CONTROLLER Magazin 2/2017 - page 107

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CM März / April 2017
Welche Schwerpunkte Top-Manager für das
neue Jahr setzen und wo Nachholbedarf
herrscht, zeigen Roland Berger und ICV im
diesjährigen „Operations-Effizienz-Radar –
Die Top-Hebel für die CFO-Agenda 2017“.
Unerwartete Wahlausgänge, wirtschaftliche und
politische Krisen sowie weltweit schwelende Kon-
fliktherde machen eine mittel- und langfristige
Planung der Unternehmen fast unmöglich. Aus
diesem Grund sollten Firmen sich jederzeit flexi-
bel an Unwägbarkeiten anpassen können. Hinzu
kommt die schnell fortschreitende Digitalisierung
mit ihren sprunghaften Technologieentwicklun-
gen. Für Unternehmen ohne eine geeignete digi-
tale Strategie kann dies das schnelle Aus bedeu-
ten. Immerhin ist das Thema Digitalisierung in
den Unternehmen angekommen. So sehen inzwi-
schen 69 Prozent den technologischen Wandel
als Chance, allerdings glaubt nur ein Viertel von
ihnen, darauf gut vorbereitet zu sein.
Controlling und Finanzen
„Vor dem Hintergrund des wirtschaftlich und poli-
tisch unsicheren Umfeldes bleiben eine effizien-
tere Produktion und ein optimiertes Produktport-
folio die wichtigsten Themen auf der CFO-
Agenda“, sagt Roland Berger-Partner Oliver
Knapp. „Als drittwichtigster Hebel rückt 2017 der
Einkauf zunehmend in den Fokus.“ Auf der ande-
ren Seite verlieren Controlling und Finanzen
zunehmend an Bedeutung: Nur 33 Prozent der
befragten Unternehmen gaben an, dass das Con-
trolling an Digitalisierungsprojekten anderer
Unternehmensbereiche beteiligt wird. „Das ist
besorgniserregend, denn um innovative Ge-
schäftsmodelle im Zuge der Digitalisierung zu
entwickeln, brauchen Firmen das Controlling
mehr denn je – ganz im Sinne des betriebswirt-
schaftlichen Gewissens in den Unternehmen“,
erklärt Carmen Zillmer, Mitglied im Vorstand des
ICV. „Controller in ihrer Rolle als ‚Businesspartner
des Managements‘ haben die wichtige Aufgabe
und die Chance als Befähiger zu agieren.“
Digitalisierungsstrategie
Im Vergleich zu den vergangenen Jahren werten
die befragten Unternehmen die Themen für 2017
je nach Branche sehr unterschiedlich. „Das ist
eine sehr positive Entwicklung“, stellt Sebastian
Ostermayer von Roland Berger fest. „Denn der
technologische Wandel trifft die jeweiligen Indus-
trien in unterschiedlichen Bereichen. Um die Digi-
talisierung erfolgreich zu meistern, sind deshalb
je nach Branche unterschiedliche Ansätze nötig.“
Wie die Umfrage zeigt, nehmen Firmen den digi-
talen Wandel als Herausforderung an. So erwar-
ten 59 Prozent der Studienteilnehmer radikale
Veränderungen durch die Digitalisierung. Gleich-
zeitig herrscht eine große Unsicherheit darüber,
wie die Entwicklung das bestehende Geschäfts-
modell verändern wird. „Der digitale Wandel
kann nicht durch allgemeinen Aktionismus
bewältigt werden“, sagt Knapp. „Der Fokus auf
die eigene Branche und ihre Herausforderungen
ist der richtige Weg. Erst auf Basis einer Analyse
der digitalen Trends im eigenen Geschäftsfeld
und einer entsprechenden Digitalisierungsstrate-
gie lässt sich der individuelle Handlungsbedarf
ermitteln.“
Quer über alle Branchen gilt es jedoch auch bei
digitalen Projekten die Kosten im Auge zu behal-
ten. „Firmen müssen den Spagat zwischen sinn-
vollen Investitionen in die digitale Transformation
und gesunden Finanzen bewältigen“, erklärt Car-
men Zillmer. „Um sich auch finanziell nachhaltig
an die digitale Zukunft anzupassen, sollte das
Controlling deshalb verstärkt in digitale Projekte
eingebunden werden.“
Q
Download Studienbericht: ICV-Website
erein >Literatur
>Studien
Das alljährlich vom ICV-Branchenarbeits-
kreis Gesundheitswesen Österreich veran-
staltete Controllerforum fand am 29. Sep-
tember 2016 im Donauspital (SMZ-Ost)
Wien statt. AK-Leiter Dr. Dietmar Ranftler
konnte gemeinsam mit dem Hausherrn, ÄL
Dr. Lothar Mayerhofer, etwa 110 Teilneh-
mer, interessante Referenten und den ICV-
Delegierten Österreich, Prof. Dr. Albert
Mayer, begrüßen.
Auf der von Erika Ortlieb, MBA aus dem BKH
Kufstein, und Dr. Dietmar Ranftler moderierten
Gesundheitstagung referierten: Dr. Silvia Türk,
Bundesministerium für Frauen und Gesundheit;
Mag. Gerhard Gretzl, Solve Consulting;
Dr. Christoph Zulehner Buchautor; DI Jürgen
Tiefenbacher, Regionalmanager aus dem Wein-
viertel; Dipl. KH-Bw. Wolfgang Palatinus,
Kfm. Direktor KH Hainburg; Dr. Andreas Wie-
land, ehem. Leiter Organisations- und Personal-
entwicklung bei Wüstenrot; Mag. Šehad
Draganović, Senior Scientist, Universität Kla-
genfurt; Dr. Robert Mischak, Leiter des Studien-
ganges eHealth an der FH Joanneum Graz;
DI Günther Zusag. Medi-Cube; Frans van der
Rijdt, Regionalmanager bei den Barmherzigen
Brüdern; Mag. Thomas Mayer-Egerer, VAMED.
Wie Dr. Ranftler berichtet, hatte die Konferenz
2016 im Gegensatz zu den Vorjahren weniger
das operative Controlling im Fokus, „sondern
die Vorträge zielten vielfach darauf ab, Wissen
und Erfahrungen über die eigentliche Kernkom-
petenz hinausgehend, zu vermitteln.“ Es sei
auch „eine gewisse Absicht“, das Thema Cont-
rolling in andere Bereiche wie Qualitätsmanage-
ment, IT, Personal u.a. hineinzubringen und
damit die alljährliche Controllertagung auch für
diese Bereiche attraktiv zu machen.
Q
Nächstes Controllerforum Gesundheitswesen
Österreich: 28. September 2017 in Wien.
„Controlling verstärkt in digitale Projekte einbinden“
„Operations-Effizienz-Radar – Die Top-Hebel für die CFO-Agenda 2017“ von ICV und Roland Berger
Erfolgreiches ICV-Forum Gesundheitswesen Österreich 2016
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