DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 4/2017 - page 8

STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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4|2017
Bochumer Quartierskongress
Drei Botschaften zur Quartiersentwicklung
Mehr als 400 Gäste aus ganz Deutschland haben beim 1. Bochumer
Quartierskongress Ende Januar über das Quartier als „Zauberformel für
die Lösung gesellschaftlicher Probleme“ diskutiert. Die Ruhr-Universität
Bochum, die TU Dortmund und die EBZ Business School aus Bochum
haben den Kongress gemeinsam mit dem InWIS-Institut den Kongress
veranstaltet. Ziel war es, die Handlungsebene Quartier interdisziplinär
zu beleuchten. Renommierte Wissenschaftler verschiedener Disziplinen
sowie erfahrene Praktiker beleuchteten unterschiedliche Perspektiven,
wie die Quartiersebene definiert und für die Analyse und Konzeption von
kommunalen Entwicklungsprozessen genutzt werden kann. Im Rahmen
einer Podiumsdiskussion, an der auch Nordrhein-Westfalens Bauminis-
ter Michael Groschek, Gesundheitsministerin Barbara Steffens und der
Bochumer Oberbürgermeister Thomas Eiskirch teilnahmen, wurden Wege
aufgezeigt, wie öffentliche und private Finanzierungsquellen erschlossen
werden können. Am Ende der Veranstaltung standen drei Botschaften:
• Quartiersentwicklung kann nur gelingen, wenn die starren Grenzen von
Ressorts überwunden werden.
• Es braucht eine Initialzündung, denn nicht immer gelingt es, dass die
Akteure im Quartier von selbst das komplexe Thema angehen.
• Das Zusammenspiel der regionalen und kommunalen Ebene auch mit
Blick auf die Handlungsebene Quartier ist von großer Bedeutung.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Der 1. Bochumer Quartierskongress stieß auf großes Interesse
Quelle: InWIS
Stuhlrohrquartier
Nutzungsmix für Hamburg-Bergedorf
Im Oktober 2016 hatte die BUWOG Group gemeinsam mit dem Bezirks-
amt Hamburg-Bergedorf und der Behörde für Stadtentwicklung und
Wohnen zum Wettbewerb für Planungskonzepte zum neuen Stadtquartier
an den Stuhlrohrhallen in Hamburg-Bergedorf aufgerufen. Nun ist eine
einstimmige Jury-Entscheidung für den Entwurf der Arbeitsgemein-
schaft Raumwerk/GHP gefallen. Bislang wurde das über 40.000 m
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große
Areal zwischen Sander Damm, Stuhlrohrstraße, Weidenbaumsweg und
Schleusengraben ausschließlich gewerblich genutzt. Nun soll Bergedorfs
Mitte einen lebendigen Mix aus Wohnen, entsprechender Infrastruktur
und quartierseigener Wasserfläche erhalten. Mehr als 1.000 neue Wohn-
einheiten, Einzelhandel, Büros, Arztpraxen sowie eine Kita werden ab
2019 entstehen, die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts ist für 2021
geplant. Insgesamt will die BUWOG Group rund 430 Mio. € in das Projekt
investieren und dem drängenden Bedarf nach Wohnraum in Hamburg
begegnen.
Nicht nur den zukünftigen Bewohnern wird die Struktur des neuen
Quartiers einen Mehrwert bieten, sondern ganz Bergedorf soll von den
neuen Möglichkeiten, von attraktiven Durchwegen und neuen Zugängen
zum Wasser profitieren. Das war auch eine der Kernforderungen der
beteiligten Bürger, die sich im Rahmen der „Gläsernen Werkstatt“ mit den
teilnehmenden Planungsbüros trafen und ihre Ideen und Wünsche formu-
lierten. Das Quartier liegt in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Bergedorf.
Von hier dauert die S-Bahn-Fahrt zum Hamburger Hauptbahnhof nur
20 Minuten.
Weitere Informationen:
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Visualisierung des Stuhlrohrquartiers im Herzen Bergedorfs
Quelle: BUWOG
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