PERSONALquarterly 3/2015 - page 3

03/15 PERSONALquarterly
3
EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser,
variable Vergütungssysteme sind ein Grundbestandteil im „Instrumen-
tenbaukasten“ des Personalmanagements. Dennoch lässt sich immer
wieder trefflich über ihre Wirksamkeit streiten. Während früher dazu in
Forschung und Praxis zwischen verschiedenen Denkschulen oft herz-
hafte Kämpfe in theoretischen Debatten ausgetragen wurden, tritt an
diese Stelle heute immer häufiger das sorgfältige Sammeln empirischer
Evidenz. Wird in der Forschung sauber gearbeitet, dann ersetzt klare
Erkenntnis spekulative weltanschauliche Debatten.
In diesem Heft werden einige Beispiele aus der aktuellen Forschung
dazu dargestellt. Im Interview nimmt Harald Hau, ein renommierter
empirischer Finanzmarktforscher, Stellung zur Diskussion über die
Regulierung von Bonussystemen in Banken. Im Beitrag von Laske/Kamp-
kötter/Sliwka wird mit Hilfe des neuen Linked Personnel Panel (LPP) ein
aktueller Überblick über die Struktur variabler Vergütung in Deutsch-
land gegeben sowie Zusammenhänge mit dem Mitarbeiterengagement
untersucht. Englmaier/Kolaska befassen sich mit der Frage, wann man
auch mit großzügiger reiner Fixvergütung Mitarbeiter motivieren kann
und warum gerade dann die Personalauswahl an Wichtigkeit gewinnt.
Friebel/Heinz/Zubanov schließlich zeigen an einem konkreten Fall, wie
ein gut gestaltetes variables Vergütungssystem den Unternehmenserfolg
einer Bäckereikette gesteigert hat – und wie dies im Feldexperiment
präzise nachgewiesen werden konnte.
Empirische Personalforschung bleibt also spannend. Schön ist zu
beobachten, dass hier die Interessen von Forschung und Praxis immer
stärker zusammenwachsen.
Dirk Sliwka
Universität zu Köln
1,2 4,5,6,7,8,9,10,11,12,13,...60
Powered by FlippingBook