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            SZENE
          
        
        
          _TALENT GIPFEL
        
        
          personalmagazin  12/16
        
        
          Bei Fragen wenden Sie sich bitte an 
        
        
        
          W
        
        
          ie sieht die Arbeitswelt im
        
        
          Jahr 2030 aus? Joachim
        
        
          Rotzinger und Marc Stof-
        
        
          fel, beide Geschäftsführer
        
        
          bei Haufe, lieferten zu Beginn des Kon-
        
        
          gresses eine kühne Vision: Mitarbeiter
        
        
          tragen Bio-Chips, eine künstliche Intelli-
        
        
          genz namens Quiri wird CEO einer Bank
        
        
          und der Bundestag arbeitet mit Schwarm
        
        
          intelligenz. Ob das so kommenwird? „Das
        
        
          wissen wir nicht“, sagte Rotzinger und
        
        
          ergänzte: „Was wir aber wissen, ist, dass
        
        
          durch die Digitalisierung das Tempo der
        
        
          Veränderungen zunimmt.“ Wie die Neu-
        
        
          gestaltung konkret aussehen kann, er-
        
        
          läuterte Frauke von Polier, HR-Chefin bei
        
        
          Zalando, den 250 Kongressteilnehmern.
        
        
          Sie präsentierte die Internetcompany als
        
        
          eine Firma, die bei HR neue Wege geht.
        
        
          Sehr wichtig für die Motivation der Mit-
        
        
          arbeiter sei die Sinnstiftung, von Boni
        
        
          Von
        
        
          
            Reiner Straub
          
        
        
          (Red.)
        
        
          Ein intellektueller Leckerbissen war
        
        
          der Auftritt von Professor Ernst Fehr
        
        
          von der Universität Zürich. Der Verhal-
        
        
          tensökonom, der unter Insidern als No-
        
        
          belpreiskandidat gehandelt wird, zeigte
        
        
          auf Grundlage empirischer Studien,
        
        
          dass Produktivitätsunterschiede durch
        
        
          unterschiedliche Managementpraktiken
        
        
          erklärt werden können. „Es gibt einen
        
        
          empirisch belegbaren  Zusammenhang.“
        
        
          Ein wichtiger Faktor für den wirt-
        
        
          schaftlichen Erfolg sei die Unterneh-
        
        
          menskultur. „Die Unternehmenskultur
        
        
          beschränkt die Strategie und die Ge-
        
        
          schäftsmöglichkeiten“, erläuterte Fehr.
        
        
          Was von vielen Vorständen nicht ge-
        
        
          sehen wird, war für die versammelten
        
        
          HR-Manager eine Steilvorlage, mit der
        
        
          sie sich Gehör verschaffen können. Der
        
        
          „neue Rhythmus von HR“ verfügt über
        
        
          eine empirische Grundlage.
        
        
          Veränderung erleben
        
        
          
            BERLIN.
          
        
        
          Wie die Digitalisierung die Arbeitswelt und HR
        
        
          verändert, wurde nicht nur diskutiert – die Teilnehmer
        
        
          konnten neue Methoden zur Veränderung auch erleben.
        
        
          
            BILDERGALERIE
          
        
        
          Weitere Eindrücke vom Talent Manage-
        
        
          ment Gipfel finden Sie in einer Bilder-
        
        
          galerie in der Personalmagazin-App.
        
        
          Die Haufe-Geschäftsführer Joachim Rotzinger (im Vordergrund) und Marc Stoffel
        
        
          präsentierten „The New Rhythm of HR“.
        
        
          Starökonom Ernst Fehr (oben): „Die Unter-
        
        
          nehmenskultur beschränkt Strategie und
        
        
          Geschäftsmöglichkeiten einer Firma.“
        
        
          Neue Methoden werden ausprobiert (unten).
        
        
          © FOTOS: HAUFE
        
        
          oder ritualisierten Mitarbeiterbefragun-
        
        
          gen hält sie nichts, diese wurden abge-
        
        
          schafft. Wichtige Kulturelemente seien
        
        
          der zweiwöchentliche „Z-Talk“, bei dem
        
        
          sich die Vorstände den Fragen der Mitar-
        
        
          beiter live und online stellen, oder auch
        
        
          „Gutscheine“ für Mitarbeitergespräche,
        
        
          die Mitarbeiter in eine aktive Rolle bei
        
        
          der Personalentwicklung bringen.
        
        
          Tanker manövrieren
        
        
          Ana-Cristina Grohnert, die bei EY für
        
        
          HR verantwortlich ist, berichtete, wie
        
        
          sie die Kultur eines großen Tankers
        
        
          verändert, um das Business zukunftsfä-
        
        
          hig zu machen. „Diversity ist dafür ein
        
        
          Schlüsselfaktor“, so Grohnert.
        
        
          Alle Teilnehmer nutzten auf dem Kon-
        
        
          gress die Möglichkeit, neue Methoden für
        
        
          Veränderungsprozesse kennenzulernen.
        
        
          Bei den Workshops zu Design Thinking,
        
        
          Agilität, Neugiermanagement und HR
        
        
          Rhythmics hieß es: experimentieren,
        
        
          reinschnuppern, probieren. Praktische
        
        
          Übungen machten die Gestaltung von
        
        
          Veränderungsprozessen „anfühlbar“,
        
        
          sie zeigten, wie neue Methoden frischen
        
        
          Wind in Organisationen bringen können.