personalmagazin 5/2015 - page 23

23
05/15 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
dieMitarbeiter auf eine neue Technik, ein
neues Verfahren oder einen veränderten
Prozess vorzubereiten. Im weiteren Ver-
lauf durchlaufen die Führungskräfte Mo-
dule zu folgenden Themen:
• Grundlagenwissen zu Lernen und le-
benslangem Lernen
• Reflexion der eigenen Rolle, Einstel-
lungen und Haltungen als Führungs-
kraft und Lerncoach
• Förderung beziehungsweise Schaf-
fung von lernförderlichem Verhalten
und Arbeitsumgebungen
• Ansätze, Führungsprozess und -sys-
tem an die neue Aufgabe anzupassen.
Eingeübt wird dies jeweils durch kon-
krete Transferaufgaben, die der Trainer
begleitet und die die Führungskräfte
bei der kollegialen Beratung reflektie-
ren. So erwerben sie Schritt für Schritt
auch eine neue Einstellung zum Lernen
und ihrer Führungsaufgabe, gewinnen
Erfahrung damit, lernförderliches Ver-
halten mit ihrem Führungsverhalten zu
beeinflussen und erfahren, wie sie diese
Aufgabe in den Alltag integrieren.
Ansatz 2: Entwicklungsbegleitung
Erkennt die Führungskraft als Lerncoach
mehr Entwicklungsbedarf oder -potenzial
bei Mitarbeitern, lassen sich die notwen-
digen Schritte nicht mehr in arbeitsplatz-
nahen Coachings leisten. Sie muss sich
dann gemeinsam mit den Mitarbeitern
intensiver mit deren Zielen, Erwartun-
gen und Lernerfahrungen auseinander-
setzen. So gelingt es auch, den Mitarbei-
tern umfassendere Lernkompetenzen zu
vermitteln, die sogenannte „Lerngestal-
tungskompetenz“: Sie befähigt dazu, das
Lernen eigeninitiativ zu gestalten.
Ziel der Entwicklungsbegleitung ist
es, im intensiven, vertraulichen Ge-
spräch gemeinsam mit dem Mitarbeiter
herauszuarbeiten, wo Entwicklungsmög-
lichkeiten liegen und wie diese genutzt
werden sollen. Dabei bleiben Eigenver-
antwortung und -initiative stets beim
Mitarbeiter: Dies ist zwingend notwen-
dig, sobald größere Ziele größere An-
strengung und daher Eigenmotivation
erfordern. Ein umfassender Gesprächs-
leitfaden unterstützt die Führungskraft
bei Vorbereitung, Durchführung und
Dokumentation der Gespräche. Dabei
folgt die Führungskraft der in der Gra-
fik aufgezeigten Gesprächsstruktur und
durchläuft nacheinander die einzelnen
Schritte. So wird sichergestellt, dass die
Mitarbeiter ihr Lernen in allen Facetten
reflektieren und selbst gestalten – und
mittels dieser Übung ihre Lerngestal-
tungskompetenzen entwickeln.
Auf die Aufgabe der Entwicklungs-
begleitung bereiten die Personaler die
Führungskräfte mit einer Trainingsmaß-
nahme vor, die ähnlich aufgebaut ist wie
die zum Lerncoach. Tatsächlich ließe sich
das Lerncoach-Training um zwei bis drei
Module erweitern, um aus Führungskräf-
ten Entwicklungsbegleiter zu machen.
Erfahrungen mit den Ansätzen
Bereits mit dem Lerncoaching wird eine
Kultur des kontinuierlichen Lernens ge-
LEITFADEN GESPRÄCHSFÜHRUNG
Ziel der Entwicklungsbegleitung ist, die Eigenverantwortung der Mitarbeiter beim Ler­
nen zu stärken. Dazu folgt die Führungskraft dem Gesprächsleitfaden.
1. Erwartungen klären und
Wissen zu Lernen vermitteln
2. Lernerfahrungen besprechen und Fak­
toren gelingenden Lernens reflektieren
4. kommende Veränderungen betrach­
ten und Entwicklungsideen entwickeln
5. „smarte“ Lernziele formulieren
und Lernschritte planen
6. Gespräch abschließen und Folge­
gespräch vereinbaren
Vereinbarte Lernziele eigen­
verantwortlich verfolgen
ABLAUF LERNCOACH-TRAINING
Führungskräfte, die sich zum Lerncoach weiterbilden, durchlaufen ein dreistufiges Trai­
ning. Zu Anfang legen die Teilnehmer selbst einen praxisrelevanten Schwerpunkt fest.
Kick-Off Festlegung
Lernumfeld
Grundlagen
Rolle
Verhalten
Prozesse
Reflexion +
Transfer
Kollegiale
Beratung
Kollegiale
Beratung
Kollegiale
Beratung
Kollegiale
Beratung
Reflexion +
Transfer
Reflexion +
Transfer
Reflexion +
Transfer
3. Lern- und Entwicklungsbiografie erstellen
und reflektieren
1...,13,14,15,16,17,18,19,20,21,22 24,25,26,27,28,29,30,31,32,33,...84
Powered by FlippingBook