitere Ausprägung gibt es auch noch die um-
gekehrt inkrementelle Sicherung (Reverse Incre-
mental Backup). Der große Vorteil der umgekehrt
inkrementellen Sicherung ist, dassman einfach die
ältesten Sicherungen löschen kann, um z.B. wie-
der Platz für neue Sicherungen zu schaffen. Bei der
normalen inkrementellen Sicherung ist das nicht
möglich. Löscht man hier inkrementelle Sicherun-
gen, dann kann man z.B. den letzten Datenstand
D neu
C geändert
ABB. 3: INKREMENTELLE SICHERUNG DER DATEN
Vollsicherung
vorgestern
gestern
heute
1. inkrementelle
Sicherung
2. inkrementelle
Sicherung
Datei A
Datei B
Datei C
B geändert
nicht mehr herstellen. Das ist bei der umgekehrt
inkrementellen Sicherung immer möglich, denn
der letzte Stand befindet sich immer in der letzten
Sicherung.
Mit der umgekehrt inkrementellen Sicherung ist
eine ständige (forever) inkrementelle Sicherung
möglich. Einmal wird eine Vollsicherung durchge-
führt, danach werden für immer nur noch umge-
kehrt inkrementelle Sicherungen durchgeführt. Bei
Platzmangel können dann die ältesten Sicherungen
gelöscht werden. Zur Sicherheit sollte aber auch
ab und zu eine Vollsicherung durchgeführt werden
(siehe Abbildung 4).
Speicherabbildsicherung
Bei einer Speicherabbildsicherung wird der kom-
plette Datenträger durch ein 1-zu-1-Abbild gesi-
chert (Image Backup). Der Vorteil ist, dass bei ei-
nemTotalausfall des Systems dieDaten (Nutzdaten,
Betriebssystem und Benutzereinstellungen) voll-
ständig auf einemneuen Systemwiederhergestellt
werden können. Somit kann die Originalstruktur
wiederhergestellt werden (siehe Abbildung 5).
Datensicherungsmedien
Zur Datensicherung haben sich eine Vielzahl un-
terschiedlicher Medien etabliert. In der Vergan-
genheit wurden magnetische Wechselmedien,
wie Disketten oder Magnetbänder, verwendet.
Die Diskette hat aber ihre Bedeutung vollständig
verloren, dagegen sindMagnetbänder nachwie vor
imEinsatz. Als optischeMedien kommenCDs, DVDs
und Blu-ray-Discs zum Einsatz. Eine Sonderform
stellt die Magneto Optical Disc (MO, MOD) dar, die
magnetisch beschrieben und optisch ausgelesen
wird. Mit diesemMediumwerden diemagnetische
Speicherungwie bei Festplatten und optische Ver-
fahren wie bei einer DVD kombiniert. In neuerer
Zeit können auch Medien mit Flash-Speicherung,
wie SSDs oder USB-Sticks, zum Einsatz kommen.
Aktuell haben nur Magnetbänder und Festplatten
eine Bedeutung für die professionelle Datensiche-
rung. Dabei hat jedes der möglichen Medien seine
Vor- und Nachteile (siehe Kasten).
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