Mieterstromangebot vorgesehen. Die Stadt hatte
zunächst Vorbehalte gegenüber einer PV-Dach-
anlage und bevorzugte begrünte Dächer. Die gel-
tenden Kriterien der Energieeinsparverordnung
(EnEV) hätten auch ohne Mieterstrom erfüllt
werden können.
Die aktuell höchste KfW-Förderung, KfW 40
Plus, hingegen erfordert, dass im Gebäude selbst
Strom produziert und dieser überwiegend dort
verbraucht wird. Dazu ist neben einer Stromer-
zeugungsanlage auch ein Speicher Voraussetzung.
Mit der Nutzung von PV-Anlage und Speicher im
Rahmen vonMieterstromwerden zusätzliche Ren-
diten erzielt, so dass sich die höheren Investitions-
kosten auch im Vergleich zur KfW-40-Förderung
rechnen. Zumal die höhere KfW-40-Plus-Förde-
rung einen Tilgungszuschuss in Höhe von 15.000 €
jeWohneinheit beinhaltet und die Stadt München
zudemFörderungen für Passivhäuser vergibt. „Am
Ende war Mieterstrom für das Objekt keine Frage
mehr, sondern wurde quasi Pflicht“, erklärt Hen-
drik Schlune.
Das Energiekonzept
Zur Stromversorgung der Mieter wurde eine PV-
Dachanlage mit 99,8 kWp errichtet. Sie erzeugt
jährlich ca. 95.000 kWh Strom. Damit werden
künftig 33% des benötigten Strombedarfs der
Mieter gedeckt. Dieser Autarkiegrad klingt erst
einmal niedrig verglichen mit anderen Mieter-
stromprojekten, bei denen bis zu 75% und mehr
erzielt werden. Grund dafür ist die Sektoren-
kopplung im Gebäude, also die Nutzung des PV-
Stroms auch in der Wärmeversorgung. Dadurch
ist der Strombedarf gerade im Winter sehr hoch,
so dass dann mehr Strom benötigt wird, als er-
zeugt werden kann. Dieser Umstand hält den
über das Gesamtjahr angegebenen Autarkiegrad
vergleichsweise niedrig, erhöht aber umgekehrt
– unterstützt durch den Batteriespeicher – den
Direktstromverbrauch. Er ist mit rund 99% un-
gewöhnlich hoch.
Wohnfläche
5.800 m
2
Gewerbefläche
264 m
2
(Bank)
Wohneinheiten
59
Anzahl Bewohner
190
Heizlast
ca. 136 kW
PV-Dachanlage
99,84 kWp (Hoch-
leistungsmodule)
Batteriespeicher
100 kWh
Zwei Wasser-Wasser-Wärmepumpen für Hei-
zung undWarmwasser, 39 kWel und 16 kWel
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