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spezial Kanzleien im Arbeitsrecht 2016
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
Schmitt. Bei den Unternehmen stehe
stattdessen noch mehr der Aspekt der
Flexibilität im Vordergrund. „Unsere
Leute haben beim Kunden eine regulä­
re Kündigungsfrist von 14 Tagen, darü­
ber hinaus gibt es für die Unternehmen
und Kanzleien, die unsere Dienste in
Anspruch nehmen, keinerlei Verpflich­
tung. Und gegen einen Aufpreis ver­
zichten wir auf Wunsch auch komplett
auf eine Kündigungsfrist, sodass der
Einsatz der Projektjuristen von einem
auf den anderen Tag beendet werden
kann – was nicht wenige Auftraggeber
auch in Anspruch nehmen“, berichtet
der Perconex-Chef.
Berufsrecht verbietet rechtsberatend
tätige Interimsjuristen
Dass der Bedarf nach zeitlich flexibel
einsetzbaren Juristen groß ist, bestätigt
auch Bina Brünjes. Sie leitet den Ar­
beitsbereich „Permanent Legal“ bei der
Personalberatung Hays. „Anfragen von
Kunden für den Einsatz von Projektjuris­
ten in Arbeitnehmerüberlassung gibt es
recht häufig. Auch auf Kandidatenseite
besteht an solchen Einsätzen ein immer
größeres Interesse, da Juristen durch
Projekteinsätze Einblick in renommier­
te Kanzleien und Unternehmen bekom­
men, die über eine Festanstellung nicht
möglich wäre“, erklärt Brünjes. Und
sie macht auch die Grenzen deutlich,
die ihr Unternehmen dabei beachtet:
„Interimsjuristen, die rechtsberatend
tätig sind, vermitteln wir nicht. Da setzt
das Berufsrecht die Grenze, dass diese
Dienstleistung den Kanzleien vorbehal­
ten ist.“ Die Haupteinsatzbereiche sind
bei den durch Hays vermittelten Pro­
jektjuristen denen von Perconex sehr
ähnlich. „Unsere Experten sind meist
im Rahmen von Unternehmenskäufen
mit Due-Dilligence-Tätigkeiten, mit
Document-Review-Tätigkeiten oder mit
der Umsetzung von Compliance-Prozes­
sen befasst“, erläutert Bina Brünjes. Ihr
Unternehmen arbeite im Übrigen dar­
an, den Markt genauer zu analysieren
und eine Studie dazu zu erstellen.
Das Modell des Projektjuristen ist
auch für die Kandidaten attraktiv
Vorteile bringt das Modell der Arbeit­
nehmerüberlassung für juristische
Spezialaufgabe offenbar auch für dieje­
nigen, die sich über Anbieter wie Perco­
nex und Hays vermitteln lassen. „Zum
einen bieten sich hier gute Chancen für
Kollegen, deren Examensnote nicht die
magische Vollbefriedigend-Marke er­
reicht hat oder die aus anderen Gründen
weniger gute Chancen bei den üblichen
Auswahlverfahren der renommierten
Kanzleien und Großunternehmen ha­
ben – sie können über Projekteinsätze
Erfahrungen und Referenzen sammeln
und immer wieder bleiben unsere Mit­
arbeiter dann auch dauerhaft dort, wo­
hin sie anfangs nur temporär vermittelt
wurden“, erklärt Olaf Schmitt.
Vorübergehend besetzt:
Projektjuristen springen bei
kurzfristigem Bedarf ein.
© UELLENMANN77 - FOTOLIA
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