wirtschaft und weiterbildung 4/2017 - page 30

personal- und organisationsentwicklung
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wirtschaft + weiterbildung
04_2017
wurden mit Kunden und Partnern iterativ
geprüft und weiterentwickelt und an-
schließend visualisiert (siehe Abbildung
auf Seite 32).
Die Erkenntnisse aus diesen Workshops
lassen sich in acht Punkten zusammen-
fassen und als Vision formulieren:
• Lernen und Wissensvermittlung sind
dann verfügbar, wenn sie gebraucht
werden. Viele SAP-Anwender/Profes-
sionals haben keinen Zugang zu SAP-
Schulungen, weil sie etwa zu weit ent-
fernt vom Schulungszentrum arbeiten.
• Lernen und Wissensvermittlung sind in
Arbeitsprozesse und Arbeitsumgebun-
gen eingebettet und zugeschnitten auf
die jeweilige Rolle und die jeweiligen
Anforderungen des SAP-Anwenders
oder Professionals.
• Die Effektivität des Lernprozesses wird
durch Personalisierung gewährleistet.
• Die Effizienz des Lernprozesses wird
durch leichten Zugriff gewährleistet –
von jedem Gerät aus, nicht nur vom
R
Veränderungen durch „Learning Hub“ und „Learning Rooms“
Bessere Pflege lose gebundener Kunden:
Wie bei allen
Cloud-Modellen, die prinzipiell schneller als intern betrie-
bene Plattformen gewechselt werden können, werden
Kunden und Partner das Angebot SAP Learning Hub nur so
lange nutzen, wie die Lerner mit dem System und den Inhal-
ten zufrieden sind. Probleme bei der Bedienbarkeit, nega-
tive Lernerfahrungen wegen langer Ladezeiten oder man-
gelnde Unterstützung in einem SAP Learning Room können
für Kunden ein Grund sein, den Nutzungsvertrag nicht zu
verlängern und eine andere Lösung zu suchen. Daher ist
die kontinuierliche Weiterentwicklung der Kundenerlebnis-
punkte („customer touchpoints“) besonders wichtig. Diese
Aufgabe übernimmt ein neu geschaffenes Team.
Schaffung neuer Rollen und Aufgaben:
Auch aufseiten von
SAP als Unternehmen beziehungsweise Organisation hat
die Umstellung auf SAP Learning Hub zu einer Reihe von
Veränderungen geführt. Zu den wesentlichen Veränderun-
gen zählt die Schaffung eines neuen „Learning Experience
& Design“-Teams, dessen Aufgabe es ist, die Lernerfahrung
für die Cloud-Lösung SAP Learning Hub stetig zu optimieren
und für neue Anforderungen anzupassen. Insbesondere für
die SAP Learning Rooms mussten zudem Rollen und Pro-
zesse angepasst beziehungsweise erweitert oder sogar
gänzlich neu gestaltet werden, um eine optimale Lernerfah-
rung zu gewährleisten. Die bisherige (Präsenz-)Trainer-Rolle
musste deutlich ausdifferenziert werden:
·
Learning Room Lead:
Jeder SAP Learning Room wird
inhaltlich von einem Learning Room Lead verantwortet.
Der Learning Room Lead – zumeist ein SAP-Trainer – spe-
zifiziert nicht nur die Inhalte für den SAP Learning Room,
sondern ist auch für die regelmäßige Aktualisierung und
für die Lernergebnisse insgesamt verantwortlich. Dazu
kann er zum Beispiel weitere Lernmaterialien und Übun-
gen bereitstellen und Lernprozesse initiieren.
·
Learning-Room-Moderator:
Der Learning-Room-Mode-
rator ist neben dem Learning Room Lead für die tägliche
Learnings.
Die Einführung der digitalen Lernplattform „Learning Hub“ und der virtuellen Social-
Learning-Räume („Learning Rooms“) haben bei SAP Veränderungen auf verschiedenen Ebenen
erforderlich gemacht.
Moderation verantwortlich. Er antwortet innerhalb eines
Tages auf Fragen und Kommentare, sortiert und struktu-
riert die von den Nutzern erzeugten Inhalte, löscht oder
archiviert alte Inhalte und versieht Inhalte und Beiträge
mit Stichwörtern, um die Auffindbarkeit zu verbessern.
·
Learning-Room-Experte:
Der Learning-Room-Experte ist
nicht täglich im SAP Learning Room aktiv, sondern wird
als Fachexperte je nach Bedarf vom Lead oder Moderator
hinzugezogen, zum Beispiel für Webinare oder Live-Chats
mit Lernern.
·
Learning Room Administrator:
Der Learning Room Admi-
nistrator ist ein technischer Experte mit guten Fähigkeiten
im Webdesign und verantwortlich für den Aufbau und die
Wartung eines SAP Learning Rooms. Er stellt auch sicher,
dass alle Lerner Zugriff auf erforderliche Inhalte erhalten.
Angepasste Logistik:
Zugleich wurde die Organisation so
umgestellt, dass Lerninhalte und Schulungen nicht wie
bisher üblich oft erst einige Wochen nach der Beta-Phase
eines neuen Software-Releases zur Verfügung stehen, son-
dern gleichzeitig mit dem neuen Software-Release. Dafür
bedarf es besonders im Cloud-Umfeld mit dreimonatigen
Release-Zyklen einer angepassten neuen Logistik für das
Erstellen und Ausliefern von Inhalten (zum Beispiel XML-
basierte Inhalte, Learning Cards, kleinere Lerneinheiten).
Verändertes Ertragsmodell:
Eine Antwort auf die Frage,
wie aus Leistungen Erträge generiert werden, ist ein zen-
trales Element eines jeden Geschäftsmodells. Mit dem
SAP Learning Hub und den SAP Learning Rooms hat SAP
Education hier Neuland beschritten. E-Learning-Kurse und
die moderierten Learning Rooms werden nicht mehr als
Einzelleistungen angeboten, sondern als Teil eines Abon-
nementmodells (Learning-Flatrate), das zusammen mit
SAP-Softwarelizenzen paketiert werden kann. Diese Abon-
nements können sowohl von Einzelpersonen als auch von
SAP-Kunden und -Partnern für ihre Anwender und SAP Pro-
fessionals erworben werden.
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