Die Wohnungswirtschaft 5/2018 - page 11

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mbH den Kaufvertrag mit der BIMA, der Bundes-
anstalt für Immobilienaufgaben – der Startschuss
für ein gigantisches Konversionsprojekt. In An-
lehnung an die amerikanischenWurzeln wurde es
Franklin genannt. Auf der 200 ha großen Konversi-
onsfläche, die fast so groß ist wie dieMannheimer
Innenstadt, soll in den kommenden zehn Jahren
ein neuer Stadtteil für rund 9.000 Einwohner
entstehen.
Ein lebendiger neuer Stadtteil
Franklin soll ein lebendiges, ökologisches Stadt-
quartier mit einem Mix aus Wohnraum, Arbeits-
und Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie und
Bildungseinrichtungenwerden, mit einemdurch-
dachten Verkehrskonzept und kurzen Wegen in
die umliegenden Viertel, zum Zentrum und in die
Natur. Etwa die Hälfte der alten Gebäude wird
abgerissen, da sie nicht den heutigen Standards
entsprechen. Etwa 70 Bestandsgebäude werden
umgebaut und grundlegend saniert.
25 Investoren werden den Stadtteil entwickeln,
jeder hat einen eigenen Auftrag, umdas Stadtbild
zu prägen und eine ausgewogene sozialeMischung
zu gewährleisten. Entstehen soll eine inMannheim
bisher nicht vorhandene Palette an Wohntypolo-
gien, sozialer Wohnungsbau, freie Mietwohnun-
gen in unterschiedlicher Ausstattung, gehobenes
Wohnen im Eigentum, gemeinschaftliches Woh-
nen sowie Wohngruppen für Menschen mit Be-
hinderung. Denn Franklin soll auch inklusiv und
multikulturell werden. Neben dem Vereinssport
und kommerziellen Nutzungen soll es auch viel
Platz für private Veranstaltungen geben. Neue ge-
nossenschaftliche Konzepte will man realisieren,
ebenso ein Hotel für behinderte Menschen.
Das energetische Konzept legt Wert auf eine emissionsarme Strom- und Wärmeversorgung
Auf Franklin wird
bereits fleißig gebaut
Quelle: Gallion Filmproduktion
Quelle: Stuchlik
Leuchtturmprojekte auf Franklin sind die beiden
48 m hohen, 15-stöckigen Hochhäuser mit begrün-
ten Flachdächern, deren auf zwei Sockelgeschos-
sen ruhende Bauten die Buchstaben H und E des
Wortes HOME nachbilden. So besteht das „H“ aus
zwei Wohntürmen, die mit einem 2-geschossigem
Steg verbunden sind. Der Sockelbereich wird durch
die Europaachse durchschnitten, hier sind öffent-
liche Nutzungen wie ein Café oder eine Kita vorge-
sehen. „Im Sockel von ‚E‘ werden wir teilweise ein
Haus-in-Haus-Prinzip umsetzen, das den Eigentü-
mern eine Maisonettewohnung mit eigenem Haus-
eingang bietet“, erklärt GBG-Architektin Rebekka
Knapp. Die beiden Hochpunkte werden etwa 270
hochwertige Eigentums- und Mietwohnungen mit
einem bis sechs Zimmern beherbergen.
INTERESSANTE BAULICHE LÖSUNGEN: HOCHPUNKTE
Drei Architekturbüros – Haascookzemmrich Studio
2050, MVRDV und Albert Speer & Partner – wer-
den Franklin sein Gesicht geben. Die MWSP, die
Franklin kostenneutral entwickeln soll, spricht von
Hochbauinvestitionen von über 1 Mrd. €.
Im April 2016 begannen der Abbruch von 220
Gebäuden und die ersten Erschließungsmaßnah-
men. Parallel wurde die Fläche auf Schadstoffe
undKampfmittel untersucht. Zuvorwar bereits die
Grünplanung erfolgt. Von dem insgesamt 144 ha
großen Gelände werden fast 50 ha Grün- und
Freiflächen sein – Platz für Begegnung, Sport und
Erholung. Sie entstehen durch den Rückbau nicht
mehr benötigter versiegelter Flächen undGebäude.
Innovative Bauten, nachhaltiges
Energie- und Mobilitätskonzept
Eine ganz große Rolle spielen die Themen Energie
und Mobilität. Die im Rahmenplan formulier-
Quelle: Albert Speer und Partner
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