EDITORIAL
Ulrike Trampe
Chefredakteurin
Die zehn (An-)Gebote
Senkt serielles Bauen wirklich die Kosten und löst es das Wohnungs-
problem? Wo liegen technische Grenzen – aber auch Chancen – und wird
tatsächlich Zeit eingespart? In Zeiten von Wohnraummangel in Bal-
lungsgebieten sowie Kosten- und Zeitdruck steht serielles Bauen bei der
Wohnungswirtschaft ganz klar im Fokus.
Mit dem im letzten Jahr ausgeschriebenen Wettbewerb für „Serielles
Bauen“ hat der GdW gemeinsam mit dem damaligen Bundesbauministe-
rium (BMUB), der Bundesarchitektenkammer und der Bauindustrie eine
unerwartet hohe Reaktion in Form von qualitativ hochwertigen Einrei-
chungen erzielt. Noch bis zum Sommer sollten bundesweite Rahmenver-
einbarungen für den Neubau von mehrgeschossigem Wohnungsbau das
Ergebnis sein. Zehn Bietergemeinschaften aus Planung und Ausführung
werden ausgewählt, die ihr „Produkt“ zu einem festen Preis anbieten.
Axel Gedaschko, Präsident des GdW, schreibt ab Seite 20 zum Stand der
Dinge.
Der GdW wird als Vergabestelle auf Grundlage der Ergebnisse des
Bewertungsgremiums unter Einbindung der rechtlichen Absicherung die
Auswahl dieser bis zu zehn Angebote vornehmen. Die Entwürfe, die den
Zuschlag erhalten haben, werden dann im Rahmen einer öffentlichkeits-
wirksamen Veranstaltung präsentiert (Seite 22).
In Erfurt wollte man nicht so lange warten und hat mit Partnern aus
Wissenschaft, Bau- und Immobilienwirtschaft einen Systembaukasten
entwickelt. Die ersten Projekte mit diesem seriellen Bauen sind erarbei-
tet und sollen im Rahmen der IBA Thüringen entstehen (Seite 26).
In Schweden verwalten kommunale Wohnungsunternehmen fast 20%
des gesamten Wohnungsbestandes und rund die Hälfte des Mietwoh-
nungsmarktes. Zusammen mit dem schwedischen Verband kommunaler
Wohnungsunternehmen haben die Mitglieder bereits Rahmenverträge
für standardisierte Wohnhäuser entwickelt, mit denen Baukosten um
25% reduziert werden sollen. Die enstandenen drei Varianten stellen wir
ab Seite 32 vor.
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