CONTROLLER Magazin 2/2017 - page 101

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Sehr geehrte Leser(innen) und
Risikomanager(innen),
die herausragende Bedeutung von Risiko-
management in Finanz- und Industrie-
unternehmen ist seit geraumer Zeit unbe-
stritten und dementsprechend implemen-
tiert. Ein Sektor, der sicherlich noch
Aufholpotential in Sachen Risikomanage-
ment hat, ist allerdings der Bereich der
Non-Profit-Organisationen. Aus unserer
Sicht aber völlig zu Unrecht, da Risiko-
management wesentlich zur langfristigen
Zielerreichung von solchen gemeinnützigen
Organisationen beitragen kann.
Wesentliche Gründe für den besonderen Wert,
den Risikomanagement im Non-Profit-Kontext
stiften kann sind primär folgende:
]
die Unternehmen haben oftmals eine
eingeschränkte Liquiditätssituation, bzw.
vergleichsweise wenig Möglichkeiten
nach einem Event die finanzielle Situation
wiederherzustellen
]
das Auseinanderfallen von Geldgebern und
Leistungsempfängern
Generell unterscheidet sich ein adäquates
Risikomanagement für Non-Profit-Organisatio-
nen nur bedingt von den „Best Practices“,
die sich in privatwirtschaftlichen Unternehmen
in den letzten Jahren durchgesetzt haben.
Allerdings sind, aufgrund der oben darge-
stellten „Besonderheiten“, unterschiedliche
Akzente notwendig und sinnvoll. Beispielsweise
sollte ein besonderes Augenmerk auf das
Reputationsrisiko und auf das Supply Chain
Risk Management geworfen werden.
Insbesondere das Reputations-Risikomanage-
ment ist von zentraler Bedeutung, da eine
gute Reputation die Grundlage für das
Generieren von Spendengeldern darstellt.
Wie die Vergangenheit gezeigt hat, reagieren
die Öffentlichkeit und potentielle Geldgeber
sehr empfindlich auf vermeintliche oder
tatsächlich reputationsschädigende Vorkomm-
nisse. Die Liquidität und Zielerreichung kann
in einer solchen Situation dann sehr schnell
und nachhaltig in Frage gestellt sein.
Die Implementierung von Risikomanagement
in Deutschland und auf internationaler Ebene
ist im Bereich Non-Profit-Organisationen sehr
heterogen. Einige Organisationen sind bereits
auf einem sehr hohen Entwicklungsniveau
angekommen, andere hingegen haben
Risikomanagementstrukturen und -prozesse
bislang nur sehr eingeschränkt implementiert.
Die Vorreiterorganisationen in Sachen
Risikomanagement haben zum Teil bereits
existenzgefährdende Phasen durchlitten und
dadurch die Bedeutung von Risikomanagement
klar erkannt.
Es ist davon auszugehen, dass Risikomanage-
ment für Non-Profit-Organisationen zukünftig
weiter an Bedeutung gewinnt, da nicht zuletzt
die Geldgeber ein großes Interesse an der
„Robustheit“ einer Organisation haben.
Weitere wertvolle Details zum Thema Risiko-
management in Non-Profit Organisationen
finden sie auch im Artikel „Risiko von Non-
profit-Organisationen“ von Prof. Dr. Hoffjan,
Prof. Dr. Brandau und Dr. Broweleit auf den
Seiten 62 - 67 in dieser Ausgabe des Controller
Magazins.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei Lesen
und würde mich über Ihre Kommentare und
Anregungen freuen.
Herzliche Grüße
Dirk Schäfer
TOP
EVENT
09. März 2017
– 7. Sitzung des Arbeitskreises
„Interne Revision und Risikomanagement“ bei
eKom21 in Kassel
10. März 2017
– Sitzung des Arbeitskreises
„Risikomanagement-Standards“ bei Airbus in
München / Ottobrunn
28. März 2017
– RMA-Regionalkonferenz
„Riskmanagement in progress” in Wien, Schönbrunn
26. April 2017
– Sitzung des Arbeitskreises
„Risikomanagementquantifizierung“ in der
Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden
16. / 17. Okt. 2017
– 12. Risk Management
Congress
Impressum
Ralf Kimpel
Vorsitzender des Vorstands der
Risk Management Association e. V.
V.i.S.d.P.
RMA-Geschäftsstelle
Risk Management Association e. V.
Englmannstr. 2, D-81673 München
Tel.: +49.(0)1801 – RMA TEL (762 835)
Fax: +49.(0)1801 – RMA FAX (762 329)
E-Mail:
Web:
Prof. Dr. Werner Gleißner
Tel.: +49.(0)711- 79 73 58 30
CM März / April 2017
Risikomanagement für Non-Profit-Organisationen
Ein Sektor erkennt zunehmend den Nutzen von Risikomanagement
Dirk Schäfer, Vorstandsmitglied der RMA
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