DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 12/2016 - page 10

STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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12|2016
Preis Soziale Stadt 2016
Alle an einem Strang: Stadtentwicklung
ist Gemeinschaftsarbeit
In Mülheim an der Ruhr arbeiten das kommunale Wohnungsunternehmen SWB-Service-Wohnungs-
vermietungs- und -baugesellschaft mbH, die Stadt und bürgerschaftliche Initiativen Hand in Hand bei
der Unterbringung und Integration von Asylsuchenden. „Flüchtlinge als Bereicherung der Nachbarschaft“,
heißt das preisgekrönte Projekt in der Kategorie „Integration und inklusives Zusammenleben“.
Die hohe Zuwanderung von Flüchtlingen stellt
Deutschland vor große Herausforderungen. Die
Menschenmüssen versorgt werden und brauchen
ein Dach über dem Kopf. Und dann müssen sie in-
tegriert werden, damit sie hier eine Zukunft haben
– und um den sozialen Frieden in der Gesellschaft
nicht zu gefährden. Die Wohnungswirtschaft in
Deutschland trägt einen Großteil dieser Aufgaben
und entwickelt dabei vielerlei kreative Lösungen.
Ein herausragendes Beispiel dafür ist das Projekt
der Mülheimer SWB-Service-Wohnungsvermie-
tungs- und -baugesellschaft mbH, der Stadt Mül-
heiman der Ruhr sowie anderer Akteure. Die Part-
ner haben einen eigenen Weg zur Unterbringung
und Integration von Flüchtlingen entwickelt und
setzen ihn erfolgreich fort, weshalb sie in der Ka-
tegorie „Integration und inklusives Zusammenle-
ben“mit dem renommierten „Preis Soziale Stadt“
gewürdigt wurde.
Herausforderung Flüchtlingsunterbringung
Die seit dem Frühjahr 2014 bundesweit stark an-
steigende Zahl von Asylbewerbern und Flüchtlin-
gen brachte auch die Stadt Mülheim an der Ruhr
an ihre Grenzen. Da sehr schnell absehbar war,
dass die städtischen Unterbringungsmöglichkei-
ten nicht mehr ausreichen, haben die Stadt und
die kommunale SWB, die über rund 8.500 Wohn-
einheiten verfügt, gemeinsame Lösungswege
erarbeitet.
„Wir wollten Massenunterkünfte vermeiden und
möglichst schnell menschenwürdige Unterbrin-
gungen gewährleisten“, sagt SWB-Geschäftsfüh-
rer Ulf Lennermann. Dabei sollte die Projektum-
setzung zumindest kostendeckend sein, durch
organisatorische Rahmenbedingungen und die
Dimensionierung sollte Unruhe in den Quartieren
des Wohnungsunternehmens vermieden werden,
Sabine Richter
freie Immobilienjournalistin
Hamburg
Quelle: SWB/PR-Fotografie Köhring
Integration in das Stadtteilleben –
das gelingt am besten spielerisch.
Aus diesem Grund veranstaltete
die SWB Quartiersfeste, um das
gegenseitige Kenenlernen und die
Aufnahme von Flüchtlingen in die
Nachbarschaften zu fördern
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