STÄDTEBAU UND STADTENTWICKLUNG
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3|2017
Housing Improvement District
Bachelorarbeit behandelt neue Form der Zusammenarbeit
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Neubau und Sanierung
Energie und Technik
Rechtssprechung
Haufe Gruppe
Markt undManagement
Stadtbauund Stadtentwicklung
Peter Mair (Mitte) ist mit dem IfK-Preis ausgezeichnet worden
Quelle: HfWU
2012 wurde in Hamburg-Steilshoop der erste und bislang einzige
„Housing Improvement District“ Deutschlands gegründet. Grundstücks-
eigentümer schlossen sich für einen bestimmten Zeitraum zusammen,
um mittels einer von allen Betroffenen verpflichtend zu entrichtenden
Abgabe Maßnahmen zur Instandhaltung und Aufwertung des Wohnquar-
tiers durchzuführen. Das Modell ist von innerstädtischen Geschäftsquar-
tieren bekannt: Um dem zunehmenden Verfall von Einkaufsstandorten
durch private Initiative entgegenzutreten, können sich Gewerbetreibende
und Immobilieneigentümer zu einem „Business Improvement District“
zusammenschließen. In Hamburg-Steilshoop wurde die Idee erstmalig auf
ein Wohnquartier übertragen.
Mit den Chancen und Problemen dieses Stadtentwicklungskonzepts hat
sich Peter Mair, Absolvent des Studiengangs Immobilienwirtschaft der
Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU),
auseinandergesetzt. Seine Bachelorarbeit „Housing Improvement Dis-
tricts - Eine spieltheoretische Analyse“ wurde mit dem Preis des Instituts
für Kooperationswesen (IfK) ausgezeichnet.
Der mit 500 € dotierte Preis wird jeweils im Wintersemester für beson-
dere Leistungen von Studierenden im Fach Kooperationswesen verliehen.
Gestiftet wird der Preis von den Stuttgarter Wohnungsgenossenschaften
BGC Baugenossenschaft Bad Cannstatt eG, Baugenossenschaft Feuerbach-
Weilimdorf eG, BGZ Baugenossenschaft Zuffenhausen eG und GWF
Wohnungsgenossenschaft eG, die dem Institutsbeirat des IfK angehören.
Institutsleiter und Preisinitiator Professor Dr. Markus Mändle lobte den
Preisträger: „Herr Mair wendet die formale Analysemethode der Spielthe-
orie auf ein praktisches wohnungswirtschaftliches Problem an. Genau so
stellen wir uns den Theorie-Praxis-Transfer bei einer Abschlussarbeit vor.“
Nachhaltigkeit
Mobilitätskonzept entwickelt
Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt (NH) hat
im Rahmen ihrer konzernweiten Nachhaltigkeitsstrategie das Verkehrs-
verhalten von Mitarbeitern und Mietern untersucht und mit Hilfe externer
Berater ein mehrdimensionales Mobilitätskonzept erarbeitet.
Zunächst wurde das Verkehrsverhalten des Unternehmens und seiner
Mitarbeiter ins Visier genommen. Erstes Ergebnis: Mit einer intelligen-
ten Buchungssoftware ließe sich am Standort Frankfurt die Anzahl der
Dienstfahrzeuge halbieren. Statt zwölf benzinbetriebener Autos könnten
so Zug um Zug vier Elektroautos und zwei Pedelecs für Dienstfahrten
unter 10 km angeschafft werden. In Spitzenzeiten stehen über einen
Carsharing-Vertrag zusätzliche Kapazitäten zur Verfügung. Die Betriebs-
kosten würden um rund 26% reduziert, die CO
2
-Emissionen sogar um bis
zu 60%.
Im zweiten Schritt wurde die Mobilität der NH-Mieter untersucht. Zu den
entwickelten Ideen zählt der weitere Ausbau von Carsharing-Angeboten.
Zudem soll bis Oktober 2017 in vier ausgewählten Pilot-Siedlungen ein
Verleihsystem für Fahrräder, Pedelecs und Lastenräder installiert werden.
Auch eine Ladestation für Elektrofahrzeuge ist geplant.
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Bundesweite Kommunalkonferenz
„Integration vor Ort leben“
Am
20. März 2017
findet in Dortmund die zweite bundesweite Kom-
munalkonferenz statt. Die Veranstaltung widmet sich der Frage, wie
Integration und sozialer Zusammenhalt in der Stadtentwicklung gestärkt
werden können. Diskutiert werden Lösungsstrategien für die Integration
vor Ort durch Instrumente der Stadtentwicklung. Die Bundesministerin
für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Dr. Barbara Hen-
dricks, wird die Konferenz eröffnen und außerdem das neue Förder-
programm, den Investitionspakt „Soziale Integration im Quartier“ von
Bund und Ländern, vorstellen. Mit 200 Mio. € jährlich unterstützt das
BMUB in den Jahren 2017 bis 2020 die Kommunen bei der Sanierung und
Weiterentwicklung von sozialen Infrastrukturen vor Ort, beispielsweise
Bildungseinrichtungen wie Schulen, Bibliotheken, Kindergärten oder
auch Quartierstreffs. Ziel ist es, Orte des gemeinsamen Austauschs und
der Begegnung in den Stadtteilen zu schaffen und zu stützen, die einen
wesentlichen Beitrag für den sozialen Zusammenhalt leisten. Förderfähig
sind auch investitionsbegleitende Maßnahmen, insbesondere Integrati-
onsmanager, die als begleitende Brückenbauer zwischen den geförderten
Einrichtungen und den Bewohnern im Stadtteil agieren können.