mit abwaschbarer Sprühkreide auf den Boden skiz-
ziert. Rund 100 Personen – Anwohner, Eigentümer
angrenzender Immobilien, Geschäftsleute sowie
interessierte Bürger – nahmen die Möglichkeit
wahr. Das Projekt „Gestaltung des öffentlichen
Raumes imUmfeld der ehemaligen Hertie-Immo-
bilie“ ist Bestandteil der „Stadterneuerung – Stadt-
umbauWest – Innenstadt Lünen“, die die Stadt seit
2007 als integriertes Handlungskonzept umsetzt.
Bei rund 10 Mio. € öffentlichen Mitteln inklusive
Förderung von EU, Bund und Land sind laut Aus-
kunft der Stadt in der Innenstadt bislang über 85
Mio. € an privaten Investitionen mobilisiert wor-
den. Die Gestaltung des „Hertie-Umfeldes“ gehört
zu den geförderten Maßnahmen. Die Umsetzung
der Pläne soll Anfang 2016 erfolgen.
Der Bauzaun als Kunstwerk
Während der Bauzeit wurde von der Stadt Lünen
ein Fotowettbewerb veranstaltet, bei demdie Teil-
nehmer aufgefordert wurden, auf jedemBild eine
rechte Hand zu zeigen, die mit ausgestrecktem
Daumen und Zeigefinger ein „L“ formt. Ein Teil
des Bauzauns wurde zur Fotokulisse und zeigte
Landschaften und den Slogan „Mein Lünen“. Ein
anderer Teil des Bauzauns wurde im Auftrag des
Bauvereins vom Ukrainer Künstler Oleg Kuzenko,
der bereits den Lüner Bahnhof für die Genos-
senschaft gestaltet hatte, in ein Kunstwerk ver-
wandelt. Anderthalb Jahre lang ziert nun seine
„venezianische Wand“ den Zaun auf demWeg zur
nahegelegenen Eisdiele.
Interesse der Politik
Das neue Bauvorhaben fand nicht nur in der
Region, sondern auch auf Landes- und Bundes-
ebene Beachtung. Im Juni 2015 besuchten die
Bundesbauministerin Barbara Hendricks und der
Landesbauminister Michael Groschek die Bau-
stelle in Lünen. Sie bewerteten den Umbau als
„ein beispielgebendes Projekt“ (Hendricks) und
eine „genial-clevere Lösung“ (Groschek). Auch
Lünens Bürgermeister Hans WilhelmStodollick ist
des Lobes voll. Der Leerstand direkt amMarktplatz
sei jahrelang eine Narbe imGesicht der schön ge-
stalteten Innenstadt gewesen. Er sei dankbar, dass
sich ein Investor gefunden habe, der das Gebäude
zu einem Schmuckstück mache. „Die Mischnut-
zung mit Gewerbe und Wohnen entspricht den
Zielsetzungen unseres Konzepts zur Innenstadt-
entwicklung. Das tut unserer Stadt gut – auch, weil
der Umbaumit seiner ansprechenden Architektur
eine Strahlkraft in die Bundesrepublik entwickelt.“
Das Beispiel rege zur Nachahmung an.
Und was sagen die Mitglieder des Bauvereins zu
alldem? Friedhelm Deuter schildert, dass sich
diese sowohl herzlich als auch deutlich geäußert
haben. Direkt in der Geschäftsstelle kämen sie
vorbei, und nicht nur einer habe gesagt: „Finde
ich super, dass ihr das macht!“
„Ein beispielgebendes Projekt“, lobte die Bundesbauministerin bei ihrem Besuch im Juni 2015.
V. l.: Bauverein-Vorstand Andreas Zaremba, Lokalpolitiker Rolf Möller, Bundesbauministerin
Dr. Barbara Hendricks, Bauverein-Vorstand Friedhelm Deuter, Landrat Michael Makiolla, MdB Michael Thews
Quelle: Bauverein zu Lünen