25
Gruppe, nennt einen einfachen Grund:
„Wir fahren mit fest angestellten Mit-
arbeitern besser als mit Externen und
haben auch in unserem Betriebsrestau-
rant nur eigene Mitarbeiter.“ Für ihn
stehen der Kostenvermeidung Aspekte
wie Mitarbeitermotivation und Enga-
gement gegenüber. „Es kostet auf Dau-
er, wenn beides sinkt, auch wenn sich
das nicht so schnell nachweisen lässt“,
sagt der HR-Fachmann. Und: „Ein nicht
börsennotiertes Familienunternehmen
macht eine nachhaltige Personalpolitik
möglich.“ Dazu gehört, dass die Digi-
talisierung nicht als Personalreduzie-
rungsinstrument für die Stammbeleg-
schaft genutzt werden soll. Zwar gibt
es erste Crowdworker, die für Axoom,
die Trumpf-Plattform für Software zur
Planung von Produktionsabläufen, ar-
beiten. Doch das fällt unter Start-up-
Experimente.
Neben der kulturellen Tradition gibt
es bei Trumpf einen weiteren Punkt,
der zum vorsichtigen Umgang mit ex-
ternen Arbeitnehmern führt. „Wir las-
sen die Finger weg von allem, was ein
Geschmäckle hat“, sagt Neu-Ditzinger
Maassen. Der Technologiekonzern ist
eben auf seine Reputation als sozialer Ar-
beitgeber bedacht: Die Zeitarbeitnehmer
kommen von zertifizierten Verleihern.
Verträge werden eher mit Agenturen als
mit Soloselbstständigen geschlossen. Die
Arbeit von Beratern, etwa in der IT, wird
sauber definiert und abgetrennt. Und
Hochschulpraktika müssen Bestandteil
des Studiencurriculums sein.
RUTH LEMMER
ist freie Journalistin in
Duisburg.
„Mit der Checkliste können wir das The-
ma Arbeitnehmerüberlassung sachlich
und ohne politisches Getöse abwickeln.“
Rupert Felder, Leiter Personal bei Heidelberger Druck