CONTROLLER Magazin 2/2017 - page 113

111
CM März / April 2017
Netzwerk, um berufliche Erfahrungen auszu-
tauschen. Dafür soll der Arbeitskreis weiterhin
stehen.
Wie wollen Sie das erreichen?
Der Arbeitskreis hat sich als Team hier einen
ausgezeichneten Ruf erarbeitet. Dazu hat
er bisher und wird er auch weiterhin auf die
Zusammenarbeit mit hiesigen Partnern
setzen, die die Inhalte des ICV sehr schätzen.
Außerdem haben wir auf diese Weise ange-
fangen, ICV-Wissen auch in spanischer Spra-
che anzubieten, ganz konkret den ICV-Leit-
faden Working Capital Management. Eines
meiner Ziele ist es, in dieser Richtung weiter
zu arbeiten, um auch für Spanisch spre-
chende Controller und solche, die es werden
wollen, interessant zu sein.
Werden Sie die Ausrichtung des Arbeits-
kreises ändern müssen oder setzen Sie
eher auf Kontinuität?
Die Arbeit des Arbeitskreises ist gut aus-
gerichtet. Wir als Team beobachten unsere
Entwicklung ständig und wenn wir die
Ausrichtung ändern müssen, werden wir
das tun. Aber Schritt für Schritt bauen wir
weiter an der Vision, die zur Gründung
geführt hat. Ein Wunsch von mir ist, mehr
der spanischen ICV-Mitglieder zur aktiven
Teilnahme zu bewegen.
Was sind die aktuellen Themen im
Arbeitskreis Spanien und wie gehen
Sie diese an?
Einige Arbeitskreismitglieder beteiligen
sich derzeit an der Organisation des ACCID-
Kongresses, einem Verband von Buch-
haltungsexperten und Geschäftsführern mit
rund 10.000 Mitgliedern, zu dem im Juni
zwei Vertreter des ICV, Professor Losbichler
und Dr. Friedag, anreisen werden.
Außerdem organisieren wir, wie schon seit
einigen Jahren, zusammen mit der
Deutschen Handelskammer in Spanien
Seminare mit Dipl.-Ing. Dietmar Pascher,
Partner und Trainer der Controller Akademie.
Weiterhin veranstalten wir voraussichtlich
im April ein „Arbeitsfrühstück“. In diesem Fall
werden die IBCS-Regeln behandelt, was
im Vorfeld der Jahrestagung des IBCS in
Barcelona ganz gut passt.
Diese Veranstaltungen haben sich im Arbeits-
kreis schon eingespielt. Mir schwirren noch
viele Ideen im Kopf herum, aber mit den aktu-
ellen Themen sind wir ziemlich ausgelastet.
Wie sind Sie zum ICV gekommen?
Eigentlich kam ich eher zufällig über ein
ICV-Mitglied zu einem Stammtisch, den der
„CírculoController“ in Barcelona veranstaltete.
Auf diesem Weg habe ich den ICV und dann
auch die Controller Akademie kennengelernt.
Was war oder ist Ihr Antrieb, ein derart
zeitaufwändiges Ehrenamt im Verein zu
übernehmen?
Der Arbeitskreis bietet uns hier eine
Mischung aus beruflichem Netzwerk, Kon-
takten zu hiesigen Organisationen und
freundschaftlichen Zusammenkünften. Das
ist Antrieb genug, mich hier einzubringen.
Was ist Status Quo, wenn Sie an Control-
ling in Spanien denken im Vergleich zum
deutschsprachigen Raum?
Beim Fachsimpeln merkt man, dass bei
großen Unternehmen das Thema wichtig ist.
Es herrscht rege Nachfrage nach Controlling-
Seminaren, also das „Controlling-Bewusst-
sein“ ist zweifellos da. Einen Vergleich will
ich aber nicht wagen.
Ihr Arbeitskreis ist sehr international
ausgerichtet. Wie ist die „Arbeits-
sprache“ im Arbeitskreis? Spüren Sie
unterschiedliche Controlling-Strömungen
und -Denkweisen, je nachdem, aus
welchem Land die Teilnehmer ursprüng-
lich kommen? Wie gehen Sie damit um?
Die Arbeitssprache ist Spanisch. Wenn
„Muttersprachler“ unter sich sind, reden wir
Deutsch, machen aber dann trotzdem das
Schriftliche auf Spanisch. Unterschiedliche
Strömungen und Denkweisen? Ich kann
sie nicht in Worte fassen, aber auf jeden Fall
sind sie eine Bereicherung.
Ich denke, unsere Kooperationspartner
betrachten das internationale Erscheinungs-
bild als Bereicherung, was man zum Beispiel
an den Kongressen sieht, bei denen dann
unsere Dozenten häufig Englisch sprechen.
Wie lief die Übergabe des Amtes – im
kleinen Rahmen, still und bescheiden
oder mit einem Fest?
Das lief ganz ruhig. Aber die Fiesta können
wir ja noch nachholen.
Was ist an Spanien einfach schöner
als im deutschen Badener Land und was
vermissen Sie gelegentlich fernab der
Heimat?
Es ist schwer, zwei so lebenswerte Gegenden
wie Barcelona und Baden zu vergleichen.
Denn nicht nur in Barcelona ist das Wetter
schön, die Sonne lacht ja bekanntlich auch
über Baden.
Q
Kurzvita Axel Ehberger
»
Meine Heimat ist Bad Rotenfels im
Schwarzwald. Dort begann ich meine
berufliche Laufbahn als Bankkaufmann.
Der Studiengang ‘International Business
Administration’ an der FH Wiesbaden hat
mich als Erasmus-Student an die Univer-
sidad de Zaragoza und an die Londoner
Terminbörse geführt.
Seit 1998 lebe ich in Barcelona und habe
bei einer Unternehmensberatung und
einem Industrieunternehmen im Control-
ling gearbeitet. Heute bin ich selbststän-
diger Controller für kleine und mittlere
Unternehmen und widme mich auch der
Weiterbildung.
«
1...,103,104,105,106,107,108,109,110,111,112 114,115,116
Powered by FlippingBook