DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT 2/2016 - page 33

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erneuerbare Energie für dieWärmeversorgung im
Fernwärmesystemgespeichert werden. Außerdem
bietet diese Technologie die Möglichkeit zur Er-
gänzung mit erneuerbaren Komponenten.
Die nun vorliegenden Zahlen aus dem Projekt
bestätigen den energetischen und wirtschaftli-
chen Erfolg. Der jährliche CO
2
-Ausstoß von 786 t
konnte um 151 t (19,2%) reduziert werden. Vor
Projektbeginn betrug die Energieverbrauchsbilanz
auf der Basis von Erdgas insgesamt 4.570 GWh,
3.428 GWh für Heizung und 1.142 GWh für
Trinkwassererwärmung. Im Detail liegt der mo-
dellierte Energieverbrauch im Quartier nach
erfolgter Sanierung auf Basis Fernwärme bei
insgesamt 3.500 GWh, 2.625 GWh für Heizung
und 875 GWh für die Warmwasserbereitung. Im
direkten Vergleich daraus ergibt sich eine Einspa-
rung von 1.070 GWh (23,4%) durch Fernwärme
gegenüber Gas.
Diese aus Sicht des Projekts erfreuliche Energiebi-
lanzwurde durch die gemeinsamen Anstrengungen
der beteiligten Partner in einer Rekordzeit von zwei
Jahren erreicht: Startschuss für die Erstellung der
Konzeption und die Entwicklung der Szenarien für
die Quartierswärmeversorgung war im Juli 2013,
bereits im Januar 2014 konnten die Ergebnisse
präsentiert und das gemeinsame Vorgehen festge-
zurrt werden. Von Bedeutung für künftige Projekte
ist die Erkenntnis, dass Wohnquartiere als Hand-
lungsebene für die Etablierung einer CO
2
-neutralen
Versorgung mit Wärme und Elektrizität neuartige
strategische Kooperations- und Betreibermodelle
erfordern. Der Gesetzgebermuss für die energeti-
schen Allianzen vonWohnungswirtschaft und regi-
onalemEnergieversorger die förderpolitischen und
steuerrechtlichen Rahmenvorgaben neu justieren.
Diese Forderung eintWohnungs- und Versorgungs-
unternehmen.
1
Unternehmensnetzwerk Energieeffizienz und
CO
2
-Einsparung im Gebäudebestand auf Quartiers-
ebene im Rahmen des Regionalbudget-Vorhabens
„Ressourceneffiziente Region Halle“ (Projektnummer
41153338, AP1/3) vom 21.03.2014
2
Die Studie des ISW entstand in Kooperation mit der S&P
Sahlmann Planungsgesellschaft für Gebäudetechnik
hmH aus Leipzig und dem Fraunhofer Institut aus Halle.
,
,
,
un
d
Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
WOHNUNGSBESTÄNDE UND SPEZIFISCHER WÄRMEBEDARF
Energetischer und wirtschaftlicher Erfolg: CO
2
-Reduzierung um 151 t/p.a. (19,2%)
Quelle: WG Eisenbahn
Quelle: HWG
Bestand in der Vogelweide: Die Häuser und Wohnungen gewannen auch optisch
300
bis 1918
1919
-
1948
1949
-
1957
1958
-
1968
1969
-
1977
250
150
50
10
50
30
70
90
20
60
40
80
100
200
100
0
Heizwärmebedarf kWh/(m
2
*a)
Anteil der
Wohnungen (%)
wirtschaftlich
optimaler
Energiestandard*
energetisch
optimaler
Energiestandard*
* bei aktuellen
Rahmenbedingungen
EnEV 2009
1. WSVO
2. WSVO
3. WSVO
Niedrigenergie-Standard
Passivhaus-Standard
unsaniert
saniert
Faktor 5
Faktor 10
Wärmebedarf bei unterschiedlichen energetischen Sanierungs- oder Gebäudezuständen
Quelle: MIL Brandnburg/BDA: Energetische Sanierung im Quartier
1...,23,24,25,26,27,28,29,30,31,32 34,35,36,37,38,39,40,41,42,43,...68
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