wirtschaft und weiterbildung 4/2017 - page 33

wirtschaft + weiterbildung
04_2017
33
digitalen Lerninhalten, Moderation von
Lerngruppen, Zusammenstellen von
Blended-Curricula, Einholen von Feed-
back im virtuellen Raum.
Lernerfahrungen und
Entwicklungsperspektiven
SAP Learning Hub hat sich sehr schnell
zu einem außerordentlichen Erfolg ent-
wickelt. Ein wichtiger Grund hierfür
ist, dass das Angebot mit SAP Learning
Rooms um Formen sozialen Lernens er-
weitert wurde. Die Bedeutung von SAP
Learning Rooms zeigt sich auch darin,
dass diejenigen Lerner, die SAP Learning
Rooms aktiv nutzen, das Angebot von
SAP Learning Hub insgesamt positiver
bewerten als andere Nutzer des Hubs.
Eine wichtige Lernerfahrung für SAP Edu-
cation war dabei, dass viele Lerner sich
zwar nicht aktiv in SAP Learning Rooms
beteiligen, aber dennoch von den Dis-
kussionen, Übungen und eingebrachten
Ideen profitieren. Insgesamt lassen sich
die Erfahrungen zur Digitalisierung von
Lernangeboten so zusammenfassen:
Bedeutung von Austausch, Interaktion
und sozialem Lernen:
Wenn es gelingt,
soziale Interaktionen ähnlich wie im
physischen Klassenraum auch im vir-
tuellen Raum zu ermöglichen, steigt die
Akzeptanz für digitale Lernangebote.
Umbruch für Bildungsorganisationen:
Bildungsverantwortliche benötigen
neue didaktische und digitale Fertigkei-
ten, insbesondere für die Auswahl von
Inhalten und die Moderation von virtu-
ellen Lerngruppen.
Didaktische Konzeption:
Didaktische
Konzepte können nicht einfach aus
dem Klassenraum in die digitale Welt
übertragen werden. Trainer und Mode-
ratoren müssen sich im digitalen Lern-
raum neu erfinden und neue Vorge-
hensweisen erarbeiten, um alle Lerner
zu erreichen.
Erwartungshaltungen der Lerner:
Die
Lerner begegnen virtuellen Lernange-
boten mit einer Erwartungshaltung, die
von populären Social-Media-Plattfor-
men geprägt ist. Dabei stehen einfacher
Zugriff, leichte Konsumierbarkeit und
ein personalisierter Zugriff im Vorder-
grund. Die Toleranz gegenüber langen
Wartezeiten, längeren Texten oder
einem Verständnis von Lernen, das An-
strengung bedeutet, nimmt ab.
Aus diesen Lernerfahrungen lassen sich
nächste Entwicklungsschritte ableiten,
die SAP Education ins Auge fassen will:
• Die Einstellung zum Lernen und die
Erwartungen an Lernangebote ver-
ändern sich. Lernen soll schnell und
einfach sein und sogar Spaß machen.
Konzepte, die aus Computerspielen be-
kannt sind, wie Fantasie-Welten und
-Figuren, Missionen, Punkte sammeln,
von Ebene zu Ebene fortschreiten, wer-
den auch im digitalen Lernen vermehrt
Einzug halten. Darüber hinaus werden
Inhalte kleinteiliger und multimedialer,
können geteilt und gemeinsam bearbei-
tet werden.
• Zunehmend wichtiger werden auch
virtuelle Tutoren, die, mithilfe von
Wissensbäumen und künstlicher In-
telligenz, Lerner durch virtuelle Lern-
welten führen, Fragen beantworten, In-
halte auswählen, Leistungen bewerten
und zunehmend menschliche Trainer
entlasten – und selbst dabei lernen und
ihre didaktischen Algorithmen optimie-
ren.
• Aus Sicht der Lerner werden Werk-
zeuge zum Strukturieren und Verwal-
ten des eigenen Wissens und zum
Generieren neuer Ideen zu einem fes-
ten Bestandteil der digitalen Lernwelt.
Anstelle von im Klassenraum angefer-
tigten Mitschriften auf Papier werden
künftig Mind Maps und digitale No-
tizbücher die virtuelle Lernumgebung
prägen. Und natürlich werden Studen-
ten auch ihre erworbenen Qualifikati-
onen und Zertifikate online verwalten
und mit Arbeitgebern und Universitä-
ten teilen – in einer globalen Daten-
bank, die vielleicht wie die virtuelle
Währung Bitcoins auf eine verteilte
Blockchain-Architektur setzt.
Herausforderungen der
Digitalisierung angenommen
Die digitale Transformation in Unterneh-
men und Organisationen geschieht nicht
von heute auf morgen, sondern ist ein
längerer Entwicklungsprozess mit vielen
Facetten. Dies gilt auch für die digitale
Transformation im Bereich der Personal-
entwicklung beziehungsweise Aus- und
Weiterbildung. Dabei kann bisher noch
nicht auf bewährte Vorgehensmodelle
zurückgegriffen werden. Hilfreich ist
zum einen der Erfahrungsaustausch mit
anderen Bildungsorganisationen, die im
gleichen Transformationsprozess stecken,
und darüber hinaus auch die Nutzung
orientierender Rahmenmodelle, die zei-
gen, welche Gestaltungsaspekte zu be-
achten sind.
SAP Education sieht sich mit SAP Lear-
ning Hub und weiteren Initiativen als
Vorreiter in diesem Veränderungsprozess.
Die Herausforderungen, die mit der di-
gitalen Transformation verbunden sind,
werden mit SAP Learning Hub angenom-
men. Das neue Angebot ist erfolgreich,
hat aber auch zu wichtigen Lernerfahrun-
gen und zu Veränderungen in der Organi-
sation geführt. Darüber hinaus zeichnen
sich bereits weitere Entwicklungsschritte
ab, die künftig angegangen werden müs-
sen. Die Entwicklung geht also weiter.
Lars Satow, Christoph Meier
1...,23,24,25,26,27,28,29,30,31,32 34,35,36,37,38,39,40,41,42,43,...68
Powered by FlippingBook